Ein neuer Tag. Ein alter. Und selbst Ewigkeit hat es besser.

Text zum Thema Schmerz

von  ZornDerFinsternis

Und sie ziehen wieder auf. Erboster und undurchdringlicher denn je. Die schwarzen Wolken. Und all der verdrängte Hass und all die Traurigkeit schlagen in mir auf und entfachen dieses Chaos, an dem man jedes Mal zu zerbrechen droht. Um Haaresbreite bin ich am Tod vorbeigezogen. Ich habe mehr über mich gelacht, als jeder Einzelne, bescheuerte Idiot von euch. Habe mir schlimmere Schmerzen zugefügt, als eure Worte es je gekonnt haben. Und ich bin jedes Mal wieder aufgestanden. Zerfallener und gebrochener, als jedes Herz, das ich sah. Und je mehr man dachte, der Schmerz könnte nicht größer und gewaltsamer über einem hereinbrechen, umso zerschmetternder kam das Echo, das sich aus der geschundenen Seele losgelöst hatte. „Hörst du mich?“... „Siehst du mich?“... Und immer wieder kehrt die Einsamkeit zurück. Das billig BaumarktParkett klebt schon von dieser Einsamkeit. Blut, Spucke, Erbrochenes und Schnaps. All dieser Dreck packt sich meine Füße und hält sie mit aller Gewalt am Boden, und auch an diesem beschissenen Leben, fest. Es sind nicht nur Vergangenheitsschmerz und Angst, die die Luft wegdrücken und hasserfüllte Zweifel in mir hinterlassen. Es ist diese Welt. Mit all ihren herzlosen Menschen. Diese Lügen und all der Zorn. Genau das, was mich zerreißt. „Wirf‘ mich doch weg. Ins Feuer. Vielleicht bekommst du einen neuen Hoffnungsstern. Aus all der Schwärze meiner Gedanken, könnte ich Hoffnung für Hunderte sein.“ Die Klinge schleicht sich durch die obersten Schichten und bohrt sich leise weiter vor. Und während mich das Blut umgibt, so wie Einsamkeit, bloß wärmender... blickst du unsichtbar auf mich herab. Ja... und doch kann ich Unsicherheit und Verachtung aus deinen trüben Augen entnehmen. Könnte ich anders ausdrücken, was in mir vor sich geht, ich würde es tun. Doch auch Strafe ist gut. Buße tun. Aderlass. Drauf geschissen... Diese Welt ist viel zu voll. Von allem und von nichts. Hass und Kriege. Schmerz und Elend. Und über allem stehen wichsend all die gottverdammten Kinderficker. Die, die mit vollen Händen und kranker Gier, die Seelen in sich saugen. Um ein Teil von unschuldiger Schönheit an sich zu tragen. Und genau das. Du. Hast mich gebrochen. Blutüberströmt krieche ich durch zersplitterte Traumkristalle. In Ruinen irrt mein Geist, der weder Rache noch Erlösung finden wird. Bestrafung. Nicht das Leben. So wie ich einst dachte. Die Einsamkeit und all dieser übermenschliche Schmerz. Nein. Es ist der Zustand der Seele, nachdem der Strick das Genick, die Kugel den Schädel oder das Messer die Adern zerfetzt hat. Diese Schweben zwischen zwei Welten. Zwischen Leben und Tod. Genauso, wie zuvor. Dieser eine, letzte Schritt. Dieses, was Rettung heißen sollte. Es waren drei zurück. Und so lächelt die Dunkelheit mir entgegen. Der Tag verheißt das selbe, schmerzhafte Leiden, wie zuvor, als noch „Leben“ meinen Körper durchfloss. Und es schmerzt mehr. Dieses Versagen. Scheitern. Einsamsein. Ab hier, gibt es keinen Ausweg mehr. Auf ewig, tot und schmerzbeladen.

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Kommentare zu diesem Text


 Lluviagata (13.04.12)
Erschütternd.

 ZornDerFinsternis meinte dazu am 13.04.12:
Danke.

 princess (13.04.12)
Glasklar finde ich diesen Text. Wenn ein LyrI so wach ist, dann bleibt Hoffnung.
Liebe Grüße, Ira

 AZU20 antwortete darauf am 13.04.12:
Sehe ich auch so. LG
KoKa (44)
(13.04.12)
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Dieter Wal (58)
(13.04.12)
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SigrunAl-Badri (52)
(14.04.12)
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