Im Traum höre ich noch oft meine Lehrer (bellen)

Dokumentarstück zum Thema Schule/ Studium

von  eiskimo

Ihr müsst!
Ihr sollt!
Ja, könnt ihr
denn nicht?

Hört auf!
Fangt endlich an!
Ja, wollt  ihr
bald mal.

Ja, los schon!
Ich warte.
Wieso kommt denn
da nichts?

Jetzt reicht´s.
Und überhaupt,
gerade ihr
müsstet doch!

Denkt ihr vielleicht,
ohne Fleiß -
ja, glaubt ihr,
wir merken das nicht!

Ihr hattet Zeit
sooo viel Zeit,
....

(der Rest ist
Kopfschütteln,
Augen verdrehen
Hände vors Gesicht, -
das träume ich dann
als Stummfilm)


Anmerkung von eiskimo:

Ich habe das nie persönlich genommen.

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Kommentare zu diesem Text


 Graeculus (24.03.20)
Ein guter Lehrer, so sagt man, sucht stets den Monolog mit der Jugend. Aber es müßten eigentlich nicht lauter Forderungen und Vorwürfe sein, was in dem Monolog vorkommt.

 eiskimo meinte dazu am 24.03.20:
Schöne Ironie - sehr treffend!
Aber es stimmt natürlich, mein Traum ist sehr einseitig. Es gab sicher auch positive Bemerkungen, manchmal auch vorschnell.

 niemand antwortete darauf am 24.03.20:
@ Graeculus
Wie soll man auch einen Dialog mit lauter selbstbesoffenen Idioten führen, die auch noch zu Hause ähnlich gelagerte Eltern haben, denen nichts im Schädel spukt, als: Wir und unser Kind machen was wir wollen und das zu jeder Zeit.

 AchterZwerg (24.03.20)
Wegen der unfertigen, angefangenen und -gedeuteten Forderungen für mich ein wirklich gutes Gedicht.
Nach "sooo viel Zeit" hätte ich allerdings Schluss gemacht. Hier bringst du dich um den rhetorischen Effekt, wenn ich das so ausdrücken darf.

Die vorletzte Versgruppe ist der Hammer!

:)

 eiskimo schrieb daraufhin am 24.03.20:
Danke für die wieder punktgenaue Kritik. Ich war selber mit diesen Zeilen nicht ganz glücklich. Habe es umgemodelt.
Mein Lehrer würde grummeln "Na, ja.."
lG
Eiskimo

 FRP (24.03.20)
So habe ich auch lange gedacht. Schule in den 70er Jahren, ganz besonders in der DDR, war/wäre furchtbar gewesen. Nun hat mich das Schicksal nach über 40 Jahren nicht-Schule als Bibliothekar in den Schulbetrieb zurück geworfen. Was da heute so abgeht, ist der reinste Horror. Da wünsche ich mir die Disziplin-Fanatiker zurück. Heute haben wir Schüler, die im Unterricht einen Orkan-artigen Lärm produzieren, und die Lehrer alle 5 Minuten mit dem Anwalt ihrer Eltern bedrohen. Schüler, die sich selbst benoten. Wenn das unser Bildungsweg ist, erziehen wir nichts als Wutbürger /Idioten. Ab und zu mag mal einer dabei sein, der seinen Weg findet . Nee nee, dass hatte schon alles Hand und Fuß, was uns die Lehrer damals dozierten. Und ein leichter Schlag mit dem Lineal auf die faulen Pfoten war gar nicht so verkehrt. Eh, Alter, Bücher, wa? Was geht hier ab!

 eiskimo äußerte darauf am 24.03.20:
Ja, da scheint der Schwanz mit dem Hund zu wackeln. Und in den Familien setzt sich das oft noch fort.
Nur nach außen, da wird schön getan.

 niemand ergänzte dazu am 24.03.20:
@ FRP
Daumen hoch! für diesen Kommentar.
LG niemand

 Artname (24.03.20)
Die Schule ist so fragwürdig wie alles übrige Leben. Als Gitarrist beispielsweise muss! man viel üben, um schnell und zielsicher improvisieren zu können. Kurz, die physischen Voraussetzungen eines Handwerks schafft man sich am besten über einen kompromisslosen Lehrer an. Obwohl es immer verschiedene Wege gibt, erfolgreich ans Ziel zu kommen: Ohne Schmerz kommt man nicht vorwärts. Die Interpretation verlangt spezielle physische Fähigkeiten. Kann sogar weitgehend auf Phantasie und Gestaltungsmut verzichten..,

Die Komposition hingegen verlangt Phantasie und Gestaltungsmut. Leider werden die künftigen Songschreiber meistens von den heutigen Instrumentalisten ausgebildet....

Das ist für mich das Dilemma jeglicher Schulen: Sie erklären, wie Vergangenes entstand und sind blind für die Klopfzeichen zur Zukunft. Das trifft mE für Lehrer und Schüler gleichermaßen zu,

Alles Gute

 eiskimo meinte dazu am 24.03.20:
Gefällt mir sehr gut, was Du da schreibst. Auch das Beispiel klingt sehr stimmig. Jetzt klopfe ich erst einmal d´accord, d´accord!
vG
Eiskimo

 Artname meinte dazu am 24.03.20:
Dein Verständnis freut mich sehr!

Mein Leben gehörte weitgehend der Musik. Dennoch wollte ich immer MEHR begreifen als das, wofür ich täglich freiwillig Stunden "opferte". Heute denk ich allerdings mehr denn je: Schuster, bleib bei deinen Leisten!!!

Vermutlich gilt das für jeden Menschen. Auch für die Lehrer. Die Wahrheit der Menschheit setzt sich aus unzählige Teilchen zusammen.

Alles Gute

 AZU20 (24.03.20)
Solche Lehrer hattest Du? Gut, dass es Dir laut Anmerkung nicht geschadet hat. LG
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