Der Himmel hängt voller Euter,
Milch tropft golden auf meinen Körper,
und ich zerfließe in den Gulli zu den Ratten,
den Würmern und den unbeerdigten Kadavern.
Sie sprechen in fremden Zungen und ihr Fleisch ist pelzig und roh und spröde. Öffne ich zäh den Mund, fließen Fäkalien durch ihn hindurch, und Urin dringt aus meinen Augen, wenn ich die Wände sehen will, die Rohre und Leitungen, die die Außenwelt mit diesem Ort verbinden. Also wate ich und schwimme und stake durch die Scheiße der Welt
und bin an dem Platz,
der ist mir ein Schatz;
warum bin ich und Gekröse –
hier unten ist das Getöse
nur leise zu vernehmen,
die Spinnweben kleben
mir die Ohrmuschel zu;
und so bin ich
dann im Nu
durch das Netz im Ozean der herrlichen Auflösung
durch ein rostig´ Rohr nach Süden.
Ich schwimme und schwebe wie ein Plastikfetzen durch die Nebel, die Milch und der Honig sind klebrig zäh und teeren meine Haut; das Leben, wie es war, geht gegen Null; kalt ist es und schwül und onkogen;
ich könnte auf dem Meeresgrunde stehen,
doch das Atmen fällt schwer.
Die Welt ist leer.
Und in meinem Hirn tropft die Wärme von dannen -
einstmals stand ich zwischen Tannen
und sog die Luft, die zum Atmen war;
das ist vor Tag und Jahr
geschehen.
Seitdem hab´ ich niemand mehr gesehen,
weder Mensch noch Tier.
Es scheint, ich bin alleine hier.
© Rainer M. Scholz