Die Körperlosen

Gedicht zum Thema Existenz

von  RainerMScholz


Mir verrotten die Hoden,

mein Vollmond liegt am Boden,

ich bin der, der in das Totenreich eingeht;

und dessen Vermehrer immer noch zum Himmel steht.

All die Christen, die lächelnden Buddhisten,

die Moslemisten, die Atheisten

liegen in ihren Kisten

und verrotten, Würmerfraß,

während ich mir den Arsch abputz´.

All das Gerede

und das Geseiere,

die Predigt zu Sonntag

- ob ich das ab kann -,

ist nichts und nichtig -

diese Körper sind hungrig!

Und wollen einander ficken

und sich mit Bomben spicken,

wollen fressen und gefressen werden.

Hier auf Erden

denken nur die Steine in Ewigkeiten;

selbst für diese kommen Gezeiten

des Gehens und Vergehens.

Am Ende bleibt nichts und niemand

stehen.

Kein Gott, kein Vieh, kein einziger Mensch.

Lasst uns alle gegenseitig vernichten,

auch der Krone Schöpfung richten,

die Augen verstechen,

das Ohr höhlen,

die Herzen brechen,

dass kein Mensch, kein Gott

diese Schöpfung mehr seh´,

spüre oder versteh´.



© Rainer M. Scholz


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