Vom halben Mond

Gedicht zum Thema Schönheit/ Schönes

von  Lluviagata

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Der Mond geht spät spazieren.
Er trägt ein halbes Licht
und scheint sich zu genieren
ob seiner halben Pflicht.

Er steigt und kreist das Auge,
die Lippen hälftig schmal,
ob ihm ein Pfeifchen tauge.
Doch dies ist halb. Und schal.

Zur halben Geisterstunde
trifft er den Bücherwurm.
Sie schwatzen eine Runde
am alten Rathausturm.

Der Wurm, der allenthalben
extrem romantisch ist,
zitiert aus Vollmond-Alben.
(Er liest stets, was er frisst.)

Die Eule lauscht dem Plaudern
mit einem halben Ohr
und schießt in jähem Schaudern
hinaus zum Friedhofstor.

Viel später, an der Pfütze,
grinst unser Mond nur mild
und dreht die halbe Mütze
im halben Spiegelbild.

Dann sinkt er hin zum Weiher,
fällt halb erschöpft hinein
und Bert, der alte Reiher,
vertauscht sein halbes Bein.

 




Anmerkung von Lluviagata:

Weils so schön ist ...

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Kommentare zu diesem Text


 tulpenrot (08.01.25, 19:04)
Ist wirklich schön - und auch schön gelesen - gefällt mir!
Ich wünsche dir noch ein gutes Neues Jahr!
LG Angelika

 EkkehartMittelberg (08.01.25, 21:56)
Hallo Andrea,

Matthias Claudius hätte sich über dein feines romantisches Gedicht sehr gefreut.

LG
Ekki

 FrankReich (08.01.25, 22:36)
Hacke Vollmond. 👋😎👍

 AchterZwerg (09.01.25, 08:39)
Na ja,

ich stelle mir diese fortlaufenden Schwangerschaften ganz schön anstrengend vor ... 8-)

 franky (09.01.25, 10:19)
Hi liebe Llu 

Bezaubernd vorgetragen, mit einer sehr einfühlsamen Stimme. Sie hat mich sehr berührt:-) 

Grüße von Franky
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