Die Hierarchie der Frauen

Legende zum Thema Orientierung

von  Terminator

Nach Weininger gibt es die Mutter und die Dirne; die Jungfrau, behauptet er mit Anfang 20, gibt es nicht. In seinem Alter war ich auch einem todessehnsüchtigen Nihilismus verfallen und sammelte einseitig Argumente für die Sinnlosigkeit des Lebens und die Alternativlosigkeit des Suizids. Doch es gibt selbstverständlich die Jungfrau: das ist die solare Frau. Genauer, die höchste Art der solaren Frau. Die Heilige, die asketische Frau, ist eine Stufe unter der Jungfrau. Die heroische Frau ist die erste Stufe des solaren Weiblichen.


Die lunare, dionysische Frau, das ist Weiningers Dirne. Sie ist durch und durch sexuell; sexuell und nichts darüber hinaus, und zwar als Individuum, nicht als Gattungswesen. Dadurch ist sie die phänotypisch weiblichste Frau. Die heroische Frau erscheint männlich, die Heilige männlich-kindlich, die Jungfrau unschuldig, mädchenhaft-kindlich.


Die tellurische Frau ist Weiningers Mutter, die demetrische Frau. Sie ist das Leben der Gattung. Die chthonische Frau ist das tierische Weib, die Mensch gewordene Banalität der bloßen Materie. Meiner Einschätzung nach verwechselt Julius Evola sie in seinem Durga-Begriff mit der Jungfrau, die er mit dem ursprünglich Weiblichen, der ungeformten Materie identifiziert. Bloße Materie entspricht aber gar keiner Frau, sondern dem Nichts. Form ohne Materie ist das Reich der ewigen Ideen, und entspricht nicht einmal dem apollinischen Mann, ja nicht einmal einer manifesten Gottheit.


Möchtest Du einen Kommentar abgeben?
Diesen Text kommentieren
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram