Ich bin der Größte. Neros Rechtfertigung aus dem Hades
Groteske zum Thema Kunst/ Künstler/ Kitsch
von EkkehartMittelberg
Kommentare zu diesem Text
Eine gute Widerrede. Auch vor Gericht muss man das Streitobjekt von allen Seiten beschauen. Doch so sehr die Kritiker nicht allein recht haben, wird auch der Rechtfertiger Unschönes unter den Künstlertisch fallen gelassen haben.
Ich habe auch an Ustinov gedacht. Und da die beiden sich bestimmt im Hades treffen - denn bestimmt durchwandert Sir Peter auch im Jenseits alle erreichbaren Welten -, bin ich mir sicher, dass sie sich prima verstehen. Und wenn Peterchen weiterzieht, wird Nero ihm nachrufen: Quo vadis? (Zu Deutsch: "Wohin gehst du [nun]?) Da werden dann beide herzhaft lachen.
(Kommentar korrigiert am 24.06.2016)
Ich habe auch an Ustinov gedacht. Und da die beiden sich bestimmt im Hades treffen - denn bestimmt durchwandert Sir Peter auch im Jenseits alle erreichbaren Welten -, bin ich mir sicher, dass sie sich prima verstehen. Und wenn Peterchen weiterzieht, wird Nero ihm nachrufen: Quo vadis? (Zu Deutsch: "Wohin gehst du [nun]?) Da werden dann beide herzhaft lachen.
(Kommentar korrigiert am 24.06.2016)
Genau, Trekan, auch der Rechtfertiger ist bewusst parteiisch. Eine Synthese soll dieser Text nicht sein. Andernfalls hätte ich ihn als Essay bezeichnet. So aber trägt auch die Apologie des Nero wie manche haltlose Anfeindung gegen ihn groteske Züge.
Merci auch für den humorvollen Verweis auf das Treffen von Nero und Peter Ustinov im Hades.
Merci auch für den humorvollen Verweis auf das Treffen von Nero und Peter Ustinov im Hades.
Das Nero/der Text subjektiv ist, kommt sehr gut durch. Man merkt, dass der tote Kaiser nicht immer lügt, aber er lässt aus, redet schön ... und erzählt Dinge, die zweifellos so gewesen sind. Da das für den Leser deutlich wird, ist dieser Text dir sehr gelungen.
Festil (59) schrieb daraufhin am 24.06.16:
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nero hatte eine künstlerische begabung, in der tat. aber das kapitel mit mentor seneca scheint mir zu kurz ausgefallen. den reichtum hatte nero seinem lieben lehrer zugeschanzt! daraus könnte die hades-rede etwas machen.
was habe ich seneca begünstigt ... nie hat er es mir gedankt ... ist vor seiner verantwortung geflohen ... hat aus dem ruhestand gestichelt ... ich hätte ihn erdolchen lassen sollen, statt ihm die gunst des suizids zu erweisen ...
was habe ich seneca begünstigt ... nie hat er es mir gedankt ... ist vor seiner verantwortung geflohen ... hat aus dem ruhestand gestichelt ... ich hätte ihn erdolchen lassen sollen, statt ihm die gunst des suizids zu erweisen ...
Merci, das kann man so machen. Ich habe eine andere Vorstellung. Nero will keinerlei Verunsicherung zeigen. Er will mit Seneca kurzen Prozess machen. Dieser ist aus seiner Sicht ein Heuchler. Schein und Sein klaffen auseinander. Damit ist alles gesagt.
Festil (59) ergänzte dazu am 24.06.16:
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Merci, Festil, auch das wäre eine sinnvolle Ergänzung. Aber ich fürchte, dass mein Text in der vorliegenden Form schon manchem zu lang ist.
Hallo Ekki,
ein Text der Hoffnung macht!
Gelungene Rehabilitation nach 2000 Jahren.
Möge unsere eher geschehen ))
Herzliche Grüße
TT
ein Text der Hoffnung macht!
Gelungene Rehabilitation nach 2000 Jahren.
Möge unsere eher geschehen ))
Herzliche Grüße
TT
Gracie, Tasso. Wir sind doch Lieblinge der Götter. Die kommen rehabilitiert auf die Welt. )
Herzliche Grüße
Ekki
Herzliche Grüße
Ekki
Dieter Wal (58)
(24.06.16)
(24.06.16)
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Lieber Dieter,
es ist mir wichtig, einen Kommentar von jemandem zu erhalten, der sich in der Bibel auskennt.
