Filmsplitter

Bild zum Thema Leben/Tod

von  Fuchsiberlin

Es gab Zeiten im Leben, in denen ich als Fahrer fungierte. Als ich die Orientierung nach einem Unfall verlor, stieg ich aus meinem selbstgebauten Fortbewegungsmittel aus. Ich beschloss, als Fußgänger den Weg zum Ziel meiner Sehnsucht zu finden. Doch einmal zu oft ging ich über eine rote Ampel. Also stieg ich als Gast in einen Bus. Ich glaubte an eine trügerische Sicherheitsvariante. Doch das bis auf den letzten Sitzplatz gefüllte Blech mit viel Motorik auf vier Rädern fuhr in die falsche Richtung. In ein Flugzeug steigen wollte ich nicht, denn wer zu hoch fliegt, stürzt tief.

Doch etwas erlebte ich als Momente des Glücks: Im Fluß zu schwimmen. Zärtliche wasserperlige Berührungen, die in meiner Haut ein Ganzkörpertattoo hinterließen. Liebe...

Zwischen Geburt und Tod gewinnst du einiges, und anderes verlierst du. Zwischen Träumen, Sehnsucht und Wünschen blühen Regenbogenwälder oder warten verbrannte Wiesen auf dich.

Irgendwann werfe ich meine Uhr auf den Asphalt, direkt vor meinem Kino, und zerstöre sie mit meinem letzten Schritt. Erinnerungen bleiben das was sie sind: Filme, zum Anschauen geeignet, aber nicht mehr zum real erleben.

Den Schatten mag ich nur im heißen Sommer. In der Kälte suche ich die Sonne. Dennoch wehrte ich im Leben manchmal Sonnenstrahlen ab

Ich liebte um zu leben, und lebte um zu lieben, vielleicht wird dies mein letzter Gedanke sein, wenn eines Tages der letzte Film endet.

Den Mond radiere ich dann vom Himmel, und danach verleihe ich den Sternen mit schwarzer Farbe einen depressiven Touch. Was nicht erlebt wurde, entdeckst du auf keiner Filmrolle. Schenke mir zum Abschied dann bitte keinen Stern, sondern ein Lächeln.

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