Infernot

Gedicht zum Thema Welten

von  RainerMScholz

Die Freien sind die Toten;
sie fahren in fremden Gewässern
und werden die Tiefen ausloten.
Denn hier unten ist die Luft rein
und klar sind die Seelen,
bar und gelöst vom blinden Schein,
der Missgunst, der Angst und vom Neid.
Hier wohnen sie in lichtem Kleid,
alles Eitle ist geschwärzt,
jede Wehe ausgemerzt,
und die malme Gravität
ruht in sich selbst bei Dunkelheit.
Schwerkraft bindet das,
was schmerzhaft selbst sich sucht.
In der Tiefe liegt die blanke Furt
für den schwarzen Übergang ins abseitige Licht.
Hinter diesem Horizont sprüht des umgekehrten Regenbogen Gischt -
ein Fenster in der Iris Spiegel.
So fahren die Auserwählten
auf der Untenseite
in den glühenden Tiegel
der verkehrten Welt.
Ein Lachen begleitet sie;
denn das Sinistre stirbt nie.
Bis der Vorhang fällt.


© Rainer M. Scholz

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