Du lebst nur, wenn du Zeit hast

Gedicht zum Thema Zeit

von  EkkehartMittelberg

Du kannst die Zeit im Rausch vergessen,

dann glaubst du frei von ihr zu sein.

Jedoch sie holt dich wieder ein

und zeigt, dein Leben ist bemessen.


Denkst du, sie habe keine Macht,

da sie ohne Laut und Farbe ist?

Selbst Göttern setzt sie eine Frist,

die frei zu sein sich ausgedacht.


Gott schuf die Welt in sieben Tagen,

Anfang und Ende setzte sie,

sie vergisst ihr Wirken nie,

da hilft kein Jammern und kein Klagen.


Doch ist der Weise stets bereit,

ihre Allmacht zu bedenken,

wird sie den Klugen sanft beschenken,

zu schicken sich in die Vergänglichkeit.




Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 Antagonist (24.10.25, 00:10)
Ob sich dann doch alle hier mit ihrem kleinen beschissen Leben zufrieden geben?

 diestelzie (24.10.25, 00:20)
Zeit ist kostbar, vielleicht sogar das Kostbarste, was wir besitzen. 

Liebe Grüße
Kerstin

 Jack (24.10.25, 01:45)
Es geht im Leben um den optimalen Abstand zwischen Maul und Karotte: zu lang, droht Anhedonie; zu kurz, droht Apathie. Das Leben ist ein dopaminerges Missverständnis des Daseins mit dem Sein.

 AchterZwerg (24.10.25, 06:36)
Der Mensch, der keine Zeit hat, engt sich selbst ein. Ohne das Bewusstsein freier großer Zeiträume lebt und denkt der Mensch im kleinen, begrenzten Raum. ...
Wer keine Zeit für sich hat, ist unfrei.

Oesch, Emil: Die Kunst, Zeit zu haben, 1986
Zur Zeit online: