Der Turm am Neckar – Hölderlin III

Gedicht zum Thema Biographisches/ Personen

von  Georg Maria Wilke

Die Hälfte deines Lebens
warst du Turm,
ein steinernes Fragment:
„Untertänigst….Scardanelli“ –
du warst Pythische Ode,
eine Hymne Pindars, voller Lust,
sie sangen beständig aus deiner Brust
und deine Blumen fühlten Wasser,
tauchten ein in Mnemosynes Reich.

Der Feigenbaum, an dem Achilles leicht gestorben,
brannte Schmerzen in deiner Augen Licht
und Heimat war dir Griechenland,
es war dir Hand, die dich blindlings führte
in deinem unerschöpflichen Gesang,
der deine wunde Seele rührte.

Die Zeichen, die du sahst,
sie waren deutungslos,
die Sprache, die du sprachst,
war in der Fremde schon verloren,
im blendend göttlich Widerschein
bliebst du allein –
mit deiner Worte Schweigen.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text

magenta (65)
(30.12.11)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Georg Maria Wilke meinte dazu am 30.12.11:
Liebe magenta, ein schönes Kompliment. Das nehme ich nun ins Neue Jahr,
wie wunderbar und sende dir Grüße und Glück für das selbige. Habe einen schönen Übergang ins Neue Jahr, bleibe gesund und weiterhin kreativ.
Liebe Grüße, Georg
(Antwort korrigiert am 30.12.2011)

 Peer (30.12.11)
Das will ich aber meinen. Ich denke mal, der gute alte Friederich gehört zu Georg's besonderen Lieben.:-) Ich für meinen Teil lese ihn auch sehr gern.
LG Peer

 Georg Maria Wilke antwortete darauf am 30.12.11:
Danke für deises Kompliment - ja Hölderlin begleitet mich schon einige Jahre
und wird mir immer vertrauter. Leider hat seine Zeit, vor allem aber auch Goethe, seinen Genius nicht gesehen.
Liebe Grüße, Georg

 AZU20 (30.12.11)
Der Turm wirkte kalt und unwirklich auf mich. LG

 Georg Maria Wilke schrieb daraufhin am 30.12.11:
Danke lieber Armin, aber als Hölderlin darin lebte, gab die pflegende Familie sehr viel Wärme und Verständnis seiner "kranken", leidenden Seele.
Ich wünsche dir auf diesem Wege ein gesundes und glückliches Neues Jahr,
bleibe ein treuer Leser und ein kreativer Schreiber.
Liebe Grüße, Georg

 Seelenfresserin (30.12.11)
Ich liebe es ;) besonders da ich gebürtig aus Lauffen am Neckar komme

 Georg Maria Wilke äußerte darauf am 30.12.11:
Ein liebes Dankeschön Seelenfresserin, ich werde im nächsten Jahr von Stuttgart aus diese Strecke erwandern und aus der Sicht von Hölderlin die ganze Gegend bis Tübingen (vielleicht) erleben können.
Ein schönes und gesundes Neues Jahr für dich mit nicht endender Kreativität.
Liebe Grüße, Georg

 EkkehartMittelberg (30.12.11)
Klang und Rhythmus einer Ode werden errreicht. Das ist sehr viel.
Zwei Vorschläge:
III,2: Sie blieben ungedeutet
III,7: mit dem Rest deiner Worte
LG
Ekki

 Georg Maria Wilke ergänzte dazu am 30.12.11:
Lieber Ekki, danke für deine Vorschläge, die ich sicherlich nicht ignoriere, aber der melodische Fluß würde sich neutralisieren und es sind Worte die Hölderlin so sicherlich auch schreiben würde..
Liebe Grüße, Georg

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 30.12.11:
Dass er "mit deiner Reste Worte" schreiben würde, glaube ich nicht, aber wie wäre es "mit deiner Worte Rest". Am Ende stoppt der Rhythmus und biografisch würde das auch passen.
Ekki
Graeculus (69)
(24.11.16)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram