Weihnachten, drei Stimmen

Gedicht zum Thema Andere Welten

von  Saira

Halima

Halima zählt Nächte
wie reißende Fäden.
Wind streicht über Lehm
und über ihre Hände:
beide Schalen
ohne Inhalt.
Ein Stern blüht kurz auf –
ein Brot aus Fernlicht,
zu hoch für jeden Hunger.


Dawud

Dawud im Treppenhaus
der verstummten Stadt.
Mauern: Brandnarben.
Ein Foto –
ein Fenster ohne Rückkehr.
Donner ohne Himmel.
Doch eine Kerze hebt sich,
ein Flackern gegen die Furcht.

Maja

Maja vor Glas:
Dinge ohne Not.
Neon dröhnt.
Überfluss zieht an ihren Armen.
Unter der Brücke
senkt sie sich in seinen Schatten,
legt Handschuhe in fremde Finger.
Das Neon hält den Atem an.

 


Eine Nacht,
ein Tuch.
Risse.
Funken.


 

©Sigrun Al-Badri/ 2025



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