Im Grunde ändert sich nichts. Nur die Zeit bleibt stehen.
Text zum Thema Schmerz
von ZornDerFinsternis
Kommentare zu diesem Text
Ich bin der Weg gen Untergang,
der blonde Sonnentod,
der braune Hirtenpfeifenklang,
das müde Abendrot
Mein Bruder, geh Du mir nicht nach,
mein Gehn ist nur Vergehn -
häng deinen jungen Glauben nicht
an meine blaue Trän'!
Meine Schönheit ist ein Messer,
sie stößt dir durch das Herz,
in Wein getaucht zwei Lippen:
mein ewig blauer Schmerz.
Meine Sehnsucht - ein Zigeuner
in wildem Windgebell,
eine tote weiße Mutter
auf dunkler Abendschwell'.
Mein Bruder, geh Du mir nicht nach,
mein Gehn ist nur Vergehn -
häng deinen jungen Glauben nicht
an meine blaue Trän'!
Meine Lust - eine junge Nonne,
sie steht nackt beim Altar,
und ihre heißen Brüste
blühn ihrem blonden Narr.
Mein Glück - ein Regenbogen,
der im Sonnengolde blitzt
und immer bereit ist zu sterben,
noch eh' man ihn besitzt.
Mein Hass - ein wilder Reiter,
der hält in der Hand ein Seil.
Nur, statt des Feindes würgt er
das eigene Glück in der Eil'.
Mein Bruder, geh Du mir nicht nach,
mein Gehn ist nur Vergehn -
häng deinen jungen Glauben nicht
an meine blaue Trän'!
5.3.1941
Selma Meerbaum Eisinger
Nachdichtung des jiddischen Originales Itzig Mangers
zitiert nach Selma Meerbaum-Eisinger: Ich bin in Sehnsucht eingehüllt, Fischer-tb, S. 70f
(Kommentar korrigiert am 01.04.2012)
der blonde Sonnentod,
der braune Hirtenpfeifenklang,
das müde Abendrot
Mein Bruder, geh Du mir nicht nach,
mein Gehn ist nur Vergehn -
häng deinen jungen Glauben nicht
an meine blaue Trän'!
Meine Schönheit ist ein Messer,
sie stößt dir durch das Herz,
in Wein getaucht zwei Lippen:
mein ewig blauer Schmerz.
Meine Sehnsucht - ein Zigeuner
in wildem Windgebell,
eine tote weiße Mutter
auf dunkler Abendschwell'.
Mein Bruder, geh Du mir nicht nach,
mein Gehn ist nur Vergehn -
häng deinen jungen Glauben nicht
an meine blaue Trän'!
Meine Lust - eine junge Nonne,
sie steht nackt beim Altar,
und ihre heißen Brüste
blühn ihrem blonden Narr.
Mein Glück - ein Regenbogen,
der im Sonnengolde blitzt
und immer bereit ist zu sterben,
noch eh' man ihn besitzt.
Mein Hass - ein wilder Reiter,
der hält in der Hand ein Seil.
Nur, statt des Feindes würgt er
das eigene Glück in der Eil'.
Mein Bruder, geh Du mir nicht nach,
mein Gehn ist nur Vergehn -
häng deinen jungen Glauben nicht
an meine blaue Trän'!
5.3.1941
Selma Meerbaum Eisinger
Nachdichtung des jiddischen Originales Itzig Mangers
zitiert nach Selma Meerbaum-Eisinger: Ich bin in Sehnsucht eingehüllt, Fischer-tb, S. 70f
(Kommentar korrigiert am 01.04.2012)