Requiem für ein Insekt

Groteske zum Thema Abendstimmung

von  TassoTuwas

Der Mond

ist eine blank geputzte Apfelsine

die wohnt 

weit jenseits der Gardine


Vor der Gardine

sitzt ein Mensch inmitten seiner Habe

spielt Mandoline

denn er hat dazu die Gabe


Im Spülstein hockt die Küchenschabe

und lauscht verzückt

Mondscheinmusik welch stimmungsvolle Labe

sie schließt die Augen weit entrückt


Da wird sie von des Mandolinenspielers Daumennagel

platt gedrückt


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Kommentare zu diesem Text


 AchterZwerg (16.05.25, 07:23)
"Das Böse ist bekanntlich  immer und überall", warum muss es deshalb gleich zur Auslöschung einer ganzen musikalischen Kleintierexistenz kommen?

Hätte der Musikant nicht auf die Schnelle ein offenes Altholz-Terrarium bauen (ähnlich wie Teo damals bei mir) und das Insekt dort unterkommen lassen können?
Bald würde sich Schabe an Schabe schmiegen und der Fortbestand der Art gesichert sein ...

Anregende Grüße
der8e

 TassoTuwas meinte dazu am 16.05.25 um 08:41:
Lieber Zwerg,

dein beherztes Eintreten für das Insekt ist verständlich, denn klein und klein sollten sich einig sein (beachte: gelungener Reim!).
Allerdings, das einzige Holz in der Hütte (beachte: sexistisch Abspielung!)  war die Mandoline. 
Es galt eine Entscheidung zu treffen!

Herzliche Grüße
TT

 Didi.Costaire (16.05.25, 07:43)
Moin Tasso,

da bin ich platt. 

Auch ein Poet versucht es mit Hypnose. 
So dichtet frisch und fromm und frei er.
Die Küchenschabe denkt: "Was soll die Chose?"
und legt in einer Nische vierzehn Eier.

Liebe Grüße, 
Dirk

Kommentar geändert am 16.05.2025 um 07:46 Uhr

 franky (16.05.25, 08:37)
Hi Tasso,
 
Die Küchenschabe ist zu matt,
sie deshalb nichts zu melden hat.
„Krack!
Krack!“
 
Grüße von Franky

 TassoTuwas antwortete darauf am 16.05.25 um 08:45:
Moin Franky,

herzlichen Dank für diesen lautmalerisch hervorragend gelungenen Kommentar!

Liebe Grüße
TT

 plotzn (16.05.25, 09:31)
Servus Tasso,

wer möchte nicht sein eigenes Requiem noch genießen können...?

Die Schabe, die dem Spieler lauscht,
in seiner kleinen Datscha,
hat, als die Faust hernieder rauscht,
im Ohr "La Cucaracha".

Liebe Grüße
Stefan

 TassoTuwas schrieb daraufhin am 16.05.25 um 10:02:
Moin Stefan,
sehr gut erkannt,

ein flottes Lied zur rechten Zeit
bringt Spaß und auch Gemütlichkeit

Herzliche Grüße
TT

 Saira äußerte darauf am 16.05.25 um 10:11:

ein Abgang mit Ohrwurm

 Saira (16.05.25, 10:05)
Ach Tasso, was für ein grausiges Geschehen!

Die Schabe lauscht, der Mensch zerdrückt –
so wird Kultur oft abgerückt.
Was stört, wird platt gemacht im Nu,
und weiter geht’s – Applaus dazu!

 
Untröstliche Grüße :wassat:
Sigi

 tueichler (16.05.25, 10:36)
Sehr nach meinem Geschmack! Erstens kommt es anders und zweitens - als man denkt 😂
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