Abschied

Gedicht zum Thema Abschied

von  nadir

Die Sonne ins Korn gesetzt
Bis sie versinkt
Wie der Blondschopf eines zu groß geratenen Kindes.

Sommerland. Weizenfeld.
Golden und frisch
Wie geschlagene Butter.

Das Herz an klappernde Instrumente gebunden.
Den Mund an die Mutterpuppe geklebt
Schließlich, ihr Bauern, aus Weidenholz geschnitzt.

Und nun, täglich fremder
Vaters Meinung als Wurm im Fleisch
Lege ich die Hände auf Schneiden und Scharten.

Rudernd
Auf dem Meer der Heimat.
Ein Sieb als Floß.
Hörst du? Drüben schlagen sie Trommeln.

Ein Stacheldraht aus Tönen
Auf der Unerreichbaren Gegenseite
Rudert dem Fleisch zu.

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Kommentare zu diesem Text

Sätzer (77)
(05.03.21)
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 nadir meinte dazu am 05.03.21:
danke dir :)

lg
nadir

 niemand antwortete darauf am 05.03.21:
Klingt wie ein Abschied aus der Kinderzeit.
Die zweite Strophe finde ich besonders gelungen ...
Die zergeht im Blick und auf der Zunge und ist wie
eine gut geratene Kindheit, schön, nahrhaft und weich,.
LG niemand

 nadir schrieb daraufhin am 05.03.21:
danke niemand :)

ja, die zweite strophe ist mir selbst auch am liebsten.

lg
nadir
wa Bash (47)
(05.03.21)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 nadir äußerte darauf am 07.03.21:
danneschön :)

 AchterZwerg (06.03.21)
Die Unerreichbarkeit der Gegenseite.
Wie in einem Schachspiel, dass verloren zu sein scheint ...
Und das schlagende Herz "an die Mutterpuppe geklebt" (ganz toll!) und der Vater, der dich nicht gewinnen lässt ...

Für mich ein außerordentich gutes Geicht.

Grüße voller Respekt
der8.

 nadir ergänzte dazu am 07.03.21:
dankeschön 8ter

vorallem für das "außerordentlich" :)

lg
nadir

 Habakuk (06.03.21)
Sehr schön! Die surrealistischen und expressionistischen Elemente sprechen mich an. Die Wirklichkeit schließt das Geistig-Seelische, das Irrationale mit ein.

HG
H.

 nadir meinte dazu am 07.03.21:
wahre worte! danke dir :)

lg
nadir
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