... habe mein Bett nach drei Stunden Lektüre über Emotionen, wie sie ansteckend wirken, verlassen. Ich würde es nicht als Sachbuch einordnen, eher eine Mischkulanz als Psychoratgeber mit wissenschaftlich erwiesenen Fakten, also langweilig. Dennoch interessant, eine Studie ergab, dass Menschen, die permanent im Netz mit negativen Emotionen bombardiert werden, ebenfalls negative Postings abgeben. Wir sehen es ja selbst. Täglich negative Texte, ja, es ist eine Seuche. Aber, gibt es denn Positives? Hat heute euer Liebster gelächelt? Schreibt es auf.
Mich hat heute ein Posting sehr traurig gemacht, wie düster muss es in diesem Kopf sein, wenn Freude, Zusammenhalt, gutes Essen, Liebe und glänzende Kinderaugen derart negativ abgetan werden. Das schafft nicht einmal der ärgste Grinch. So was macht mich traurig, nicht Streitereien, so fern sie über der Gürtellinie bleiben. Die bringen ja Klicks, deshalb wird auch fleißig provoziert. Ich warte auf den Tag, an dem ein Text entsteht, der nur für sich selbst geschrieben wird. Ich kann garantieren, auch, wenn der Flötist mich als Narzisstin beschimpft, ich nur für mich schreibe, es heilt, es hilft, es tut mir gut.
Aber, interessant ist es allemal, da lese ich über Emotionen, bemerke, dass es mich schon länger beeinflusst. Ich, zum Beispiel, bin momentan sehr verliebt, aber es drückt mich, ich möchte über Flügel und Schweben schreiben, richtig kitschig, aber stattdessen schreibe ich diesen Text, weil ich bedrückt wurde, allein nach drei Leseerlebnissen. So sehr kann ich jemanden gar nicht abgrundtief verabscheuen, dass es mich nicht bedrückt, was geschrieben wird. Mir ist das nicht egal. Nein. Aufgabe: Einen Tag lang positive Texte schreiben. Wetten, das geht?
Ich probiere es morgen gleich aus.