Das Blut der Opfer

Gedicht zum Thema Mensch (-sein, -heit)

von  Saira

Und es schien der Mensch im Wandel der Zeit

auf dem Weg zur Erkenntnis zu sein

doch diese verwarf er, wieder und wieder,

und sann stets aufs Neue nach Macht.

 

Er verbannt die Gedanken nach Frieden

will die Welt beherrschen

er nimmt, wonach ihm gelüstet,

sein Ich ist gewissenfrei.

 

So schreibt er seit Menschen Gedenken

in das Buch des Lebens

den eignen Namen ohne Tinte

er schreibt ihn mit dem Blut der Opfer.

 

 

 

© Sigrun Al-Badri/ 2023



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Kommentare zu diesem Text


 AchterZwerg (11.07.23, 09:47)
Liebe Sigi,

tatsächlich weitet sich ein Mangel an Gemeinsinn immer mehr aus.
Dies mag einerseits an den vielen Kleinfamilien mit nur einem Kind liegen, die Charakterzüge egoistischer Natur gleichsam forcieren, andererseits wohl aber an dem Umstand, dass materielle Güter im Focus menschlichen Begehrens stehen, die mit dem Wunsch nach Macht Hand in Hand geht - meist auf Kosten anderer.

Das hast du auf deine poetische Weise deutlich herausgearbeitet. :)

 Saira meinte dazu am 12.07.23 um 07:45:
Liebe Heidrun,
 
ich denke, dass wir Menschen dazu neigen, zu egoistisch zu sein, wobei ich einen gesunden Egoismus für überlebenswichtig halte. Wenn sich der Egoismus aber in Dimensionen ausweitet, der Rücksichtslosigkeit und Empathielosigkeit zur Folge hat, dann wird es bedenklich. Auch ich bin der Meinung wie du, dass er in unserer Gesellschaft zugenommen hat. Die Gründe dürften unterschiedlicher Art sein.
 
Es gibt die Menschen, die nicht auf ihr zweites Frühstücksei verzichten würden wollen und es gibt die, die zur Monatsmitte kein Haushaltsgeld mehr haben, weil die Rente oder andere Bezüge nicht reichen. Wenn dann jedoch die Schuld bei den Falschen, zum Beispiel bei den Migranten, gesucht wird und ein asoziales Verhalten zustande kommt, mag man es menschlich verstehen, aber für mich sind dann die wahren Schuldigen die Politiker.
 
Ich danke dir und grüße dich herzlich
Sigi
Taina (39)
(11.07.23, 13:08)
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 Saira antwortete darauf am 12.07.23 um 07:46:
Ja, liebe Taina, es ist eine Minderheit, aber diese reicht aus, um den Weltfrieden stets aufs Neue zu gefährden.
 
Danke und liebe Grüße
Sigi

 Redux (11.07.23, 17:46)
Die Macht scheint wirklich eine unglaubliche Droge zu sein. Leider.

 Saira schrieb daraufhin am 12.07.23 um 07:48:
Lieber Herbert,
 
da gebe ich dir recht. Wer rücksichtslos nach Macht strebt, zerstört den Frieden.
 
Danke und liebe Grüße
Sigrun

 eiskimo (11.07.23, 17:59)
Es ist der Macht-Missbrauch, der hier im Fokus steht. Man braucht die Macht ja auch positiv, um das Notwendige, das Richtige zu tun und um so mancher Dummheit Einhalt zu gebieten.
Ohnmacht im Sinne von Machtlosigkeit wäre da wenig hilfreich.
Das soll nicht belehrend klingen, vielleicht nur präzisierend.
LG
Eiskimo

 Saira äußerte darauf am 12.07.23 um 07:48:
Lieber Eiskimo,
 
deine Ausführung stimmt absolut! Dem kann ich nichts hinzufügen.
 
Ich danke dir!
 
