Macht/ -missbrauch

Aphorismus zum Thema Macht

von  Saira

1.) Diktatur ist die gefährlichste Form der Macht.

 

2.) Die Machtlobbyisten finden in Politik, Wirtschaft und Presse ihre geeigneten Wirkungskreise.

 

3.) Macht ohne Missbrauch kann durchaus konstruktiv sein, wenn sie sich am Allgemeinwohl orientiert und auf ein konstruktives Ziel konzentriert.

 

4.) Machtmissbrauch durch Mobbing am Arbeitsplatz hat schon manchen Arbeitnehmer in den Suizid getrieben.

 

5.) Machtmissbrauch an Schutzbefohlenen ist die ekelhafteste Form der Machtausübung

 

6.) Gib niemals deinem Feind die Macht über dein Gedankengut. Er könnte dich manipulieren und zerstören.

 

7.) Machtsucht ist eine Form des Wahnsinns.

 

8.) Anarchie führt in ein Chaos. Sie ist keine Alternative zu anderen Staatsformen. Dazu müssten Menschen anders beschaffen sein.

 

 

 

 

 

 

©by Sigrun Al-Badri 2011 (Neufassung 2022)



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Kommentare zu diesem Text

unefemme (63)
(03.02.22, 13:09)
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 Saira meinte dazu am 03.02.22 um 19:59:
Hallo unefemme,
 
ich freue mich, dass du dich mit meinen Aphorismen auseinandersetzt.
 
Mit deinen Gedanken zu 1-3 gehe ich mit dir konform: Demokratie kann eine verschleierte Diktatur sein:
 
Wir wählen unsere Volksvertreter. Gut so, denn das ist die Voraussetzung für eine Demokratie. Doch die Gewählten missbrauchen nicht selten ihre Position. Wir erfahren von Korruptionsfällen, die kaum geahndet und noch seltener bestraft werden. Wahlversprechen erweisen sich als Versprecher. In meinen Augen wird hier der Machtmissbrauch im ganz großen Stil begangen.
 
Zu deiner Frage in Bezug auf Apho 8: Ich wünschte, der Mensch wäre geistig so beschaffen, dass er ohne Regierung leben könnte, nämlich in einer Anarchie, in einer sozialen Ordnung ohne Herrschaft. Dazu müsste er aber einen ausgeprägten Sinn für Soziales und Gerechtigkeit haben. Beides fehlt der Spezies Mensch, fürchte ich.
 
Ich danke dir für deinen Kommentar!
 
Liebe Grüße
Saira

 Melodia antwortete darauf am 04.02.22 um 08:16:
Soeben wollte ich auch Punkt 8 ansprechen.
Innerlich zucke ich (als Anarchist) jedesmal zusammen, wenn mal wieder Anarchie mit Chaos (Anomie) gleichgesetzt wird. Das hat unsere Geschichtsschreibung gut hinbekommen, dass sich diese falsche Definition in den Köpfen festgesetzt hat.

Ich denke nicht, dass es dem Menschen dafür an geistiger Beschaffenheit fehlt, sondern am nötigen Wissen: politisch, sozial, historisch. Dafür müsste man allerdings mit Sicherheit das ganze Schulsystem radikal reformieren (und es gäbe schlechtere Ideen ...)

Hier ein Link zu einer fast 10 Jahre alten Kolumne, die ich damals für KV geschrieben hatte:
 Cogito, ergo sum periculosus

LG
unefemme (63) schrieb daraufhin am 04.02.22 um 10:10:
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 Saira äußerte darauf am 04.02.22 um 16:48:
@Melodia
 
Hallo Melodia,
 
ich danke dir für den Link zu deiner äußerst interessanten Kolumne "Cogito, ergo sum periculosus" (Ich denke, also bin ich gefährlich).
 
Du hast in deinem Meinungsbeitrag Beispiele aus früherer Zeit aufgeführt, in denen es anarchistische Ausrichtungen gab. Ich möchte hierzu aus deiner Kolumne folgenden Abschnitt zitieren:

Während des Spanischen Bürgerkrieges wurde das Gebiet des heutigen Kataloniens anarchistisch geführt, frei nach dem Motto „jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen“. Es gab nicht mal Geld. Trotz Krieg, Armut und Lebensmittelknappheit gelang eine beträchtliche Steigerung der Produktion in allen Bereichen. Doch durch die Einmischung der Kommunisten, den vermeidlich Verbündeten und später durch den Sieg General Francos 1939, der nur mit Hilfe von Hitler und Mussolini gelang, konnte das Gebiet nicht gehalten werden. Tausende wurden erschossen, inhaftiert oder als „Terroristen“ gebrandmarkt.
 
