Auf ewig

Gedicht zum Thema Schönheit/ Schönes

von  Lluviagata

Wie oft hab ich erwogen, zu landen, bin geflogen,

Bis es mich grad an dieser Stelle hielt,

Wo himmelweite Wiesen sich warmer Ruhe priesen,

So dass ich mich ganz heimisch hab gefühlt.

 

Der Ring um meine Schale zerbarst mit einem Male,

Als träfe mich ein fortgewehter Stein,

Im Herzen heißes Wallen, ließ ich mich einfach fallen

Und rollte fort bis hin zu jenem Hain.

 

Für immer Halt zu finden, umarmt von leisen Winden,

Verfing ich mich, versank im grünen See,

Aß Erde, trank vom Regen und wuchs dem Tag entgegen,

Auf dass ich, ausgehäutet, endlich seh.

 

Was war das für ein Trauen, Erbeben, Falten, Schauen

Zum ersten Mal die letzte Nacht im Mai,

Im taugekühlten Bettchen in zauderwinzgen Blättchen

Erkannte ich die Welt, und ich war frei.

 

So steh ich nun und wieder verzweigen sich die Lieder

Von Lerchen und von summendem Getier

Zum Sommer meines Lebens, das Ferne ruft vergebens,

Wie auch das Morgen bleibt im Jetzt und Hier.



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Kommentare zu diesem Text


 Moppel (17.07.25, 11:55)
da verspricht der Titel nicht zu viel, Lu- ein wirklich schönes Gedicht. 
Wo man halt gefunden hat, da bleibt man. lG von M.
PS. Soll das Erdbeben aus der Metirk hüpfen?

 Lluviagata meinte dazu am 17.07.25 um 12:17:
Danke, Moppel - welches Erdbeben denn um Himmels Willen?

 Graeculus antwortete darauf am 17.07.25 um 18:28:
Moppel meint sicherlich das Erbeben (Strophe 4, Zeile 1).

 Moppel schrieb daraufhin am 17.07.25 um 20:22:
Was war das für ein Trauen, Erbeben, Falten, Schauen. Ich kann nicht mehr so gut gucken, ich hab tatsächlich ERD beben gelesen. Er beben ist ok. :) Sorry...  :(- oder hast du es schon korrigiert auf Erbeben?

 Lluviagata äußerte darauf am 18.07.25 um 12:53:
Liebe Moppel, es stand von Anfang an "Erbeben". Ein Erdbeben ist mir da niemals in den Sinn gekommen!

 Didi.Costaire (17.07.25, 11:59)
Hallo Llu, 

das ist ja ein tolles Reimschema und die Verse dazu sind auch wirklich schön. Nur bei See/ seh müsstest du noch etwas machen.

Liebe Grüße,
Dirk

 Lluviagata ergänzte dazu am 17.07.25 um 12:16:
Danke, Didi. Aber was sollte ich denn machen? *ratlos guck*

 Didi.Costaire meinte dazu am 18.07.25 um 14:55:
🤔

 tueichler (17.07.25, 18:04)
Ich möchte mich den Vorrednern anschließen, tolles Reimschema und insgesamt ein starkes Gedicht, das die Fantasie schwer anregt. Klasse. Das kommt mit nach Hattingen!!!

 Lluviagata meinte dazu am 18.07.25 um 19:51:
Dankeschön, lieber Tom, aber Hattingen ... ich hab doch schon genug zu lesen! 🤣

 Quoth (17.07.25, 18:39)
Die in der jeweils ersten und dritten Zeile versteckten Binnenreime musste ich erst entdecken ... Es wäre vielleicht weniger elegant, wenn sie offen gelegt und aus den Vierzeilern Sechszeiler würden.

"von leisen Winden" - ich könnte nicht widerstehen und würde "von linden Winden" schreiben. Oder wäree das zu viel der Konsonanz?

"ausgehäutet" - furchtbares Bild.

 Graeculus meinte dazu am 17.07.25 um 19:53:
Das Reimschema ist wirklich sehr raffiniert; Sowas habe ich noch nie gelesen.

 Lluviagata meinte dazu am 19.07.25 um 10:22:
Lieben Dank Euch, ich fühle mich geehrt, Euer Wohlwollen tut gut! 

Lieber Quoth, 
linde Winde ist mir so suspekt wie der Rächer mit dem Fächer. Geht, aber ist mir zu glatt. ^^

Lieber Graeculus, lieber Quoth, 
ich bin sehr traurig, dass wir uns nicht wiedersehen in Hattingen. 

Liebe Grüße
Llu  ♥

 Graeculus meinte dazu am 19.07.25 um 13:53:
Sei froh, liebe Lluviagata, wenn Du dank Auto noch uneingeschränkt mobil bist; ich bin es ohne Auto nicht mehr.

 irakulani (17.07.25, 20:13)
"Im taugekühlten Bettchen in zauderwinzgen Blättchen" - eine wunderbar poetische Sprache, die ohne Klischee auskommt. Einfach großartig, liebe Llu!

 Lluviagata meinte dazu am 19.07.25 um 10:23:
Liebe Ira, 
ich freue mich so sehr, dass Du hier warst! Vielen Dank!

Liebe Grüße
Llu ♥

 Nuna (22.07.25, 08:13)
Oh wie schön <3
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