Was bleibt?

Alltagsgedicht zum Thema Sinn/ Sinnlosigkeit

von  EkkehartMittelberg

Die Stunde kommt, du  fragst dich, was dir bleibt.
Das meiste war nur eitel und zerrinnt.
Du suchst den Schlüssel kopflos und bist blind.
Vergänglich ist das, was den Menschen treibt.
 
Wenn Geltungssucht und Ehrgeiz dich umgarnen,
so stehst im Mittelpunkt des Handelns du,
ein guter Freund sieht nie gelassen zu,
wird dir Verblendung zeigen und dich warnen.
 
Der Streit mit deiner Liebsten dich zerreibt,
du suchst nach dem Verbindenden, das bleibt,
gestehst ihr deine Fehler ehrlich ein.
 
Du wirst in deinen Kindern weiter leben
und rücksichtsvoll begleitest du ihr Streben.
So führst du dich hinaus aus eitlem Schein.
 
© Ekkehart Mittelberg, August 2011

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Kommentare zu diesem Text


 TrekanBelluvitsh (06.12.16)
Von Geburt an ist der Mensch allein. Alles was er tut, dient nur dem einen Zweck, diese Wahrheit zu überspielen.
"Den Großteil meines Lebens war es meine feste Überzeugung, dass romantische Liebe eine Illusion ist. Sie ist ein nutzloser Schutzschild gegen den existenziellen Schrecken, der in unser Einzigartigkeit liegt."

(Sherlock Holmes; In: Elementary)
Das gilt nicht nur für die Liebe. Und wie viele Menschen haben sich schon bemüht, dass Bild, dass man sich nach ihrem Ableben von ihnen macht, zu beeinflussen. Und an wie viele von denen erinnert man sich gar nicht mehr? Das Leben bleibt einsam, von Geburt an bis zum Tode. Vielleicht bleibt was, aber wir können es kaum bestimmen. Und um zu dieser Einsicht zu kommen, sollte niemand für uns sterben.

TB, Pessimist
(Kommentar korrigiert am 06.12.2016)

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 06.12.16:
Merci, Trekan. Mag sein, dass die meisten Menschen ihr Leben lang allein sind. Entscheidend ist aber, was ihnen hilft, diese Erkenntnis zu ertragen.

 TrekanBelluvitsh antwortete darauf am 06.12.16:
Wenn man an die Verbreitung von Drogen - den Erlaubten und den Verbotenen - weltweit denkt, könnte man meinen ... aber lassen wir das.

 TassoTuwas (06.12.16)
Ein Gedicht, das zum Nachdenken und zur Selbstbesinnung Anlass gibt.
Ein Sonett passen in die Adventszeit!

Herzliche Grüße
TT

 EkkehartMittelberg schrieb daraufhin am 06.12.16:
So verstehe ich mein Gedicht selbst, Tasso. Merci.
Herzliche Grüße
Ekki

 Lluviagata (06.12.16)
Sehr sehr sehr sehr schön, lieber Ekki. Mehr kann und will ich nicht dazu sagen.

Llu ♥

 EkkehartMittelberg äußerte darauf am 06.12.16:
Du verstehst sehr v iel von Lyrik, Andrea. Deshalb freut mich dein Urteil besonders. Gracie und LG
Ekki
Sätzer (77)
(06.12.16)
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 EkkehartMittelberg ergänzte dazu am 06.12.16:
Danke, Uwe. Vielleicht ist es gut für die Kreativität, dass manche Erkenntnisse erst spät kommen. Was wäre sie ohne Sturm und Drang?
Gerhard-W. (78)
(06.12.16)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 06.12.16:
Vielen Dank; Gerhard. Ich entnehme deinem Kommentar, wie schwierig es ist, zu festen Ergebnissen über den Sinn des Lebens zu kommen. Wir können uns ihm nur annähern. Ich wünsche auch dir einen heiteren Tag.

 AZU20 (06.12.16)
Man denkt nach, auch wennn man es eigentlich garnicht wollte. LG

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 06.12.16:
Ja, danke Armin. Jeder wird wohl irgendwann einmal in dieser Weise nachdenken, ob er es will oder nicht. LG
Graeculus (69)
(06.12.16)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 06.12.16:
Merci, Graeculus, ich halte es für natürlich, dass ältere Menschen in ihren Texten mehr zum Bilanzieren neigen als junge. Aber wenn sie ihre Neugier einbüßen, stagnieren sie als Autoren.
Es ist amüsant, dass du den Vergleich mit der Bäckerei ins Spiel gebracht hast. Hoffentlich sind unsere Werke appetitlich wie frische Semmel.
Absinth (62)
(06.12.16)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 06.12.16:
Lieber Absinth,
du hast erkannt, dass ich mich von dem herkömmlichen Schema des Sonetts etwas befreit habe, dass aber mein Gedicht den Gedanken an das Hauptmotiv des Barock nicht verdrängen wollte und konnte.
Der französische Autor Andre Maurois fängt in der Novelle "Der Seelenwäger" die Seelen zweier Liebender als fluoreszierende Materie ein und vereinigt sie im Jenseits. In der Kunst darf also auch materiell noch etwas bleiben.
Gracie für deinen anregenden Kommentar.
BG
Ekki
wa Bash (47)
(06.12.16)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 06.12.16:
Merci, wa Bash. Vergänglich ist das, was......habe ich gern übernommen.
Was du mit dere Satzumstellung in III,1 meinst, verstehe ich nicht. Hilf mir bitte.
wa Bash (47) meinte dazu am 06.12.16:
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Agneta (62)
(18.01.17)
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