Wer schlägt schon gerne Gummitiere?

Kurzgeschichte zum Thema Nonsens

von  Jorge

Heute Vormittag wurde ich Augenzeuge eines grausigen Vorgangs.
Vor mir lief ein Vater mit seiner vielleicht vierjährigen Tochter. Der junge Mann konzentrierte sich fast ausschließlich auf sein Handy und das Mädchen wühlte in einer Tüte voller bunter Gummitiere. Alles war friedlich, bis ein fürchterliches Geschrei begann. Die kleine Mandy brüllte wie am Spieß, warf die Tüte wutentbrannt auf die Erde und hielt ihrem Papa das rechte Händchen hin. „Die blöden Viecher beißen mir in die Finger“.
Der Vater erschrak und war irgendwie von der Rolle. Ich hatte beobachtet, dass er laufend von Facebook auf seinen Account umschaltete.
Als er in Bruchteilen einer Sekunde erfasste, was passierte, steckte er sein Smartphone in die Jackentasche, bückte sich, hob die Tüte mit den Gummibärchen auf und begann, sofort drauf loszuschlagen. Ich dachte zunächst: richtig, soll er die bunten, brutalen Gummibären ruhig verwackeln. So geht das ja auch nicht, sich an wehrlosen kleinen Mädchen zu vergreifen.

Aber dann wurde er immer brutaler. Längst lag die Tüte irgendwie leer auf der Straße.
Wie von Sinnen schlug der Mann um sich und traf gerade einen Radfahrer, der sein Fahrrad auf dem Gehweg schob.

Ich setzte mich auf einen bequemen Gartenstuhl meines Lieblingscafés und begann sofort diese Geschichte aufzuschreiben.
Schließlich wollen meine Freunde auch erfahren, was so alles passiert.

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Kommentare zu diesem Text


 EkkehartMittelberg (24.03.15)
Hui, Jorge, die Geschichte hat es in sich. Mir scheint, da gibt es zwei Aggressionsstränge. Das kleine Mädchen beschuldigte wohl aggressiv die unschuldigen Gummitiere und der Vater hat seine wahrscheinlich schon länger angelegten Aggressionen gerade mit Facebook bestärkt.
Wie, wenn das kleine Mädchen diese Wutausbrüche des Vaters bereits kannte und sie bewusst befeuert hat?
Es gibt bestimmt noch ganz andere Interpretationen.

LG
Ekki

 Jorge meinte dazu am 24.03.15:
Eine tiefenpsychologische Interpretation.
Das schafft Gerechtigkeit.

LG
Jorge
chichi† (80)
(24.03.15)
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 Jorge antwortete darauf am 24.03.15:
Liebe Gerda, du siehst es mit dem zwinkernden Auge von Justitia.

LG
Jorge

 Dieter_Rotmund (24.03.15)
Nicht schlecht, das sind aber ein paar kleine, handwerkliche Fehler (woher weiss der Erzähler den Namen des Mädchen und: Ist er überhaupt notwendig zu erfahren?). Vor allem stört der seltsame Zeilenumbruch am Anfang...

 Jorge schrieb daraufhin am 25.03.15:
Danke dir für deine Hinweise auf Handwerkliches beim Geschichten schreiben.
Das mit dem Mädchennamen war für den Erzähler leicht zu erfahren, weil der Vater sein Kind mindestens einmal in der geschilderten Zeit direkt ansprach.
Somit war die Einführung des Namens Mandy eine willkommene Substitution für das Wort Mädchen.
Der seltsame Zeilenumbruch am Anfang ist eine Gedankenlosigkeit von mir.
Vielleicht werde ich es nachträglich ändern.

nochmals Danke und viele Grüße
Jorge

 AZU20 (24.03.15)
Danke, dass Du es uns erzählt hast. LG

 Jorge äußerte darauf am 25.03.15:
Ich danke dir Armin für die Beachtung des Textes.

LG
Jorge
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