Ob es jedoch ausreicht, das Schulsystem radikal zu reformieren, den Menschen politisch, sozial und historisch "schlauer" zu machen, um das Grunddenken vieler so zu verändern, dass sich eine Anarchie leben lässt, wage ich aus vorgenannten Gründen zu bezweifeln.
 
Ich habe vor vielen Jahren das Buch „Planet des Ungehorsams“ von Eric Frank Russell gelesen. Der Autor (1905-1978) ist bekannt für seine Science-Fiction Romane, in denen er zum Teil gegen den Zeitgeist, das Überlegenheitsdenken und gegen den Militarismus schrieb.
 
In seinem Buch „Planet des Ungehorsams“ besucht ein Raumschiff von der Erde einen entfernten Planeten. Dort existieren weder Polizei noch Politiker. Die Abordnung der Erde mit ihren militärischen Grundmustern und politischen Administration kommt mit den „Anderslebenden“ nicht klar. Ein sehr lesenswertes Buch, wie ich finde.
 
Ich danke dir sehr für deinen Beitrag!
 
Liebe Grüße
Saira

 Melodia ergänzte dazu am 05.02.22 um 00:31:
@Saira:
Das kam wohl falsch rüber, dass eine Schulreform alleine etwas bewirken würde. Und selbst wenn, bräuchte dies, ohne radikales Ereignis, vermutlich mehrere Jahrzehnte, um sich zu etablieren. Aber es wäre ein Anfang. Meiner Klasse und mir wurden in der Schule lediglich 3 Regierungs- sowie Wahlformen vorgstellt und erklärt: Deutschland, Schweiz und USA. Das kann unmöglich alles sein.

Und leider bewahrheitet sich immer wieder aufs Neue, dass sich Geschichte wiederholt. Von daher, nein, schlauer werden wir allerhöchstens in kleinen Schritten. Aber ich versuche optimistisch zu bleiben, dass Umdenken und Handeln vielleicht bald etwas schneller geht. Ich erwarte ja nicht gleich eine anarchistische Welt.  ;)

Das Buch klingt spannend. Merke ich mir mal vor! Danke!

LG

 EkkehartMittelberg (03.02.22, 18:15)
Liebe Sigi,
deine Aphorismen zeigen, dass Macht in jeglicher Form missbraucht werden kann und dass der Umgang mit ihr hoher Verantwortung bedarf, damit sie sich segensreich auswirken kann.
Liebe Grüße
Eki

 Saira meinte dazu am 03.02.22 um 20:03:
Lieber Ekki,

ja, Macht bedeutet Verantwortung. Wie schön könnte unsere Welt sein, wenn sie so umgesetzt werden würde.

Ich danke dir!

Herzlichst
Sigi

 TassoTuwas (04.02.22, 01:06)
Liebe Saira,
was machen die Mächtigen mit der Macht?
Die Ergebnisse der Nummer zwei erschüttern uns täglich in den Nachrichten!
Und keine Hoffnung auf eine Wende. 
Herzliche Grüße
TT

 Saira meinte dazu am 04.02.22 um 16:49:
Lieber Tasso,
 
wie soll sich etwas ändern, wenn die Mächtigen agieren können, wie sie es tun? Die Ohnmacht wächst :(
 
 
Mit herzlichen Grüßen
Sigrun

 AchterZwerg (04.02.22, 06:29)
Das Schweigen zum Machtmissbrauch führt zur Erneuerung / Zementierung desselben.

Der9.Aphoristiker ;)
unefemme (63) meinte dazu am 04.02.22 um 10:13:
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 Saira meinte dazu am 04.02.22 um 16:50:
@AchterZwerg
Liebe Achte,
 
du hast absolut recht. Schweigen ist wie Zustimmung.
 
Herzliche Grüße
Sigrun
Agnete (66)
(23.02.22, 19:27)
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 Saira meinte dazu am 25.02.22 um 08:36:
Hallo Agnete,

wer Gutes bewirken will und dazu die Macht hat, es zu tun, muss sozial denken und seine eigenen Belange in den Hintergrund stellen können.
 
Danke für deinen Gedanken dazu!
 
Liebe Grüße
Sigrun
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