John Wesley- erfahrbare, lebensverändernde Gnade Gottes und methodisch organisierter Glaube

Essay zum Thema Vergangenheit und Zukunft

von  Bluebird

Illustration zum Text
(von Bluebird)
Als John Wesley 1703 als fünfzehntes von neunzehn Kindern in einen englisch-puritanischen Pfarrhaushalt hineingeboren wurde, ahnte vermutlich niemand, was aus diesem „Kindlein“ noch werden würde. Nämlich der Begründer der sogenannten methodistischen Bewegung innerhalb des Christentums.
    Was aber genau kennzeichnete diesen Methodismus

John Wesley war das, was man unter einem sittenstrengen, disziplinierten, frommen Christen versteht:

Jeden Tag nahm er sich zwei Stunden Zeit, um in der Bibel zu lesen und zu beten. Regelmäßig nahm er an Gottesdiensten teil. Zweimal in der Woche fastete er. Auf jeden Luxus versuchte er zu verzichten und seine persönlichen Bedürfnisse auf ein Minimum zu reduzieren, um möglichst viel Zeit und Geld in geistliche Aktivitäten fließen zu lassen. Wo immer sich die Gelegenheit bot, sprach er mit Menschen über den christlichen Glauben. Gelegentlich besuchte er Gefangene, Arme und Kranke. (1)
    Aber in der Begegnung mit den enthusiastisch-gläubigen Herrnhuter Brüdern merkte er, dass ihm etwas Entscheidendes fehlte: Die Heilsgewissheit und das Vertrauen in die lebensverändernde Gnade Gottes.
    Als er dies am Abend des 24. Mai 1738 mit erlösender Klarheit begriff, veränderte dies sein Christsein von grundauf. Zwar blieb er im Wesentlichen seinen puritanischen Prinzipien treu, aber in dem neuen Bewusstsein, dass das Gelingen nicht an seinem Wollen und Tun, sondern allein an  der Gnade Gottes lag.

Über 50 Jahre hinweg bestand seine Haupttätigkeit in Predigtreisen, die ihn quer durch ganz England und auch nach Nordamerika führten ... insgesamt soll Wesley 300 000 Kilometer zu Fuß und dabei 42400 Predigten gehalten haben, manchmal vor bis zu 30 000 Zuhörern. ... Er predigte meist vor einfachen Leuten und im Freien. Es wurden Diebe ehrlich, Trunkenbolde zu Abstinenzler und Schläger friedlich. Dies überzeugte auch viele Kritiker  (2)
    Aber er predigte nicht nur, sondern organisierte zusammen mit seinem Bruder Charles auch überall Gemeinschaften, in denen das Glaubensleben ziemlich methodisch durchorganisiert wurde. Auf dem Boden der biblisch-christlichen Lehre wurden Gemeinden und deren Gemeinden straff durchorganisiert und deren Mitglieder zu methodisch-frommer Praxis und gut organisiertem sozialen Engagement angehalten. Allerdings dem Bewusstsein der Worte Jesu: „Ohne mich könnt ihr nichts tun (erreichen)“
    Das er sehr viel Widerstand durch die offizielle Kirche erfuhr, literarisch sehr aktiv und eher unglücklich, nicht sehr kooperativen Frau verheiratet war, den Gläubigen die Weiterbildung ans Herz legte, sei hier nur noch am Rande erwähnt.

Gedankenimpuls:
Diese Mischung aus organisierter Frömmigkeit und erfahrbarer Gnade finde ich, wenn in guter Form gelebt, gar nicht mal so schlecht. Auch wenn es persönlich nicht unbedingt so mein Fall ist/wäre. Dafür bin einfach zu freiheitlich-chaotisch geprägt!
    John Wesley, im Verbund mit seinem Bruder Charles und George Whitefield, war für die weitere Entwicklung des Christentums sicherlich von ganz außerordentlicher Bedeutung. Weil er eben das Fromme mit dem Leidenschaftlichen verband, und somit das Urchristentum wieder erkennbarer wurde.
  Aus christlicher Sicht war es  ein großes, gottgegebenes Licht, was da den Menschen in England und Nordamerika im 18. Jahrhundert leuchtete.


(1) ( aus „Helden des Glaubens“)
(2) (ebenda)

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Frühere bzw. ältere Kommentare zu diesem Text

Dieter Wal (58)
(08.10.20)
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