Todesängste

Glosse zum Thema Tod

von  loslosch

Saepe enim causa moriendi est timide mori (Seneca, um die Zeitenwende bis 65 n. Chr.; De tranquillitate animi). Oft ist nämlich die Ursache für den Tod, furchtsam zu sterben.

Lebensängste (zu trennen von den Existenzängsten) können den Tod herbeiführen. Nach dem Suizid des Fußball-Nationaltorhüters Robert Enke, der unter schweren Depressionen litt, ist die Essenz dieses Ausspruchs mittlerweile Allgemeingut.

Früher sagte man salopp und gedankenlos: Aus Angst vor dem Tod Selbstmord begehen. Gegenüber Menschen mit einschlägigem Krankheitsbild eine Gefühllosigkeit, Taktlosigkeit, ja doch.

Metaphorisch, vor allem übertragen auf politische Akteure, weiterhin witzig, makaber - und vertretbar.

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Kommentare zu diesem Text

Jack (33)
(10.01.11)
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 loslosch meinte dazu am 10.01.11:
Das Auto verdankt ja seine Begrifflichkeit diesem Selbst. Einschränkung: Das Erwachsenwerden ist nicht selten ein (auto-)destruktiver Akt, er ist aber kein Muss! Bei den Frauen noch viel weniger. Danke. Lothar

 EkkehartMittelberg (10.01.11)
Scharfsinniger Kommentar. der mit Taktgefühl unterscheidet, auf wen Senecas Zitat angewendet werden darf.
Ekki

 loslosch antwortete darauf am 10.01.11:
Als 30-Jähriger hätte ich nicht differenzieren können. F. J. Strauß mochte diesen Spruch, ohne differenzieren zu wollen. Vielen Dank für den scharfen Kommentar. Lothar

 irakulani (10.01.11)
Lieber loslosch, deine Glosse finde ich alles in allem in Ordnung - ich verstehe, was du damit ausdrücken willst.

Dennoch bin ich nicht der Meining, dass ein an Depressionen Erkrankter Suizid aus Angst vor dem Tod begeht - im Gegenteil, die Angst vor dem Leben, die Angst, das leben nicht bewältigen zu können, führt in diesem Fall dazu, dass einzig der Tod als Ausweg erscheint.
Auch wenn du versucht hast dies Thema sehr taktvoll zu behandeln, finde ich in diesem Punkt die Überlegung schlichtweg falsch.

Herzlichst
Ira

 loslosch schrieb daraufhin am 10.01.11:
Gefühllosigkeit, Taktlosigkeit. Das sage ich im Zusammenhang mit Depris. Sollte ich jetzt auch noch Depris beschreiben? Ich denke, es ist mir gelungen, das Thema taktvoll zu behandeln. Siehe die Vorkommentatoren. Lothar
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