Gewappnet

Gedicht zum Thema Alles und Nichts...

von  Lluviagata

Der Morgen steigt
Lasst mich die kargen Kräfte
Berufen
Bis ich wohl gewappnet
Bin

Noch fließen sie
Die wunderbaren Säfte
In stetem Tagwerk
Schlag für Schlag
Dahin


Doch Bubo zählte
Zwölfeinhalb Gespenster
Sie warten
Dass ich zwischen ihnen
Geh

Und sind sie da
Dann
Öffnet mir die Fenster
Ganz weit
Bis ich den heitren Himmel
Seh

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Kommentare zu diesem Text


 LottaManguetti (21.02.21)
Wenn es soweit ist, dann komme ich vorbei und mach das Fenster für dich auf oder schicke dir einen Sonnenstrahl, weil ich schon vorausgegangen bin.
:)

Aba dit dauat noch, meene Kleene.

Lotta mit Gruß ausm Frühlingswald

 Quoth (21.02.21)
Hallo Lluviagata, diesen Achtzeiler habe ich aus Deinem Text rekonstruiert:

Der Morgen steigt, lasst mich die kargen Kräfte
Berufen, bis ich wohl gewappnet bin.
Noch fließen sie, die wunderbaren Säfte,
In stetem Tagwerk Schlag für Schlag dahin.

Doch Bubo zählte zwölfeinhalb Gespenster.
Sie warten, dass ich zwischen ihnen geh.
Und sind sie da, dann öffnet mir die Fenster
ganz weit, bis ich den heitren Himmel seh.

Ich schließe mich der Deutung von LottaManguetti an: Es ist eine Auseinandersetzung mit dem Tod, mit dem Tod des lyrischen Ich, und Du hast diesen Achtzeiler wie mit einer Granate zerfetzt und in einen Zwanzigzeiler verwandelt. Bubo gibt Rätsel auf: es kann der Uhu sein (Bubo Bubo), also ein nachtaktiver Vogel von beeindruckender Physiognomie, aber auch eine Lymphknotenschwellung oder gar eine Pestbeule. Und die zwölfeinhalb Gespenster? Die zwölfeinhalb Monate, die ein Arzt dem lyrischen Ich noch gegeben hat? Ein düsterer Text, und gut wenn man als Autorin da eine so ermutigende Freundin wie LottaManguetti hat ... Gruß Quoth
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