Frieden unter der Lupe

Aphorismus zum Thema Betrachtung

von  EkkehartMittelberg

  1. Wer dem Frieden nicht traut, dem sollten Friedensverträge heilig sein.

  2. Das Geschäft blüht, wenn für den Frieden gerüstet wird.

  3. Der Heiligenschein von Friedensaposteln kann blenden.

  4. Gier ist die schlimmste Feindin des Friedens.

  5. Selbst die schmutzigsten Aggressoren schänden den Begriff Frieden nicht für immer.

  6. In Kriegen für den Frieden werden Bürger kriegerisch.




Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 Graeculus (23.10.25, 00:31)
Das traurigste Wort, das ich über den Frieden kenne, stammt aus Schillers "Wilhelm Tell":

Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbar nicht gefällt.

4. dürfte richtig sein, und 5. könnte, cum grano salis, von Kant stammen - aus seiner immer wieder lesenswerten Schrift "Zum ewigen Frieden". Dort steht auch ein interessanter Standpunkt, der sich leider öfters als falsch erweist: daß nämlich Republiken friedlicher seien, weil dort diejenigen über den Krieg entscheiden, die ihn auch führen müssen - das Volk.
Dieser Gedanke war leitend, als der US-Präsident Woodrow Wilson nach dem Ersten Weltkrieg auf die Ersetzung von Monarchien durch Republiken hingearbeitet hat, um seiner Idee vom Völkerbund eine größere Realisierungschance zu verschaffen.

Aber weder die attische Demokratie noch die römische Republik waren sonderlich friedliebend. Und eigentlich sind auch die USA kein sonderlich gutes Beispiel.
Thukydides hat uns in seinem Melier-Dialog einen Eindruck von der unglaublichen Brutalität gegeben, mit der die demokratischen Athener im Peloponnesischen Krieg gegenüber der kleinen Insel Melos aufgetreten sind.

Kommentar geändert am 23.10.2025 um 00:31 Uhr

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 23.10.25 um 10:17:
Vielen Dank, Grraeculus,
Friedensliebe ist nicht abhängig von Regierungsformen. das lehrt uns dein kenntnisreicher Kommentar.

 AchterZwerg (23.10.25, 05:53)
Tja,
die gebildete Bürgerschaft sollte sich halt mehr mit Überwindung und weniger mit Eroberung befassen (Schopenhauer).

Liebe Grüße
Piccola

Kommentar geändert am 23.10.2025 um 05:53 Uhr

 EkkehartMittelberg antwortete darauf am 23.10.25 um 10:23:
Grazie, Piccola,
die gebildete Bürgerschaft scheint immer mehrheitlich zu glauben, dass Aufrüstung dem Frieden dienlicher sei als Gespräche mit dem Feind.
Liebe Grüße
Ekki

 dubdidu schrieb daraufhin am 23.10.25 um 10:52:
Wir leben allerdings in einer Zeit, in der Regierungen nicht von der gebildeten Bürgerschaft, sondern vom Finanzbürgertum angeführt werden, welches die gebildete Bürgerschaft als Spinner bezeichnet.

Antwort geändert am 23.10.2025 um 10:54 Uhr

 franky (23.10.25, 08:42)
lieber Ekki, 

Nr. 2 gefällt mir am besten. 

Morgengrüße von Franky

 lugarex äußerte darauf am 23.10.25 um 09:44:
mir auch.

 EkkehartMittelberg ergänzte dazu am 23.10.25 um 10:31:
Danke, Franky,
wenn Aufrüstung nicht so ein gigantisches Geschäft wäre, fänden menr Friedensgespräche statt.

LG
Ekki

Antwort geändert am 23.10.2025 um 10:33 Uhr

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 23.10.25 um 10:33:
Hallo Luga,
das Geschäft mit dem Frieden findet zu Recht große Beachtung.

LG
Ekki

 harzgebirgler (23.10.25, 11:01)
versteht ein feind nur stärke
lacht über diplomaten
geh' man auch stark zu werke
und wär' sonst schlecht beraten.

lg
henning

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 23.10.25 um 11:14:
Merci, Henning,

es stimmt, dass der Feind durch sein Verhalten den Weg zum Frieden mitbestimmt.

LG
Ekki
Zur Zeit online: