Ein "Vielleicht". Nicht mehr, Louise.

Text zum Thema Alles und Nichts...

von  ZornDerFinsternis

Du klopfst ans Fenster. Liegst auf der Straße. Genau dort, wo
der Bus gleich langbrettern wird, weil er wie immer Verspätung hat.
In etwa so, wie sich das Leben verspätet. Es zwingt sich dieses Gefühl auf.
Irgendwas, zwischen Gleichgültigkeit, seelischer und körperlicher Abgestumpftheit, gegenüber dem
"Sein" und dem alltäglichen Trott.
Du bist im Park. Bei den Tauben an der Bank. Dort, wo immer der Penner mit dem arschteurem Whisky hockt.
Und irgendwie scheint es so, als hätte alles in diesem Moment das Lachen vergessen. Du sowieso.
Auf dem Hochhausdach kann ich dich nicht sehen. Du hinterlässt diese wehleidigen Spuren in und über der Stadt.
Fetzt diese blutigen Löcher in die reinen Seelen der Kinder.
Verwischt die Tränen derer, die ich niemals zu Gesicht bekam. Beweinst du diejenigen, die gerade in diesem Moment
zu Asche werden? Wieder Staub und Asche...
Dein Schmerz trägt den Bach aus seinem schlammigen Bett.
Bist du die Schwärze, die hinter mir die Spuren auslöscht?
Wer hält diese unsichtbaren Ketten, an denen wir wandeln? Kannst du sehen, dass der Regenbogen in meinem Herzen
neben Alkohol und Drogen verblasst?
Ich glaube dir nicht. Nicht eines dieser Worte.
Im Bus stehst du nicht neben mir. Du legst dich lediglich in den Alltag der Menschen, um ihn weiter zu erschweren.
Hast du je versucht an uns zu glauben?
Nein.
Und die nächsten 100tausend Jahre ändert sich nichts.
Der gleich Trott. Zinnsoldatendasein.
Leben versickert. Zigaretten und Scherben schlachten die Seele aus.
Nur schmerz kann die Augen vor neuem Schmerz öffnen.
Lediglich Blut erinnert uns daran, dass der Himmel uns vielleicht Gnade erweisen wird.
Ob und warum... wer weiß das schon.
Im Neonlicht der Reklametafeln sieht man die Glühwürmchen nicht mehr.
Vielleicht erinnert man sich an ihre Tränen. Vielleicht auch nicht.
Das ist Leben. Ein "Vielleicht". Nicht mehr.
Und die Frage, ob ich heute Abend wieder trinken sollte, oder vielleicht lieber nicht... sie ist irrelevant.
Auch wenn ich für dich am Leben bin, glaubst du wirklich, dass hinter diesem Berg aus Traurigkeit wirklich noch ein Funken
Lava atmet? Für wen? Warum?
"Vielleicht".

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Kommentare zu diesem Text

Traumtänzerin (27)
(28.08.11)
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