Zugverkehr

Kurzprosa

von  BeBa

Zukünftig fährt ein Zug durch meine Wohnung. Die Bauarbeiten haben bereits begonnen. Erfahren habe ich von diesem Vorhaben vor wenigen Wochen. Das Tempo, in dem das Ganze umgesetzt wird, ist erstaunlich. Vor ein paar Tagen hatte ich mich morgens gerade fürs Büro fertig gemacht, als es an der Tür klingelte. Es waren die Vermesser und seither gehen sie bei mir ein und aus. Man hat vermessen, vermessen und mir heute erklärt, dass die Trasse mitten durch mein Wohnzimmer führen wird. Zunächst hatte ich Bedenken gegen Zugverkehr durch die eigenen vier Wände, doch mittlerweile habe ich mich an den Gedanken gewöhnt. Dazu hat man mir, sozusagen als Bonbon, in Aussicht gestellt, dass die Züge direkt bei mir einen Zwischenstopp einlegen könnten. Mir kam sofort die Idee, ein mobiles Geschäft aufzuziehen und den Fahrgästen, während sie in meinem Wohnzimmer halten, durch das Abteilfenster Snacks zu verkaufen. Aber mein Nachbar, dessen Wohnung für den Stopp laut seiner Aussage ebenfalls in Erwägung gezogen wird, erklärte mir vor ein paar Stunden, dass sich die Fenster moderner Züge gar nicht öffnen lassen. Ich stehe nun dem Projekt zunehmend skeptisch gegenüber und gewinne allmählich den Eindruck, dass das Ganze nur ein böser Traum ist.

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Kommentare zu diesem Text


 IngeWrobel (28.11.20)
Da gibt's nur eins: per Anhalter durch die Galaxis. Tipp: Handtuch nicht vergessen und überhaupt
→ NUR KEINE PANIK!
Du und dieser Dein Text sind schuld, wenn ich jetzt mein Weihnachtsmärchen suche und hier poste!
Grüßle!
,-)

 BeBa meinte dazu am 28.11.20:
Danke dir, Inge! Viel Glück bei der Suche und dem Posten.

Ich bin mir keiner Schuld bewusst.

Ansonsten: NUR KEINE PANIK!

LG
BeBa

Antwort geändert am 28.11.2020 um 01:10 Uhr
Konkret (54)
(28.11.20)
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 BeBa antwortete darauf am 28.11.20:
Danke dir, wiesel.

LB
BeBa
Al-Badri_Sigrun (61)
(28.11.20)
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 BeBa schrieb daraufhin am 28.11.20:
Danke für die Aufmunterung, liebe Sigrun.

LG
BeBa
Jo-W. (83)
(28.11.20)
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 BeBa äußerte darauf am 28.11.20:
Danke Jo, daran hatte ich noch gar nicht gedacht. Also lieber weg mit den Blumen.

LG
BeBa

Antwort geändert am 28.11.2020 um 22:02 Uhr

 AchterZwerg (28.11.20)
Wer so vermäkelt ist wie du,
sollte eine Untertunnelung des Wohnraums beantragen!
Durch hinreichend große Bohrlöcher (Tunnel & Zug) könnten dann auch die Snacks gereicht werden.

Muss man hier eigentlich alles vorkauen? :(

Zwinkergrüße aus dem Bergwerk
der8.

 BeBa ergänzte dazu am 28.11.20:
Boah eyh, immer die naseweisen Töne aus Frankfurt. Aber der Tipp ist gut. Muss nur noch die zuständige Behörde finden. Vielleicht schreibe ich mal von den Efahrungen dort.

Aber vermäkelt, also bitte ...

LG
BeBa

 EkkehartMittelberg (28.11.20)
hallo Beba, möchtest du heute Morgen mit mir lachen. Beantrage, dass dein Wohnzimmer offiziell zur Station ernannt wird, dann wirst du zum Bahnhofsvorsteher befördert. :)
Heitere Grüße
Ekki

 BeBa meinte dazu am 28.11.20:
Dann bin ich endlich in einem Vorstand! Danke dir, Ekki, wollte ich schon immer mal. Danke für den Karrieretipp.

LG
BeBa
Sätzer (77)
(28.11.20)
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 BeBa meinte dazu am 28.11.20:
Das sagst du so! Hast ja keine Schienen im Wohnzimmer. Aber was nicht ist, kann ja noch kommen, warte nur ab!

LG
BeBa

 FrankReich (28.11.20)
Schließ die Fenster und nimm Zugsalbe, dann bist Du eigentlich auf der sicheren Seite, wenn das wider Erwarten fehlschlägt, hilft allerdings nur noch ein Entzug. 😁

Ciao, Frank

 BeBa meinte dazu am 28.11.20:
Wer den Schaden hat, muss ... oder so ähnlich. Danke für die herrlichen Wortspiele.