Liebe Grüße
Sigrun

 Graeculus (11.07.23, 18:11)
Es ist ein Problem mit der Macht. Nicht ohne Grund schrieb Douglas Adams:

Es ist eine allseits bekannte Tatsache, daß die Leute, die sich am meisten wünschen, Leute zu regieren, gerade deshalb diejenigen sind, die am wenigsten dazu geeignet sind. [...]
Wer kann denn regieren, wenn jeder, der es will, um alles in der Welt daran gehindert werden muß?

[Douglas Adams: Das Restaurant am Ende des Universums. München 1982, S. 173]

Wenn man die Macht braucht, um richtige Entscheidungen zu treffen, sie aber nur demjenigen anvertrauen darf, der sie nicht haben will, dann ist das ein unlösbares Paradox. Und so schaut die Welt dann auch aus.

 Saira ergänzte dazu am 12.07.23 um 07:49:
Hallo Graeculus,
 
du hast das Paradoxon anhand von Douglas Adams Zitat nachvollziehbar aufgeführt. Es erklärt das Grundproblem, das unlösbar zu sein scheint.
 
Danke!
 
Liebe Grüße
Sigrun

 ginTon (11.07.23, 18:36)
schwer zu sagen, ein normaler Mensch bekommt da schon Komplexe, siehe Dostojewskis Schuld und Sühne, wenn er einen anderen Menschen ermordet, primär, wenn man direkt mit der Tat konfrontiert wird. das ist ja im heutigen Kriegsgeschehen kaum noch der Fall, hier wird einfach nur noch ein Knopf gedrückt. Was man davon halten soll, da kann sich jeder selbst ein Urteil drüber bilden. moralisch ist es schlichtweg pervers, da gebe ich dir Recht...

 Saira meinte dazu am 12.07.23 um 07:50:
Hallo ginTon,
 
ja, im Krieg steigert sich die Perversion ins Unermessliche. Interessant ist dein Vergleich zu Dostojewskis Roman „Schuld und Sühne“.
 
Liebe Grüße
Sigrun

 ginTon meinte dazu am 13.07.23 um 18:15:
ich habe gerade eine neue Doku gesehen, auf Netflix, deswegen komme ich nochmal zurück zu deinem Gedicht hier. ja, ich denke, der Grad der Perversion wurde gerade überschritten. die Doku heißt: "Unbekannt: Killerroboter" und dort wird erwähnt, dass bereits Tötungen durch eine KI ohne menschliches Zutun stattfanden. also die Entscheidungskraft lag allein bei der Software. in der Dokumentation geht es allgemein um diese Sicherheitsfragen. kann ich nur empfehlen, ist sehr interessant. vor allem aus dem Hintergrund heraus, dass tendenziell jeder Zugang zur KI hat und somit auch kriminell oder terroristisch fehlgeleitete Geister...

Antwort geändert am 13.07.2023 um 18:18 Uhr

 Saira meinte dazu am 13.07.23 um 18:34:
Danke für deinen Tipp, ginTon! Ich habe zwar kein Netflix, werde aber zusehen, dass ich mir diese Doku anderweitig anschauen kann.

Es wundert mich nicht, dass KI bereits in einem erschreckenden Ausmass eingesetzt wird, um zu manipulieren, um zu töten, ganz ohne menschliches Zutun, bzw. durch das Erstellen dieser Software durch den Menschen.

Diese Software ist ein Geschenk für jene, von denen du schreibst ...
Taina (39) meinte dazu am 17.07.23 um 10:35:
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 ginTon meinte dazu am 17.07.23 um 17:19:
das stimmt, diese Verbrechen gegen die Zivilisten sind ja nochmals geächteter. eigentlich ist es ja ganz perfider Mord und weder ein Kollateralschaden oder wie auch immer die es bezeichnen...