Die Verdopllung von Antichrist und Tier spricht Nero seine Menschlichkeit gleich zweifach ab. Man darf das wohl als Hass interpretieren.
Merci.
es ist mir wichtig, einen Kommentar von jemandem zu erhalten, der sich in der Bibel auskennt.
Die Verdopllung von Antichrist und Tier spricht Nero seine Menschlichkeit gleich zweifach ab. Man darf das wohl als Hass interpretieren.
Merci.
Dieter Wal (58) meinte dazu am 25.06.16:
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Graeculus (69)
(24.06.16)
(24.06.16)
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Lieber Graeculus,
ich werde die Ausstellung in Trier wohl erst in einigen Wochen besuchen können. Aber sie interessiert mich brennend.
Ich denke, das Attribut "maßlos" trifft auf Nero unbestritten zu. Etwas verständlicher wird das dadurch, dass er sich wie Claudius wahrscheinlich als Gott gefühlt hat.
Die Sache mit der Siegeskranzhamsterei empfinde ich auch als peinlich. Es nagten doch wohl Zweifel an seinem Selbstbewusstsein, dass er sich immer wieder beweisen musste, der größte Künstler zu sein.
Jedoch war seine Auffassung von Kunst als Performance, so degoutant das Schauessen auch ist, erstaunlich modern. Erstaunlich bleibt auch die Tatsache, dass er, aus uraltem römischen Adel stammend, überhaupt auf die Idee kam, sich durch Kunst zu definieren.
Gracie.
ich werde die Ausstellung in Trier wohl erst in einigen Wochen besuchen können. Aber sie interessiert mich brennend.
Ich denke, das Attribut "maßlos" trifft auf Nero unbestritten zu. Etwas verständlicher wird das dadurch, dass er sich wie Claudius wahrscheinlich als Gott gefühlt hat.
Die Sache mit der Siegeskranzhamsterei empfinde ich auch als peinlich. Es nagten doch wohl Zweifel an seinem Selbstbewusstsein, dass er sich immer wieder beweisen musste, der größte Künstler zu sein.
Jedoch war seine Auffassung von Kunst als Performance, so degoutant das Schauessen auch ist, erstaunlich modern. Erstaunlich bleibt auch die Tatsache, dass er, aus uraltem römischen Adel stammend, überhaupt auf die Idee kam, sich durch Kunst zu definieren.
Gracie.
Graeculus (69) meinte dazu am 24.06.16:
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Festil (59) meinte dazu am 24.06.16:
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Im antiken Rom hätte mir, egal in welcher Position, das Internet gefehlt.
Festil (59) meinte dazu am 24.06.16:
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Graeculus (69) meinte dazu am 24.06.16:
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Festil (59) meinte dazu am 24.06.16:
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Graeculus (69) meinte dazu am 24.06.16:
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@Graeculus und Festil: Ich halte fest: Was die Auswahlmöglichkeiten der Musik angeht, leben wir in einer viel interessanteren Zeit, was die Malerei betrifft, sicher auch, denn die Antike kam über realistische Darstellungen nie wirklich hinaus. Aber je nach Standpunkt des Betrachters war die Literatur damals vielleicht raffinierter, weil nicht inhaltliche Originalität, sondern Imitatio das Kunstprinzip war. Es ist heute wenig bekannt, dass zum Beispiel Silius Italicus und Statius als Nachahmer Vergils eine vergleichbar positive Resonanz hatten, weil die Aufmerksamkeit der literarischen Kenner darauf gerichtet war, mit welchen stilistischen Nuancen sie ihr Vorbild variierten und weiterführten. Das bedeutete, dass literarische Kunst sich damals weitaus mehr als heute durch die Form definierte als durch den Inhalt.
Aber lasst uns auch mal ganz banal denken. Ich möchte auch deshalb lieber heute als in der Antike leben, weil ich in kalten Winternächten keine Sklaven rufen muss, wenn ich kalte Füße habe. Ein Griff zur Zentralheizung und ein Griff zum Heizkissen und das Problem ist gelöst. )
Aber lasst uns auch mal ganz banal denken. Ich möchte auch deshalb lieber heute als in der Antike leben, weil ich in kalten Winternächten keine Sklaven rufen muss, wenn ich kalte Füße habe. Ein Griff zur Zentralheizung und ein Griff zum Heizkissen und das Problem ist gelöst. )
Dein Text hat mich sehr berührt, aber es ist so viel geschrieben worden, da halte ich mcih jetzt mal raus. Auf Trier freue ich mich auch. LG
Danke, Armin.
LG
Ekki
LG
Ekki