Madlaine..., dein Herz. [No Escape]

Text zum Thema Schmerz

von  ZornDerFinsternis

Verworrene Straßen aus Lärm und Stille.
Hab' dich dort ausgesetzt.
Keine Lichter. Nur der Schmerz, der dir in
lauen Momenten die Vergangenheit ins Innere meißelt.
Und ich weiß, du zerbrichst.
Deine Kindheit ist ein Berg DVDs in Papas Regal.
Hochhäuser glotzen auf dich herab, wie gefräßige Riesen.
Und die Nacht ist kalt. Das macht nichts.
Deine Füße bluten schon.
Schicke dich weiter durch den scherbigen Morast
des damals Gewesenen.
Über dir schält sich die Zeit von den Wolken.
Regen macht dein bisheriges Walten unkenntlich.
In deinen Augen konnten nur sie die Sonne lächeln sehen.
Leere Felder fallen in den grundlosen Himmel.
In dieses Nichts, das alles verschlingt.
Du kennst das, Madlaine. Dein Herz funktioniert genauso.
Nichts kommt nahe genug an dich heran, ohne dich zu verletzen.
Und an den dunklen Straßenecken hast du Gefallen gefunden.
Zwielichte Stimmen aus dem Dunkel. Ihre Hände ragen nach deinem Kindergesicht.
Liebe oder Geld und die bunten Pillen versprechen eine kurzzeitige Besserrung.
Weißt du? Hinter den Bergen geht die Sonne zuerst auf.
Die Menschen dort können anders atmen. Zerfließen mit dem Sonnenuntergang und kommen
näher an die Kraniche zwischen den blassgrauen Wolkenbergen.
Heroin schenkt dir heute eine ruhige Nacht.
Du verfluchst die Filme. Von Papa. Jene in deinem Kopf. Eingebrannt.
Über den Wolken kann man die schönsten Blumen pflücken.
Es gibt Treppen und Betten, die winzige Elfen aus Sternen geschmiedet haben.
Ein Fick und ein Dutzend Messerschnitte entfernt, wartet eine neue Flasche Whisky.
Leider schenkt einem niemand etwas.
Du schon. Dein Lächeln. Damals...
Kinder lieben Regenbögen. Ich schenke dir meinen.
Kümmer dich gut - gieß ihn oft. Mit Liebe.
An manchen Tagen wirst du nur Tränen für ihn haben. Ihn verfluchen.
Bedauern. Beneiden.
Deine Haare werden bald grau. Und die Kindlichkeit konnte nicht weichen.
Das Grauen hält seinen Rosenkranz noch immer schützend über deinem Kopf.
Die Stadt rotiert weiter. Im gleichen Einheitstrott der letzten 20 Jahre.
Am Meer hast du das erste Mal um Befreiung gewusst.
Salziger Geruch hebt sich über deine grünen Augen.
Whisky malt die Reinheit deiner Seele nach.
Kippe zwischen den schmalen Lippen. Du erklimmst das erste Hochhaus.
Spannst zwischen Heute und Damals eine Strickleiter.
Vom einem zum anderen Wolkenkratzer.
Öffnest deine Arme. Zum Abflug bereit.

Zermatscht am Boden.
Sternenstaub bleibt dort zurück,
wo dein Lächeln gefangen war.

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