Das ist schlimm

Die Kleine schreit: "Ich hasse dich!", weil ihr SnapChat limitiert wurde vor der Mathe-Schularbeit. Die Pubertät bringt solche Sätze wegen hormonell bedingter Egomanie heraus und macht furchtbar unsymphatisch. 

Im Sommer war sie noch furchtbar süß, freundlich und hilfsbereit,  jetzt ist sie nur noch pampig, trotzig, hasserfüllt, egoistisch, faul und redet nur von sich. 

Das sind zwei Monate Unterschied. 

Die Pubertät dreht schnell alles um, bei uns Erwachsenen bedarf es länger, wir ändern uns durch Erfahrungen, Krankheiten oder durch einen Schlag auf den Kopf, auch durch Alkohol und Drogen. 

Der Mensch in Lebensabschnitten: süß, sauer und verblödet, gemäßigt, glücklich, unrund, ruhiger, weiser, frustriert, manche am Schluss verbittert. 

Die Pubertät braucht das alles nicht, sie wirkt sofort, vereint jeden Zustand, dies oft in einem Tag. Das muss ein Kind erst einmal selbst ertragen. Eigentlich ein Wahnsinn. 

Hier funktioniert die Selbstreflexion gar nicht und bei manchen passiert in dieser Phase ein Knick, irgendetwas Einschneidendes, so dass diese dann ein Leben lang nicht funktioniert. Eine gefährliche Phase, mit der behutsam umgegangen werden muss, es ist aber schwer, nervt, bringt aus dem Konzept. 

Ich sagte zu meiner Schwester: "Stell dich darauf ein, dass du jetzt für mindestens vier Jahre gehasst wirst." 

Sie seufzte. Ich auch.