April ist Zeit für den der will

Kurzgedicht zum Thema Vergessen

von  GastIltis

Ein Durchfall ist vorm Standesamt
genauso wie der Hexenschuss
nicht grade das, was schnell entflammt.
Sie sorgen beide für Verdruss.

Denn Zeremonien oder Riten
erzeugen Ängste und auch Qualen.
Drum müsste man sie schlicht verbieten.
Wer soll bloß für die Folgen zahlen?

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Kommentare zu diesem Text


 EkkehartMittelberg (01.04.21)
Hallo, meinFreund,
ein Durchfall vorm Standesamt ist nur semitragisch. Wenn aber eine/einer im letzten Moment durchbrennt, ist das Tragik pur.
Verständnisvolle Grüße
Ekki

 GastIltis meinte dazu am 01.04.21:
Danke, lieber Ekki,
nun gibt es im Leben Situationen, die an Dramatik oft nicht denkbar sind. Nicht unbedingt vorm Standesamt. Aber wenn man die genannten Dinge, die man ja nicht im eigentlichen Sinne als Krankheiten bezeichnen kann, gleichzeitig hat, befindet man sich gewissermaßen in einer Art Zwickmühle. Man kommt durch die Einschränkung der Beweglichkeit sozusagen nicht hoch, währenddessen der innere Zwang so unwiderstehlich wirkt, dass man es quasi mit Höllenqualen und Abstrichen irgendwie zu schaffen meint. Schmerzen, Entfernungen, Hoffen und Bangen gehen mit Vorgängen einher, die man lieber verdrängt, indes die Kraft und die Nerven dafür nicht ausreichend gewappnet sind. Ich will aber niemand etwas, von dem er (m, w, d) träumt, vortäuschen oder vermiesen. Die Wirksamkeit ist anders als der Realismus, um einen Großen mal abgewandelt zu zitieren.
Sei ehrenhaft gegrüßt von deinem Freund Gil.

 tueichler (01.04.21)
Naja, vorm Standesamt ... man erlaube mir den kleinen Vulgarismus - drauf geschissen!

😂😂😂

 GastIltis antwortete darauf am 01.04.21:
Danke Tom,
wenn schon direkt, dann auf drastische Weise. Mir hat mal jemand von einer Familienfeier erzählt, bei der der Nachtisch mit Salmonellen verseucht war. Kurz danach musste die Feuerwehr die ganze Straße mit Wasserwerfern säubern.
Sei herzlich gegrüßt von Gil.

 AvaLiam (01.04.21)
Jetzt stell dir mal vor, Durchfall während dem Hexenschuss... Was für ein Dilemma? Was für eine Schei***🤭

Liebste Grüße
Andrea

 GastIltis schrieb daraufhin am 01.04.21:
Liebe Andrea,

als ich mit dem Schreiben der Antwort an Ekki fertig war , flog mir dein Text zu! Was sollte ich nun tun? Die Wahrheit ist so, dass ich als junger Mann häufig mit Hexenschuss oder vielleicht Ischias zu tun hatte. Obwohl ich immer, vorher, währenddessen und auch lange danach sportlich aktiv war. Das lag mit daran, dass man zu der Zeit Nylon-Hemden trug, die keinen vernünftigen Dämmwert hatten und man zusätzlich, weil der Körperschweiß nicht vom Gewebe aufgenommen wurde und auskühlte, leicht anfällig war. Danach war dieses Phänomen vorbei und ich hatte nie wieder damit zu tun.
Dass mich bei der Häufung Hexenschuss dann auch mal deine Kombination getroffen hat, war schon sehr empfindlich. Das ist genauso wie mit der Gicht. Wer gern Fleisch oder Innereien, z.B. Herz oder Leber mag, und ein klein wenig empfänglich für die Gicht ist, wird nach dem ersten Gichtanfall sein „Leben ändern“. Du glaubst gar nicht, wie leicht einem Verzicht fallen kann, wenn es darauf ankommt.
Nur, bei manchen Dingen gibt es leider kein Zurück. Das muss man wissen.

Das liest sich fast, als wollte ich jemand belehren. Ich habe immer versucht, meinen Stil zu leben, nie, ihn aufzudrängen. Es hilft ohnehin nicht. Jeder ist seines Glückes Schmied.

Sei lieb gegrüßt und danke auch für deine sehr einprägsame Grußformel. Herzlich Gil.

 plotzn (01.04.21)
Lieber Gil,

ist es Zufall, dass dieser Text am 1. April erscheint?
Willst du uns verscheißern? Wer weiß das schon so genau.
Wer Pech hat, hat schon vor der Prüfung Durchfall, heißt es.
Und wieder mal wil keine der Hexen für die Folgen aufkommen.

Liebe Grüße in flüssigsten Deutsch,
Stefan

 GastIltis äußerte darauf am 02.04.21:
Danke Stefan,

zur Frage eins: natürlich nicht! Wenn du das Standesamt als eine Art Prüfung ansiehst, dann ist Gnade etwas Ähnliches wie das Geradeausfahren in der Kurve.
Das mit dem flüssigen Deutsch finde ich Klasse, weil sich sogar bei dir (!) im Text ein „l“ nicht nur verflüssigt, sondern sogar in Luft aufgelöst hat. Bleibt mir nur noch, einen Klassiker zu zitieren: „Wer nie sein Brot mit Tränen aß, der weiß auch nicht, wie Zähne schmecken.“

Bleib dennoch ein aufrechter Mensch, meint herzlich grüßend Gil.

 BeBa (01.04.21)
Warum siehst du immer alles so schwarz? Mach doch mal etwas Positives draus. Z.B. aus dem befreienden Durchfall!

In gespannter Erwartung,
BeBa

Kommentar geändert am 01.04.2021 um 23:17 Uhr

 GastIltis ergänzte dazu am 02.04.21:
Danke BeBa,

solch einen positiven Hinweis habe ich längst erwartet. Ich weiß auch schon, wann das Ereignis eintreten wird. Wir beide sitzen im Flix-Bus (nomen est omen), einer in, der andere entgegen der Fahrtrichtung. Ich komme vom, du fährst nach Essen. Wer nun von uns beiden zuerst aussteigt, wird es sicher als befreiend empfinden, egal, wohin der Bus wirklich fährt.

Lös mal schon die Tickets. Herzlich grüßt dich Gil.
Hilde (62)
(02.04.21)
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 GastIltis meinte dazu am 02.04.21:
Liebe Hilde,

tatsächlich sollte man, bevor man einen Text einstellt, immer erst Hilde Heine befragen. Mit ihrer Antwort: „Mene mene tekel u-parsin“ oder zu Deutsch „gewogen und für zu leicht befunden“ kann man sich als User viel Arbeit und im Leben noch mehr Ärger ersparen.

Ein ganz feiner Tipp von dir! Kommt für mich verhältnismäßig spät.
Danke sehr! Sei dennoch lieb gegrüßt von Gil.
Hilde (62) meinte dazu am 02.04.21:
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