Stepf - Noah`s Aussetzer und eine Runde "extreme hecking"

Erzählung zum Thema Spiel(e)

von  Prinky

Achtes Kapitel

Köln unsicher zu machen ist mit Sicherheit kein Hobby, aber es ist eine Erfahrung, die man ganz einfach machen sollte.
Mandy und Noah sind innerhalb unseres Freundeskreises das unternehmungslustigste Paar von allen. Um sie zu bremsen, müssen wir anderen leider desöfteren Nein sagen. Ob es Radtouren oder Wandertage, ob es Schwimmbadausflüge oder ganz einfach nur gemütliche Stunden vor hiesigen Fernsehapparaten waren, ganz egal, aber da war immer was. Eines muss man ihnen lassen. Sie sind unternehmungslustig und alles andere als eingerostet. Ganz im Gegensatz zu uns anderen. Rainer bildet da eine Ausnahme. Er ist der Party-Gott schlechthin, aber auch er wird wohl eines Tages ruhiger werden, jedenfalls schätze ich das.
Wiedermal befanden wir uns also in der Kölner Altstadt. Gerade hatten wir ein spanisches Restaurant verlassen, als uns ein richtig schmackhafter Pizzaduft in die Nase stieg.
Nadine empfand die Enge der Lokalität als irgendwann stressig, und damit hatte sie voll recht. Erst war es ziemlich geil, aber mit der Zeit schien es, als kämmen uns die nahen Wände immer näher.
Und als Nichtraucher wird man schnell unter einer Dunstglocke umfunktioniert. So wird man sehr schnell zum passiven Raucher.
Wir hatten uns fast alle eine Pizza gekauft. Nur Sem nicht, da sie nunmal Geld kostete, und er einfach sehr ungern welches ausgab. Es hielt ihn aber nicht davon ab, ab und an mal gierig auf unsere Pizzen zu starren. Eigentlich fehlte nur der passende Ausspruch; Ach, kann ich mal probieren!?
Aber er ließ es, und das war auch gut so. Wir standen an einer alter Römermauer nahe des großen Stromes, und ich machte mir einen großen Spaß daraus den guten alten Noah immer wieder mal leicht zu schubsen. Ich wußte daß es ihn nerven würde, aber ich fand das gerade in diesem Moment sehr ok. Als ich ihn dann aber ein wenig zu extrem schubste, schubste er mich GEWALTIG zurück. So sehr, daß es mir schon weh tat.
Mitleidig schaute ich in die Runde, und so ergatterte ich natürlich das Mitleid meiner Freunde. Noah stand schnell alleine da, aber das war auch richtig so. Dieser Lump! Da nennt man ihn Freund, und er schlägt einen. Ja...schlägt...genau! Für mich war dies kein Rempler oder auch Schubser. Für mich war es gnadenlose Gewalt eines vermeintlichen Freundes. Freundes? Gott, war ich beleidigt und stinkig. Ich stand da, bedauerte mich selber, und genoß kurz darauf das auf ihn herabprasselnde Donnerwetter meiner echten Freunde. Da hatte sich Noah keinen Gefallen getan. Rainer sah ihn herablassend an, und Nadine meinte betroffen, daß man die kleinen Rempler von mir zuvor nicht mit seinem Ausbruch gnadenloser Härte vergleichen könnte. Mandy sah ihn erstaunt an, und meinte nur noch; Nee Noah, so nicht, mein lieber!
Ein anderer Freund, der heute lieber Pferde liebt als seine Freunde, meinte damals nur noch, daß er nun furchtbar betroffen sei. Wie auch immer, als sich das Sturmgebell erboster Freunde legte, und mir meine Knochen allmählich nicht mehr weh taten, sind wir kurz darauf noch etwas die Uferpromenade entlang spaziert. Es war wunderschön. Die leise Musik aus unzähligen Kneipen der hell erleuchteten Altstadt, und das etwas leiser dahinfließende Wasser unseres Rheines tauchte unsere kleine Zusammenkunft zur späteren Stunde an jenem Samstag vor einigen Jahren in eine unglaublich schöne Siluette aus Glück und Behaglichkeit.

Als wir so dahin schlenderten, bemerkte ich eine recht hohe und zugewachsene Hecke links von mir. Noah ging rechts von mir, und auf einmal überkam mich die Lust ihn mal wieder richtig vor die Wand fahren zu lassen. Ich ging etwas näher an ihn ran, und mit einem Mal schoss ich wie von der Tarantel gestochen links durch die Hecke. Mit einem Mal war ich dem Blickfeld meiner Freunde entronnen. "Aua,"
rief ich, verdammt Noah, was soll das? Spinnst du jetzt?" Noah wußte gar nicht wie ihm geschah. Ich genoss wie er sich zu Unrecht an den Pranger getellt fühlte, und heulte meinen übrigen Freunden etwas vor. Nadine kümmerte sich rühren um mich, und fast schien es so, daß sie sich doch etwas in mich verliebt hatte. Fast, es schien halt so.
Und wieder goss sich ein anhaltendes Sauwetter über Noah aus. "Was soll das," rief er, "ich habe Prinky überhaupt nicht berührt."
Das war mein Spitzname, und noch heute weiß ich nicht wer ihn einst in die Wagschale warf und warum. Als ich spürte, daß es nun reicht, klärte ich die Sache auf, und war sichtlich erschrocken über mich selbst. Ich konnte ein richtiges Arschloch sein, wenn ich es doch nur wollte. Nach einiger Zeit war ich auch mit Noah wieder gut. Aber eines hatte es dann doch bewirkt. Nadine kam mir wieder etwas näher, und Noah wußte das ich mir doch nicht alles gefallen ließ. Leider aber setzte sich die neue Sportart nicht durch.
Werbespot in eigener Sache:

Hat dein Leben eine Wende verdient? Ist alles eingefahren, und verstehst du dich gut bis sehr gut mit deinen Freunden? Willst du wieder etwas Pepp in euere Freundschaft bringen...dann schau dich um...Bist du mit deinen Freunden unterwegs, und...siehst du eine Hecke?
Dann nutze deine Chance!
Springe plötzlich hindurch! "Extreme-hecking",
und deine Freundschaft lebt wieder auf!

Wir erzählen heute noch davon. Und somit war es eigentlich voll ok. Extreme-hecking...sei cool, und geh ab!!!


Anmerkung von Prinky:

Das Thema soll Anreiz zur Nachahmung sein.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 Pingui (15.01.12)
Gefällt mir, gute Ideen, die locker flockig runter geschrieben wurden. Es hat witz und regt zum nachahmen an. Das gefällt mir.
DIe letzen Zeilen mit dem extrem-hecking finde ich eine tolle idee, ist etwas neues und zugleich interessantes

 Dieter_Rotmund (15.06.20)
Das sog. Deppenapostroph schon im Titel - sorry, da habe ich verständlicherweise keine Lust weiterzulesen.

P.S.:
Und das schon seit 2012.

Kommentar geändert am 15.06.2020 um 18:04 Uhr
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram