Testamentarisches

Groteske zum Thema Mitleid

von  loslosch

Es gibt so manche alt- und neutestamentarische Sentenzen, die der Christengemeinde in der Regel vorenthalten werden, wie z. B. diese: Non ligabis os bovis terentis in arca fruges tuas (AT, Moses; NT, Korinther). Du wirst dem Ochsen, der dein Getreide auf der Tenne drischt, nicht das Maul verbinden. Andererseits werden Texte, insbesondere aus dem AT, oft in leierndem Ton vor der Gemeinde heruntergebetet, sodass der Dämmerschlaf ach so vieler „Zuhörenden“ kaum beeinträchtigt ist.

Dieser alte Bibelspruch will nirgendwo so richtig ins Kirchenjahr hineinpassen, nicht einmal zum Erntedankfest verkündenswert erscheinen. Rein pragmatisch gesehen. Wie soll sich hier auch eine frohe Botschaft herauslesen lassen?

Doch, auf rheinisch: Mer muss och jünne künne.

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Kommentare zu diesem Text

AronManfeld (43)
(10.09.11)
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 loslosch meinte dazu am 10.09.11:
warum sind denn die kartoffelfelder dunkel? lothar
RobertaRupp (48) antwortete darauf am 10.09.11:
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 loslosch schrieb daraufhin am 10.09.11:
wie kommst du denn auf den blechtrommel-oskar, roberta mazerath? ) lothar

 ViktorVanHynthersin äußerte darauf am 10.09.11:
Ich glaube, Roberta wirft hier die danziger Kaschuben (Sanderde, Kartoffeln, Grass) mit den Kaschuben aus Bessarabien (Schwarzerde) durcheinander... Sorry Roberta.
Herzlichst
Viktor
RobertaRupp (48) ergänzte dazu am 10.09.11:
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 loslosch meinte dazu am 10.09.11:
zwei blitzgescheite mit schweizerischer rechtschreibung, einfach krass. :)
Karmesin (20)
(10.09.11)
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 loslosch meinte dazu am 10.09.11:
dazu empfehle ich ein sozialpsychologisches experiment, aus der "lesung" der gebr. grimm, heute mal das märchen hänsel und gretel. (auch ein kulturgeschichtliches vermächtnis.)

grausam genug wärs ja und den dämmerschlaf würds auch nicht tangieren ... lothar

 RomanTikker meinte dazu am 23.09.11:
Cathy, beim Lesen deines Kommentars schoss es mir zweiwegig durch den Kopf: Die Bibel, wir die meisten mehr oder weniger heiligen Schriften, ist nicht nur Auslegungs- sonder auch Reinlegungssache. Zumindest in den falschen Händen. Messer, Feuer, Schere, Licht und Grüße an euch beide: Roman

 ViktorVanHynthersin (10.09.11)
Ohne den Kontext in der Bibel zu kennen, würde ich vermuten: "Du Herrscher kannst mir, Deinem Volk, das für Dich arbeitet, nicht den Mund knebeln."

Heute scheint mir Dein Spruch mit dem Ochsen aus den Reihen der Gewerkschaften zu kommen: "Du Kapitalist wirst mir, dem Werktätigen, nicht das Recht auf meine Meinung verbieten!"

Herzlichst
Viktor

 loslosch meinte dazu am 10.09.11:
stimmt. dieser plausible zusammenhang war mir zunächst entgangen. für unbedarfte leser sollte man ergänzen: recht auf meinung umfasst arbeitsrecht, lohnanpassung usw. aber wem sage ich das. danke, viktor. lothar

 EkkehartMittelberg (10.09.11)
Schön diese Relativierung, sie ist so menschlich. Dass sie auch in dem strengen AT steht, hat mich überrascht.
Ekki

 loslosch meinte dazu am 10.09.11:
vllt. steckt auch naturbeobachtung dahinter. der ochse mit dem maulkorb könnte einen nervenzusammenbruch kriegen, selbst wenn man ihn am start abgefüttert hätte. unter uns: ich könnte nicht permanent in der küche arbeiten, ekki! t.t. lothar

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 10.09.11:
Ich auch nicht, Lothar, aber wenn die Köchin schöne Moritaten singt, schaffe ich es länger.
Ekki

 loslosch meinte dazu am 10.09.11:
... z. b. die von Joseph Christian Freiherr von Zedlitz. Kammerherr in Wien, 1832: mariechen saß weinend im garten ... das ist alles so grundtraurig. der appetit möchte einem glatt vergehen. lo

 Lluviagata meinte dazu am 10.09.11:
*räusper*

Malwinen ist auch von einer Köchin geschaffen worden ... ;)


 loslosch meinte dazu am 10.09.11:
und ein gedicht zum thema von Ihnen, madame lu!? :) lo

 Lluviagata meinte dazu am 10.09.11:
Zum Thema "Testamentarisches" oder "Mitleid"?

 loslosch meinte dazu am 10.09.11:
wehmütig-romantisch-ironisch. mehr wird nicht verraten ...
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