Im Grunde ändert sich nichts. Nur die Zeit bleibt stehen.

Text zum Thema Schmerz

von  ZornDerFinsternis

Es ist nicht die Einsamkeit, die mich traurig macht. Es ist das Leben, das ungelebt an mir vorüberzieht. Scherben. Ungereifte Träume. So simple Dinge, wie an einem Samstagabend aus dem Haus zu gehen, um sich mit Freunden zu treffen und einfach Spaß zu haben. Aus dem Fenster zu sehen, verlangt mir mehr Kraft ab, als ich habe. Und wieder reicht sich die Zeit die Hand... 21 Jahre. Und noch immer habe ich es nicht vollbracht, das alte Leiden abzustreifen und auf die Welt hinter der Scheibe zu scheißen. Noch immer quälen mich Stimmen der Vergangenheit. Intensiver, als je zuvor. Und es wäre doch so einfach. Die Flasche Wodka... die Tabletten aus dem Badezimmerschrank. Das kranke Schreien deiner Augen, die blauen Flecke... all das könnte in schwarze Universen des Vergessens ziehen. Nein. Scheitern – ja. Lediglich hebe ich das Glas, um am Morgen den Kopf aus dem komatösen Schlaf zu ziehen. Die Klinge richtet lediglich oberflächlichen Schaden auf dieser blassen Haut an. Und all diese Worte und Emotionsexplosionen, verbleiben in meinem Innern. Zerstörung richtet sich gegen mich. Und ob es am Morgen eine Sonne am Himmel meiner Einsamkeit geben wird, kann ich nicht sagen. Es löst sich der Schmerz in Zigarettenrauch und Messerschnitten auf. Und am Ende sind es nicht die anderen, die mir diese Schande auferlegten. Nicht du. Nicht die Schläge und die Vergewaltigungen. Am Ende bin ich es. Die, die sich in dieses Verlies hat sperren lassen. Meine Tränen haben die Bedeutung meines Wortes verwischt. In dem Rotton meiner Verlassenheit spiegelt sich einzig dein Triumph. Mein Versagen. Und jedes dieser Worte schneidet sich tiefer in mich hinein, als jedes Messer, das im Zorn zwischen Fett und Blut schlafen ging. Es hält mich lediglich die Angst hier unten fest. An diesem trostlos, grauen Himmel, der niemandem Hoffnung oder gar Heimat gebären könnte. Die Schlinge zieht sich weiter zu. Einzig, durch Momente wie diesen. Unwirklich für dich. Zerschmetternd und tiefgehend für mich. Einsamkeit... Selbst auferlegt. Besser, als jede Form von Verstümmelung am eigenen Körper. Schmerzender, als das Lachen all der Menschen auf der Straße. Einsamkeit... Wenn du sie halten kannst, weißt du, dass deine Hoffnung sich verirrt und stranguliert hat. Und es bleibt mehr. Mehr als dieses bloße, eiskalte Nichts. Nämlich der Gedanke an den Traum, dem du das Leben verwährt hast. Im Grunde tötet man nicht sich selbst, sondern seine Sehnsucht. Der Rest erübrigt sich von selbst....
Prost.

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Kommentare zu diesem Text

Dieter Wal (58)
(01.04.12)
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