Meister

Gedichtgedicht zum Thema Abgrund

von  ZornDerFinsternis

Abhängig von Schmerz
und Pein,
den du mir schenkst.
Abhängig
von deiner Liebe,
bestialisch -
kalt.

Verfalle deinem Hass,
der mir Liebe
schenkt.
Tritt mich.
Und ich weiß,
du kennst den Wert
meiner Existenz.
Brennend heißes Wachs
gießt du auf den leblosen Leib,
und ich danke es dir -
flüchtet doch so,
der Winter
aus meinem Herzen.

Rauer,
kalter Stahl
pflügt sich
durch die weiße Haut.
Bahnt sich unter Qualen
ihren Weg auf die Knochen.
Danke es dir,
flüchtet doch so,
das Lachen
aus meinem Gesicht.

Kontrollierst mein Tun
und Handeln.
Strafst mich
für jedes ungeborne
Wort.
Für jeden Blick,
der nur Leere
trägt.
Schlag mich -
schlag mich,
grün und blau.
Werde es dir danken,
erkenne ich doch so,
dass ich
wertlos bin.

Ächtest dieses Wesen,
für die Tränen
auf dem blassen
Antlitz.
Legst es an die Kette,
hältst es kurz -
auf allen Vieren.
Danke es dir,
zeigst mir doch so,
dass es
keine "Zukunft"
gibt.

Jeden Schrei
unterdrückst du.
Schlägst zu -
und ich
danke dir
dafür.
Ist dies doch
deine Interpretation
von Sicherheit;
Geborgenheit.

Zerre an der Kette -
ziehst sie fester.
Ringe nach Luft -
ziehst sie fester.
Flehe dich schweigend
an.

Zwingst mich
auf die Knie.
Schlägst mich -
wieder
und wieder.
Schenkst mir
deine verachtende Liebe -
spuckst mir
ins Gesicht.

Werde müde.
Breche unter der Last
der Schmerzen
ein.
Ich danke dir,
Meister.

Verachtest mich.
Schlägst mich.
Trittst mich
ein letztes Mal.
Schließe meine Augen -
falle
in ein Meer
von Schwärze.

Das Herz
hört auf
zu Schlagen.
Das Leben
legt sich
wie eine
tonnenschwere Last
auf meine Lunge -
Atem bleibt aus.

Kalte Liebe -
brennende Sehnsucht.
Verachtung und Leid,
gaben diesem Wesen
einen Wert.

"Ich danke dir,
Meister.
Für diese
Hass-Liebe
bis zum letzten
meiner Tage"


Anmerkung von ZornDerFinsternis:

Unschuld birgt die größte Mitschuld

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Kommentare zu diesem Text


 Dieter Wal (29.07.09)
Bedrückende Studie über einen Sadisten und sein Opfer. Das Opfer bleibt im Text nachhaltig gedemütigt. Offensichtlich ist das lyr. Ich nicht masochistisch veranlagt. Der Text zeichnet genauestens einen Fall von (sexuellem) Missbrauch. Der Dank am Ende an den "Meister" ist rhetorisch-anklagend. Das Gedicht enthält eine bestialische "Sex-and-Crime-Story". Dem Leser gefriert das Blut in den Adern.

Ein sprachliches Meisterstück. Diesmal im besten Sinn des Wortes.
seelenliebe (52) meinte dazu am 29.07.09:
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 ZornDerFinsternis antwortete darauf am 29.07.09:
Vielen Dank, euch allen.
Wünsche noch einen hoffentlich angenehmen und schönen Tag :)
Gruß, Anni
yodafan (47)
(29.07.09)
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 RainerMScholz (02.08.09)
Interessante Anmerkung. Die würde ich in den Text mitaufnehmen.
Grüße,
R.
(Kommentar korrigiert am 02.08.2009)

 ZornDerFinsternis schrieb daraufhin am 05.08.09:
Dankeschön, wirklich sehr lieb von dir ^^. Danke, eine gute Idee, nur, bin ich leider nicht so sicher, wo ich die Anmerkung einbauen könnte/sollte. Zumal, es ist deine Idee - also, vllt. hast du ja auch den passenden Platz? :)
Schönen Abend noch.

LG, Anni
VomLebenVerraten (28)
(10.10.09)
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 ZornDerFinsternis äußerte darauf am 11.10.09:
Dankeschön:), aber verdammt gut geschrieben, ist reichlich übertrieben;) Deine Texte sind verdammt gut geschrieben;))
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