Schatten. Riss.

Sonett zum Thema Alles und Nichts...

von  Walther


Schatten. Riss.

 

Dem Weltgericht entflohen wär er gern.

Es holte ihn am nächsten Tag schon ein.

Er wollte nichts als einfach flüchtig sein –

Vergeblich der Versuch, ihn einzusperrn.

 

Das Festgehalten-Werden lag ihm fern.

Das Leben war ein großes Buch, er klein

Und fein, doch selbst in Gruppen oft allein:

Er hasste es, das ewigliche Zerrn,

 

Das Reißen an den Armen, Schultern, Händen.

Er ließ sich gehen, hatte sich entlassen,

Ihn festzuhalten hieß die Freiheit pfänden.

 

Geschworen hatte er, nichts zu verpassen.

Als Schatten ahnte man ihn an den Stränden,

Dort hoffte er, den Wellenschlag zu fassen.


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