Am Rand der Straße,
schwitzt sichs durch Gitter und Drähte,
rollt sich in Betonwaben, einer Lunge aus Stein,
ein Atmen der Stadt
Die Frau liegt, ein Geschiebe,
weich wie mürbe Erde,
es fault, erblüht, fault, erblüht,
unter dem Hemd verborgene Sommer,
verbraucht sich an Haut, brennt sich ein,
Liebe: ein sanftes Aushöhlen.
Dünn wie die Linien zwischen Atomen,
mit Augen, die das Gesicht verschlingen
und Haar so schwer wie Ackerkrume,
sie roch nach Brot, nach Staub in der Sonne,
einem Hunger, der Hügel bezwingt.
Am Frühstück
reißt die Welt sich auf wie frisches Pflaster:
aus Spalten kriechen die Wangen der Leute,
blaue Augenränder, milchverhungert,
schaben das neue Fleisch
vom Tag, der ihnen gerade wächst,
Schluchten, in die kein Geräusch sinkt,
nur Augen, die suchen, tastende Leiber,
immer wieder, hin,
bis nichts mehr bleibt als das Lecken,
das Kratzen an Orten
Abwaschbare Haut, die den Tag vergisst,
Judith bleibt am Straßenrand,
ein verlorener Winkel Sonne, der Menschen zerteilt,
im Zement liegt sie schwer, ein Denkmal des Lebendigen,
doch alles ist haltbar