Verstecktes ICH "2"

Erzählung zum Thema Mord/Mörder

von  Prinky

Tage später.

Die Polizei war noch keinen Schritt weitergekommen. Weder bei Katrin, noch bei der Obduktion der Leiche. Wenn sie durch Fremdeinwirkung, und davon mußte man ausgehen, umgekommen war, dann trug der/die Täter(in) Handschuhe. Fingerspuren waren jedenfalls beim besten Fall nicht auszumachen. Nun ja, bis auf Katrins. Aber das war ja nicht unnormal, schließlich wurde das Mordopfer jeden Abend von der diensthaben Nachtschicht gewaschen. Das war schon lange so, und da Katrin Dienst hatte...
Am sechsten Tag nach Auffindung des OPFERS machte aber ausgerechnet Katrin eine seltsame Beobachtung. Sie sah, wie ein fremder, älterer Mann Nelly eine Batzen Geld gab, und das war schon irgendwie komisch, denn Nelly schaute sich nervös um. Das war ein Zeichen, dachte sich Katrin und blieb Nelly auf den Fersen.
Sie sah, wie sie das Geld in ihrem Spind verstaute, und weiter ging, noch einige Zimmer zu säubern, während sich die älteren Herrschaften draußen in  Sonne und Freude wähnten. Katrin ging auf Nelly zu und sprach sie direkt an: WAS ist das für ein Geld, das dir gerade dieser komische alte Knochen gegeben hat?" Nelly erschrak! "Beobachtest du mich, du Schlange?" Ohhh, sie war wütend. Katrin merkte das, und versuchte es aus ihr herauszukitzeln. Doch Nelly schwieg! "Das geht dich `gar nichts an! Hau ab!"
Das war eine echt blöde Situation. Nelly bekam Geld! Viel Geld! Doch die Polizei war nur an Katrin interessiert. Dann war da noch die alte, tote Frau. Und Katrins Leben stand an einem Wendepunkt, denn mittlerweile hatte sich das Klima ihr gegenüber merklich erkaltet. Sie ließ es sich zwar nicht anmerken, doch im großen und ganzen machte es sie schon sehr traurig. Sie kleidete sich nach ihrer Schicht nicht wie immer in ein sonniges Lächeln, sondern verbarg ihre depressive Stimmung unter einer großen Kaputze, und als sie das Altenheim schließlich verließ, schwang sie ihren Fuß mit großer Wut gegen einen nahen Baum. Schmerzerfüllt doch schweigsam still ging sie einfach weiter. Was sollte sie auch tun? Es war so wie es ist, und es war folglicherweise scheiße.
In ihrem Innern war sie bereit endlos zu kotzen, doch dann war ihr schließlich ein kaltes Bier lieber.

2 Tage später!

Katrin hatte dem Kommissar von der komischen Geldübergabe erzählt. Er war jedoch nicht so sehr davon "fasziniert" wie Katrin selber. "Es kann viele Gründe geben, warum ihr der Mann soviel Geld gab," meinte er. Katrin sah das anders. Sie fühlte regelrecht, daß irgendetwas absolut nicht stimmte. Doch sie konnte ihm ihre Zweifel nicht so rüberbringen, wie sie es wollte, eher gar nicht.

Siebzehnter Tag nach dem Mord..

Nelly war im Park. Spazieren. Katrin hatte sich verkleidet und war ihr nachgeschlichen. Sie hatte sich in ein Bettler Outfit geflüchtet, und setzte sich etwas abseits von Nelly an einen Teich. Mit einem kleinen Spiegel sah sie, was hinter ihr so abging. Nichts!
Voerst!
Aber plötzlich erschien dieser geheimnisumwittere Typ, und setzte sich neben Nelly. Sie sah, wie er wiederum in seine Tasche fasste und erneut ein Bündel Geldscheine raushob. Sofort sprang Katrin auf und gesellte sich zu den beiden! "Aha," entfuhr es ihr, "jetzt kriegst du wohl deinen erbärmlichen Lohnn du dreckige Schlampe!" Nelly schaute kreidebleich. "So," motzte Katrin weiter, "ich habe einige Fotos mit meiner Digicam aufgenommen. Euch krieg ich! Diese Fotos übergebe ich der Polizei!!!" "Nun mal langsam," junge Frau," sprach da der geheimnisumwitterte ältere Mann! "Tun sie das nicht!!!" Katrin stockte, während Nelly tief in ihre Bank rutschte. "Wissen sie," sagte er, "Nelly ist meine Enkelin. Ihre Eltern sind vor vier Jahren bei einem Ex-Heimatbesuch in Kasachstan ums Leben gekommen, und seitdem kümmere ich mich um das arme Kind."
Er schien fast froh zu sein, nicht mehr so still agieren zu müssen. "Nelly hat eine Herzerkrankung, und eine Operation kann nur in  den USA erfolgen. dafür gab ich ihr das Geld. Nelly aber war es peinlich, wenn andere davon erfahren würden, so beschloss sie es geheim zu halten.
Und deshalb," meinte er erleichtert, da alles raus war, "haben wir vorgehabt alles heimlich zu erledigen.
O bitte, sagen sie nichts im Altenheim. Ich und Nelly haben Angst, daß man ihr kündigen könnte, bsw. wegen nicht zu großer Belastbarkeit!"
Nelly weinte, als Großvater seinen Arm um sie legte, und Katrin fühlte sich sehr mies. Es war eine Situation, in die man nicht allzu gerne gerät. Sie verließ Nelly und ihren Großvater. Eine Entschuldigung huschte aus ihrem Mund, und weg war sie. Dies ist der beste Beweis dafür, daß nichts auf der Welt so unsicher ist, wie das eigene Denken. Es war alles nur noch Mist!!! Und sie war weiterhin Lieblingsobjekt dieses nervenden Kommissars.

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