Der Unterschied zwischen zwei und drei

Erörterung zum Thema Geheimnis

von  loslosch

Quod tribus est notum, non est a plebe remotum (nach K. F. W. Wander, Deutsches Sprichwörterlexikon; vermutlich aus dem Mittelalter). Was drei wissen, ist nicht weit weg vom gemeinen Volk. Oder: Was drei wissen, das erfahren hundert.

Je größer die Zahl der Geheimnisträger, umso größer die Wahrscheinlichkeit einer Indiskretion. Keine tiefschürfende Erkenntnis. Das Teilen eines Geheimnisses mit einem Anderen ist oft unvermeidlich oder sogar erwünscht (Mittäter, Beratungs- und Rechtfertigungsbedarf). Der Übergang von zwei zu drei Geheimnisträgern ist ein qualitativ anderer als von drei zu vier, vier zu fünf usw. Warum? Wenn eine Absprache unter zweien misslingt, ist der Schuldige schnell ausgemacht, im Gegensatz zu allen anderen Konstellationen. Somit ist das Wissen unter zweien in besonderer Weise verpflichtend. Nicht rational durchdrungen, aber von den Beteiligten meist intuitiv erfasst.

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Kommentare zu diesem Text

Graeculus (69)
(23.07.16)
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 loslosch meinte dazu am 23.07.16:
pfiffig. wobei die frage, warum eine der führungsgrößen eine statue habe, brandgefährlich hätte sein können.
Festil (59)
(26.07.16)
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 loslosch antwortete darauf am 26.07.16:
... im schlafe spricht ...

da denke ich an die ballade "füße im feuer" von c.f. meyer. nicht immer sind die zuhörer so generös.

dass ehepartner sich wechelseitig als seelischen mülleimer missbrauchen, ist mir noch nicht begegnet. ich denke, die sind dann etwas tüddelig.
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