Zirkuskapelle

Gedicht zum Thema Absurdes

von  RainerMScholz

Der Gott der Atheisten bin ich,

der liebende Satan;

ein Vegetarier des Fleisches;

ein riesenhafter Zwerg

und der Kleinste im Großen;

wenn ich schwarz bin,

dann bist du weiß;

ich bin der helle Schornsteinfeger

und im Dunkeln der Neger;

bei mir ist tagsüber Nacht;

3 x 3 sind 8;

ich bin der Ertrinkende an Land,

der satte Hungrige,

der verdurstende Säufer;

ich schlafe im Lärm,

ist es still, werde ich wach,

bin ich leise, schlage ich Krach;

traurig bin ich, wenn andere lachen,

bei Komödien muss ich weinen;

feste Standpunkte hab´ ich nur im Meinen;

gehen die Leute heim,

mach´ ich meinen Reim

im düsteren Scheinwerferlicht

rückwärtiger Bühne;

ich singe ein Loblied

auf mich zur Sühne.

Der traurige Clown,

der wüste Liebhaber,

brutaler Prediger

und sanftmütiger Sohn

kinderloser Mütter.

Aus leerem Trog

gibt es für`s Vieh bei mir Futter.

So geh´ ich nach Hause

in den fahlen Wald,

kein Baum steht hier

und die Sonne macht kalt.



© Rainer M. Scholz



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Kommentare zu diesem Text


 harzgebirgler (19.11.22, 12:11)
woran die menschheit zutiefst leidet:
dass tier und geist sich überschneidet.

grüße vom harzer

 RainerMScholz meinte dazu am 25.11.22 um 14:48:
Ich grüße 'Guten Tag' und lüge
bis sich die Balken biegen und betrüge
Euch mit einem Satz und Zähnezeigen -
da träum´ ich schon dich auszuweiden.
Gruß + Dank,
R.

Antwort geändert am 25.11.2022 um 14:49 Uhr

Antwort geändert am 25.11.2022 um 14:50 Uhr
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