Manchmal reicht bloß ein Name. Eine Farbe. Ein Lied.
In endlos erscheinenden Alpträumen, eröffnet sich einem Selbsthass, als einziger Weg, den Kreis zu durchbrechen. Licht und Dunkelheit umgeben einen zu gleichen Teilen. Und doch, siegt immer das Dunkle. Im Innern.
Die Kapitel, die du geschrieben hast, schmerzen noch heute. Kein Seelenklempner und kein Antidepressivum hielt, was es versprechen sollte.
Und so fallen Letter neben Tränen. Dunkelrot.
Die Zigarettenglut, brennt den Namen aus den vergilbten Seiten meines Herzens.
Und doch, steht der Schmerz auf der Stirn. Wuchert und streut.
Ich konnte nie etwas. Weder reden, noch schreiben. Erinnerungen. Schweigen…
Das Messer dringt tief in die Rinde. Universum soll zum Stillstand kommen.
Whisky ebnet im Schlaf die Wege, die ich im Hier und Jetzt zu feige war, zu beschreiten.
Es sind Erinnerungen, die die Zukunft verhindern. Nur Schmerz auf mich loslassen.
Und Schreie, bleiben stumm. Von haarigen Männerhänden erstickt.
Ich schaue in der selben Verachtung auf mich herab, wie dein vom Schnaps verwelkter, bohrender Blick. Noch immer sind dort Narben. Unverstanden. Übersehen. Belächelt.
Und mit jedem deiner Schläge, bin ich gewachsen. Mit jedem dieser Jahre, in denen ich im Dreck gekauert, gesoffen und geheult habe, bin ich über mich selbst hinausgeeilt. Mit jedem Schnitt, erblühte ein winziger Schimmer von einstiger Schönheit. Unschuld.
Du hast nie begriffen, was du eigentlich sagst. Noch weniger, was du getan hast.
Es sind braune Männeraugen, die den Selbsthass und die Angst am Leben zurückholen. Keinen Platz zum Atmen lassen.
Ich war einzigartig. Aufgeschlossen und liebenswert. Hilfsbereit. Und das Leben hat auf mich niedergeschlagen, mit mehr als einer zerschlagenen Flasche Schnaps. Bauarbeiterhände.
Und diese Geschichte eines jungen Mädchens irrt durch meine Synapsen. Irrgarten. Und in jeder freien Minute, erschwere ich der Vergangenheit die Erinnerung. Hoffnung. Begraben.
Kippe Whisky und Korn, Glas um Glas, in meinen Mund hinein. Bewusstsein und Zeitgefühl gehen verloren. Schlaf. Delirium. Kotzen. Rauchen. Kater. Und am Ende, stehst doch immer du. Mit dem breiten Grinsen. Den blutig geschlagenen Händen. Der runtergelassenen Boxershort.
Nur mich sieht man nicht. Den Schmerz. Ekel, Abscheu, Selbsthass. Und ich bin sicher, du würdest noch lachend und wichsend an meinem Grab stehen, mit einem Strauß beschissener Rosen vom Discounter.
Ich bereue nicht. Ich verabscheue. Mich, noch mehr als dich.
Seit 5 Jahren habe ich aufgehört meine Einweisungen und die Selbstmordversuche zu zählen. Es bleiben nur bedeutungslose Zahlen. Für Rache ist kein Platz. Schlechten Menschen geht es immer gut. Ich könnte dir nichtmal ein Messer in den Bauch rammen… nein. Und warum? Weil du tot bist. Autounfall. Augenblicklich tot. Viel zu schnell. Viel zu gut für dich. Weil das Leben unfair ist.
Begegnen werde ich dir sicher nicht. Die Menschen und ihr „Gott“ verabscheuen Menschen wie uns. Jene, die selbst Hand anlegen und dem Leid entgehen. Meine Seele findet keine Ruhe. Vergeltung? Traum? Wir werden sehen… Ich weiß nur, dass Schlaftabletten und Whisky ne geile Wirkung haben, wenn man sich in der Wanne n Joint reinzieht, während Johnny Cash für die alten Bilder im Kopf sorgt. Die schönen und die, die traurig sind. Aber das wird mir nichts mehr machen. Ich scheiß auf dich. Und dich.
Cheers.
Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.
Kommentare zu diesem Text
KoKa (44)
(11.04.12)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.