 TassoTuwas (12.07.23, 09:41)
Hallo Sigi,
von Gewalt, Unterdrückung, Ausbeutung und Krieg geht eine nicht zu verstehende Faszination aus. Über die Jahrhunderte berichten die Geschichtsbücher darüber. 
Um die Menschen, die gegen Armut und Ungerechtigkeit gekämpft haben und immer noch kämpfen, wird kaum Aufhebens gemacht, und wenn, dann dienen sie als Alibi.
Heut ist die Gesellschaft so klug wie nie zuvor, aber sie ist nicht besser.
Die rote Tinte wird nie ausgehen!
Herzliche Grüße
TT

 Saira meinte dazu am 12.07.23 um 11:53:
Lieber Tasso,
 
ein dritter, wahrscheinlich als Atomkrieg geführter Krieg, würde wohl einen Großteil der Menschheit vernichten und der Rest der Menschheit ginge wohl an den Folgen der Klimakatastrophen zugrunde (ebenso andere Lebewesen) und die Verantwortung trägt der Mensch.
 
Es ist, wie du schreibst. Und es ist unendlich traurig, wenn wir an unsere Kinder und Enkelkinder denken, an die Tierwelt und Natur. Hoffen wir auf ein Wunder!
 
Danke und herzliche Grüße
Sigi

 Rosalinde meinte dazu am 17.07.23 um 06:10:
Hallo Sigrun,

das Gedicht gibt sich als Anklage. Die Macht wird angeprangert. 

Macht an sich ist durchaus nicht verwerflich, denn es kommt darauf an, wer und mit welchen Vorhaben Macht über wen hat. Macht ist niemals neutral, wie sie in dem Gedicht moralisierend behandelt wird. Nicht jede Macht schreibt sich mit Blut ein.

So gesehen, ist das Gedicht indirekt ein Lobgesang auf die Machtlosigkeit. Und auch hier die Frage: Wer sind die Machtlosen? Gegenüber welcher Macht? 

Du hast versucht, ein politisches Thema anzufassen,
meiner Ansicht nach aber nicht nur moralisierend, sondern weitestgehend mit unklaren Gedankengängen. Vielleicht ist das zu hart, aber so hart ist der Kampf zwischen der Macht und den von ihr Beherrschten.

Rosalinde

Antwort geändert am 17.07.2023 um 06:12 Uhr

Antwort geändert am 17.07.2023 um 06:15 Uhr

 Saira meinte dazu am 17.07.23 um 08:48:
@Rosalinde

Selbstredend geht es in meinem Gedicht nicht um die Macht, die sich aus Wissen, Weisheit und Kompetenz entwickelt, Rosalinde!

Antwort geändert am 17.07.2023 um 10:17 Uhr

 Rosalinde meinte dazu am 17.07.23 um 09:41:
Und wie soll ich darauf kommen, um welche Art von Macht es geht, wenn ich dein allgemein gehaltenes Gedicht lese? Du gibst doch keinen Hinweis, welche Art Macht gemeint ist. Macht und Macht sind immerhin zweierlei. Das ist, was mich an deinem Gedicht stört, ebenso das Moralisieren, das mich wirklich nervt. Ich vermute, in deinem Gedicht geht es um den Ukrainekrieg, und um welche Macht es sich handelt, müsste klar ablesbar sein. Ohne klaren Standpunkt taugt dein Gedichts nichts.

Rosalinde

Antwort geändert am 17.07.2023 um 09:43 Uhr

 Saira meinte dazu am 17.07.23 um 10:16:
@Rosalinde

Das es dich wirklich nervt tut mir wahnsinnig leid! Vielleicht solltest du mal deine Frustrationstoleranzgrenze erhöhen.

Welche Macht gemeint ist, geht m.E. recht deutlich aus den Versen hervor. Wie viele Hinweise brauchst du?

Zitat aus obigem Gedicht:


Er verbannt die Gedanken nach Frieden
will die Welt beherrschen
er nimmt, wonach ihm gelüstet,
sein Ich ist gewissenfrei.

 
Dass es sich ausschließlich auf den Ukrainekrieg bezieht, ist lediglich deiner Fantasie geschuldet.

Schade, dass Moral für dich negativ behaftet ist, Rosalinde.
Taina (39) meinte dazu am 17.07.23 um 10:44:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
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