Mein Jungfernflug, und ich bin gewarnt. Nicht in Öffnungen fliegen, nicht in Ritzen, nicht gegen Fensterglas. Die Sonne wärmt mich. Ich fliege und raste, ich fliege und raste. Dann werde ich durch ein Fenster geweht, und ich falle und falle und dann falle ich auf meinen Rücken. Ich liege auf einer glatten Fläche und rutsche hin und her. Ich zapple mit meinen Beinen und zapple und zapple. Und das soll das Leben sein.
Ich erkenne Augen, die mich betrachten, die schmaler und größer werden und schmaler und größer. Flimmern und Farben. Ich rieche Blumen und Angst und Zucker. Jetzt eine Strategie entwickeln! Ich schwenke meinen Körper nach rechts, falle auf meine Beine und zittere, ziehe dann aber doch meine seidenen Flügel hervor. Entfalten! Fliegen!, befehle ich. Entfalten! Fliegen!
Ich fliege hoch und höher, der Blick vor mir ungläubig, dann lachen die Augen. Ich fliege aus dem Fenster heraus! Der Mund lacht und ruft: Gerechtigkeit! Ich fliege und fliege und lande auf einer Blüte. Ich lache, die Wärme auf meinem Rücken ist unvergleichlich. Ein Schatten schiebt sich über mich, ich plumpse in eine große Hand, ich, die ich den Frühling bringe.
[ Und das Gestammel in deinem Gedicht, ja, das Leben findet immer wieder statt - hier und woanders.]
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