Fast wie gestochen

Gedicht zum Thema Ironie

von  niemand

Wir feilen an Zeilen,
wir glätten und drechseln
Sonette und stanzen
Balladen & Co.

Es soll uns nicht einer
mit jenen verwechseln
die Schluderjahn treiben
beim Schreiben und so.

Wir mühen uns ständig,
polieren und striegeln.
Stets kunstvolles Wollen -
nichts was nur berührt.

Brillant sind wir, wendig,
und lechzen nach Siegeln
der Güte, der tollen,
die solchen gebührt.

Sollt, wider Erwarten,
uns Schlichtes berühren,
vollführen wir uns
wie die Äxte im Wald.

Dann machen den Dichter
[aus Scham für solch Spüren]
wir Richter mit eisigen
Wortklingen kalt.

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Kommentare zu diesem Text


 EkkehartMittelberg (06.04.15)
Mir aus der Seele gesprochen, Irene.

Herzliche Grüße
Ekki

 niemand meinte dazu am 06.04.15:
Dankeschön! lieber Ekki, ich freue mich und grüße herzlich zurück, Irene
Sätzer (77)
(06.04.15)
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 niemand antwortete darauf am 06.04.15:
Es gibt in der Tat Naturtalente und manche haben sogar
fast sowas wie eine "Angst" vor solchen. In den "Meistersingern von Nürnberg" geht es auch um eine Art Wettbewerb/Kampf von
Alteingesessenen Regelkennern/Tüftlern und einem Naturtalent.
Eigentlich hat beides eine Berechtigung: Handwerk & Naturtalent.
Mit herzlichen Grüßen, Irene

 solxxx (06.04.15)
Ich bin davon überzeugt, dass es wesentlich mehr Naturtalente gibt, als diejenigen, die sich zeigen. Denn was nutzt das ganze Talent, wenn man es nicht perfekt und Duden - gerecht zu Papier bringen kann - und wer kann das schon?
Aber diesen Talenten kann ich nur KV empfehlen, hier ist man sehr tolerant.

 niemand schrieb daraufhin am 06.04.15:
Wer nicht dudengerecht schreiben kann, sollte es lieber lassen.
Rechtschreibung muss schon sein, doch sie ist nicht allein ausschlaggebend, da muss noch mehr sein, sonst wird es keine Dichtung, sondern mehr eine Verrichtung eine regel-technische.
Mit herzlichen Grüßen, niemand
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