Witterung

Sonett zum Thema Sicherheit

von  FrankReich

Sieben Tage treiben ab wie sieben schwarze Raben,
aus den Augenwinkeln kriechen Seelen in das Sieb
nächster Zukunft, welche aus den Überresten trieb,
in die Bresche schlagen wirklich wortbewährte Knaben.

Sieben Tage enden wie der Honig in den Waben
als Verdruss  der neuen Welt, denn wer sich ihr verschrieb
nimmt das Leben mit, selbst wenn es immer fordert: "Gib!",
an der Endlichkeit beginnt die nächste Last zu schaben.

Sieben Tage liegen unter einem Wort begraben,
Morgen heißt das, was vom letzten Traum noch übrig blieb
erst willkommen, wenn die Ahnung nach dem Lustprinzip
greift, das Nichts jedoch wird eine Weile Ruhe haben.

Eigentum entlässt das Denken wie ein dunkler Dieb
seine Beute, aus den unbedachten Schatten traben
alle Sorgen, Speichen hängen fest an ihren Naben.

Störung gleicht der Hoffnung, die sich am Gefühl zerrieb,
aus dem Hintergrund erscheinen Zeichen, die sie laben,
ungeübt entrinnt kein Mensch, ist ihm sein Leben lieb.

Außerordentliches löst den Griff schon bei drei Gaben,
erste Dämmerung verlangt verträumt nach jedem Hieb,
jedem Nachschlag aus den alten Zeiten. Es wird Abend.


Anmerkung von FrankReich:

1 1/2faches Sonett.

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Kommentare zu diesem Text


 Moja (06.08.20)
Erst wollte ich nix schreiben, um nichts zu zerreden - nun: hier schwingt so viel Dunkles mit, das mich vage ahnen lässt, in den Bann zieht - das Sieb scheint verstopft, von oben wie von unten..., nur im Märchen scheint Erlösung auf...

Moja grüßt

 FrankReich meinte dazu am 07.08.20:
Dafür freut es mich um so mehr, dass Du es getan hast, denn sonst könnte ich ja nicht zurückschreiben. 😃 Es ist eher so, dass in dem Gedicht etwas versucht aus dem Dunklen herauszutreten, etwas das durch die Witterung Witterung aufgenommen hat und dieses umzuwandeln sucht, nicht im Märchen scheint die Erlösung auf, sondern im Verstehen und der Modifikation desselben, allerdings könnte das auch das gleiche sein. 🙂
Ciao, Frank
P. S.: Danke auch für Empfehlung und Favorisierung.
Sätzer (77)
(08.08.20)
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 FrankReich antwortete darauf am 10.08.20:
Für drei Wochen, mein Freund, das ist nämlich der Stoff, aus dem die Träume sind, danke für Deine Empfehlung. Ciao, Frank
Stelzie (55)
(09.08.20)
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 FrankReich schrieb daraufhin am 10.08.20:
Genau, Kerstin und sieben mal sieben ist ganz feiner Sand. 😂
Ciao, Frank
P.S.: Danke für Deine Empfehlung.

 FrankReich äußerte darauf am 08.09.20:
Irgendwie hatte ich bei der Antwort wohl mieses Karma inhaliert, was mir jetzt dazu einfällt, ist die Gedichtform, denn jedes Sonett hängt in seiner Versmenge von der Zahl '7' ab.
Ciao, Frank
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