LG
BeBa

 FrankReich meinte dazu am 29.11.20:
Wer den Schaden hat, spottet jeder Beschreibung. 😂

 eiskimo (28.11.20)
Wenn Du real erleben willst, wie sich Zugverkehr in zwei Meter Abstand anfühlt, begib Dich nach Hanoi. Da scheppern die Züge tatsächlich auf "Bauchladen-Nähe" durch die Stadt, sehr langsam und auch nur ein Dutzend Mal pro Tag, aber das ist DIE Attraktion. Die Anrainer verkaufen nicht an die Reisenden im Zug, sondern an die Schaulustigen, die das in ihrem Wohnzimmer aus nächster Nähe verfolgen wollen. Kommen keine Züge, sind die Geleise eine Art Vorgarten und Flaniermeile..
Wie sagt man: jetzt bist Du am Zug.
lG
Eiskimo

 BeBa meinte dazu am 28.11.20:
Das gibt es auch in Manila (selbst gesehen). Da wird einem schon anders.

Aber ob du es glaubst oder nicht: beim Schreiben dieses Textes kamen mir tatsächlich plötzlich diese Bilder wieder.

Danke dir, Eiskimo.
BeBa

 GastIltis (28.11.20)
Hallo BeBa,
es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Ich glaube, dir hatte ich geschrieben, dass mein Geburtshaus in einer Bahnhofsstraße steht. Das Empfangsgebäude gibt es noch, den Bahnhof nicht mehr und die gesamte Bahnstrecke auch nicht. Dennoch, in meiner Erinnerung fahren immer noch die Züge. Holz wird verladen und die Abteile für Traglasten sind immer voll. Und die Rangiervorgänge waren Erlebnisse der besonderen Art. Kennst du eigentlich den Unterschied zwischen einem Bahnhof und einem Haltepunkt? Na egal. Der Verkauf von Snacks ist es jedenfalls nicht. Aber Beiträge wie der von dir lassen mein Herz höher schlagen. Züge haben schon etwas für sich.
Herzlich Gil.

 BeBa meinte dazu am 28.11.20:
Hi Gil,

ich erinnere mich, dass du mal so etwas geschrieben hast. Es freut mich, wenn ich da etws´as bei dir wachkitzeln konnte.

Danke,
BeBa

p.s. schön, dich wieder regelmäßig zu lesen
Stelzie (55)
(28.11.20)
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 BeBa meinte dazu am 28.11.20:
hüstel ...

Lacht nur alle!

LG
BeBa

 TassoTuwas (28.11.20)
Hallo Beba,
mehrere Jahre wohnte ich in einem Gleisdreieck. Vor dem Haus ging die Strecke nach Sylt, die hinter dem Haus führte nach Kiel.
Es ging zwar nicht mitten durch die Wohnung, aber dicht daneben vorbei.
Ich wollte dich nur im Hinblick auf die Lärmbelästigung beruhigen.
Nach ein paar Wochen, hatte ich mich so sehr an den Bahnlärm gewöhnt, dass ich ihn überhaupt nicht mehr wahrnahm und wunderbar schlafen konnte.
Dass das mit dem Kiosk nicht klappt ist natürlich doof
Herzliche Grüße
TT

 BeBa meinte dazu am 28.11.20:
Lieber TT,

du machst mir Hoffnung. Wird doch alles nicht so heiß gegessen und so, oder?

Danke, in ein paar Woche werde ich also wieder schlafen können. Dann schreibe ich eben solange weiter die Nächte durch.

LG
BeBa

 Graeculus (28.11.20)
Ein eigener Bahnhof im eigenen Wohnzimmer - das ist ein schöner Traum. Ich träte sofort in Verhandlungen ein, ob auch ICEs da halten, die in meine Heimat fahren. Snacks kann man ja den Ein- und Aussteigenden verkaufen, und die, die Reisende abholen, müßten Bahnsteigkarten kaufen (ein alter, aber vielleicht wiederzubelebender Brauch).

 BeBa meinte dazu am 29.11.20:
Hi Graeculus.

Oh, diesen Brauch kannte ich trotz meines fortgeschrittenen Alters noch nicht. Danke für den Tipp, den ich bei den nächsten Verhandlungen nutzen werde.

LG
BeBa

 juttavon (01.12.20)
...als zeitkritischer Text gelesen, bedrückend: Was wir uns alles vorsetzen lassen, bzw. an was wir uns alles schon gewöhnt haben...

HG Jutta
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