Bluebirds Nirmanakaya

Betrachtung zum Thema Gott

von  LotharAtzert

"Der Halleysche Komet - bloß ein Naturphänomen oder doch ein Himmelszeichen?" Bluebird

... "bloß ein Naturphänomen"? - Ja was heißt denn da "bloß"? Hätte die Natur dir nicht alle Zutaten für verwandelnde Körperlichkeit erbracht, wärst du gar nicht geboren worden, lieber respektloser Narr, wenn ich dich so nennen darf. Gängst du damit in den Düsseldorfer Karneval, wäre alles in Ordnung. Aber du, in deiner Vorstellungsgebundenheit, wirst behaupten, daß selbstverständlich Gottes Allmacht die Natur erschaffen hat.

Nehmen wir einmal an, es wäre so. Ist dann das Erschaffene nicht aus ihm selbst erschaffen? Wenn dem aber so ist, so ist das Erschaffene auch göttlich. Und das Bewußtsein davon ebenso, ja alles Bewußte ist Sein Bewußt-Sein. Alles ist Gott sagen die vedantischen Hindus, das Große im Kleinen, wie dieses in jenem, aber es braucht die Kraft des Verneinens, welches durch die Folgen seines leidvollen Handelns erst zum Bewußtsein führt. Und der Fisch Friedrich Hölderlin schwärmte "An das Göttliche glauben die allein, die es selber sind." Natürlich! - Wer denn sonst?
Natur - der Kohlenstoff zum Diamanten.
OM VAJRASATTVA HUNG

... "bloß ein Naturphänomen"? Eine Erscheinung, jede Erscheinung ... ist die des nichterscheinenden Daseinsprinzips der Causa finalis. Auch hier ist der Begriff "bloß" eine Respektlosigkeit vor dem vierfachem Kausalwerk. Die Erscheinung ist Grundvoraussetzung für das Leben, das Bewußtsein und die Erkenntnis der Finalität.

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Kommentare zu diesem Text


 Graeculus (06.10.20)
... "bloß ein Naturphänomen"? - Ja was heißt denn da "bloß"?
Da kann ich beim Verständnis helfen: Bluebird ist der Ansicht, daß es außer natürlichen (naturgesetzlichen) Phänomenen auch übernatürliche Phänomene (Wunder) gibt. Damit wendet er sich gegen seine Lieblingsgegner, die Wissenschaftler, die "bloß" naturgesetzliche Phänomene gelten lassen.
Diesen Gegner zumindest habt Ihr ja gemeinsam, auch wenn Ihr Euch sonst in nichts einig seid.

 LotharAtzert meinte dazu am 06.10.20:
Danke, danke - ja schön ist es mit den Gemeinsamkeiten. Ihr beide habt ja auch eine und nicht mehr: den Dualismus.

Zur Information des gewählten Begriffes Nirmanakaya,
Nach Rudolf Steiner kann ein Ätherleib, der sich nach dem Tod vollständig erhält, als Nirmanakya bezeichnet werden:
„Ein Ätherleib, der erworben wird durch verschiedene Inkarnationen, kann aufbewahrt bleiben als ein einzelner; ein sich verteilender gibt Kopien, Abdrücke. Einen Ätherleib, der sich als einzelner erhält, kann man Nirmanakaya, und einen solchen Ätherleib, der hervorgeht aus Teilung, Dharmakaya nennen.“ (Lit.:GA 109, S. 295)

Wenn Ätherleib und Astralleib erhalten bleiben, hat der Nirmanakaya seine vollkommenste Entwicklungsstufe erreicht. Ein derartiger Nirmanakya ist dem übersinnlichen Leib eines Erzengels vergleichbar.

Der Nirmanakaya kann u. U. auch als eine Vielheit von Wesenheiten erscheinen. So war, wie Rudolf Steiner ausführt, die Engelschar, die den Hirten auf dem Felde die Geburt des nathanischen Jesusknaben verkündete, in Wahrheit der Nirmanakaya des Buddha Shakyamuni:

Der Nirmanakaya des Buddha erschien den Hirten in der Form der Engelscharen. Da erstrahlte der Buddha in seinem Nirmanakaya und offenbarte sich auf diese Weise den Hirten.“ (Lit.:GA 114, S. 72)

 Graeculus antwortete darauf am 06.10.20:
Ach, Dualisten sind wir doch alle drei - wobei Du die Dualität von Dualismus und Non-Dualismus vertrittst.
Andernfalls, also ohne Dualismus, könnten wir schließlich gar nicht streiten!

 LotharAtzert schrieb daraufhin am 06.10.20:
Streit? Wer redet von Streit?

 Graeculus äußerte darauf am 06.10.20:
Be-streitest Du, was ich sage?

 LotharAtzert ergänzte dazu am 06.10.20:
Seit immer mehr Menschen den Trikaya verstehen, ist der Dualismus ein Auslaufmodell.

 Oskar (06.10.20)
„Für diejenigen, die an Gott glauben, werden die meisten großen Fragen beantwortet. Aber für diejenigen von uns, die die Gottesformel nicht ohne Weiteres akzeptieren können, bleiben die großen Antworten nicht in Stein gemeißelt. Wir stellen uns auf neue Bedingungen und Entdeckungen ein. Wir sind geschmeidig. Liebe muss kein Gebot oder Glaube ein Diktum sein. Ich bin mein eigener Gott. Wir sind hier, um die Lehren der Kirche, des Staates und unseres Bildungssystems zu verlernen. Wir sind hier, um Bier zu trinken. Wir sind hier, um den Krieg zu töten. Wir sind hier, um über die Widrigkeiten zu lachen und unser Leben so gut zu leben, dass der Tod zittern wird, uns mitzunehmen.“ (C.B.)

 LotharAtzert meinte dazu am 06.10.20:
"so gut zu leben, dass der Tod zittern wird, uns mitzunehmen.“ (C.B.) "
Naja, also den Gevatter bringt so schnell nix zum Zittern, so ist das nicht. Aber der Text ist natürlich wunderbar. Jetzt sag schon: wer ist C.B.?

 FrankReich meinte dazu am 06.10.20:
Charles Bukowski

 LotharAtzert meinte dazu am 06.10.20:
Ich ziehe meinen Hut vor Charles Bukowski!
(Gut daß ich Cesare Borgia nicht ins Spiel brachte)

 Bluebird (07.10.20)
Der Bluebird sieht die Dinge halt - Lieblingegner und Monismus (philosophisch-religiöse Lehre von der Existenz nur eines einheitlichen Grundprinzips des Seins und der Wirklichkeit) hind oder her - so wie sie sind oder ihm -redlicherweise -erscheinen.

In diesem Sinne würde ich ihn nicht als respektlos, sondern eher als authentisch bezeichnen. Ein "Narr" höchstens in den Augen derjenigen, die sich einer letzten vermuteten Wahrheit - oder zumindest ihren erleuchteten Vertretern - schon nahegekommen sind oder wähnen.
Vor solch erhaben "Wisssenden" ziehe ich schwungvoll mit ehrerbietigem Diener meinen Hut, um dann geflissentlich auch fürderhin den "Narren" hier zu geben

Kommentar geändert am 07.10.2020 um 15:52 Uhr

 LotharAtzert meinte dazu am 07.10.20:
Lieber Bluebird,
gut gekontert, so soll das auch sein.

" … Lehre von der Existenz nur eines einheitlichen Grundprinzips des Seins und der Wirklichkeit" - da bin ich ja mit bei! - Das eine Grundprinzip, nicht "einheitlich" ...lich ist verwässernd - ist dreifach:

Als Wahrheitszustand immerwährend,
als Freudenzustand all-empfindend und
als Verwandlungszustand sich mehr und mehr zum Wahren wendend.

Ob als wissend geltend oder als Narr, spielt letztlich keine so große Rolle. Bin da mit beidem einverstanden, da gleichen wir uns eventuell sogar.

Und noch ma: ich versuche immer nur, bei dir was rauszukitzeln. Diesmal scheint es gelungen zu sei, wenngleich ich eine heftige Abwehrreaktion auf die drei Zustände erwarte.
In diesem Sinne grüßt
Karma Sungrab Gyatso
Dieter Wal (58) meinte dazu am 08.10.20:
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 LotharAtzert meinte dazu am 08.10.20:
oder die drei ayurvedischen Gunas :

Sattva – himmlische Glückseligkeit
Rajas – egozentrische Dynamik
Tamas – dumpfe Trägheit

Danke
Terminator (41) meinte dazu am 21.02.21:
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 LotharAtzert meinte dazu am 22.02.21:
Ja, das brachten die Arier einst aus dem Kaukasus mit nach Indien und von dort kam es durch die Theosophen wieder in den Westen.

 harzgebirgler (21.10.20)
alles was uns erscheint ist phänomen
wobei wir gerne auch aufs ganze seh'n
doch leicht es in den blick nur selten kriegen
und sich manch eine/r fragt: wo mags dran liegen?!

lg
henning

 LotharAtzert meinte dazu am 15.11.20:
Des Wassers Umkreisen macht Steine selbst rund,
und reinigt beständig den schmutzigen Grund.

Verspätete Dankesgrüße
Lothar
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