Die versteckte Welt (Teil 5)
Märchen zum Thema Achtung/Missachtung
von tastifix
„Du hast vorhin so gedrängt und jetzt sind wir die Ersten!“, meint Gunnar ein wenig enttäuscht zu Emir. „Mein Volk wird jede Sekunde eintreffen. Es ist die Stunde der innigen Gemeinschaft. Das lässt sich kein Elf entgehen“, beruhigt ihn sein Kamerad. „Wo bleiben sie denn nur? Ob sie sich bei den Bienchen vertrödelt haben?“ Piri tritt nervös von einem Fuß auf den anderen und zurück. Er hat ganz offensichtlich gehörigen Kohldampf. Begehrlich schielt der kleine Elf zum Tisch. Ob er vielleicht...? „Wehe!“, errät Emir die Gedanken seines kleinen Freundes. „Es wird erst gegessen, wenn alle da sind!“ Beschämt guckt Piri mit hochrotem Kopf zu Boden. Sogar Elfenkinder bekommen da rote Wangen.
Dieses Elfenkind soll bald seinen Hunger stillen können. Plötzlich öffnen sich in den Längswänden des Saales ganz viele Türchen, die vorher selbst vor Gunnars ach so neugierigen Blicken verborgen gewesen sind. Große, kleine und noch kleinere Elfenkinder trippeln fröhlich herein. Die Mädchen tragen weich fallende, leicht ausgestellte Kleidchen in hellen Pastelltönen. Passend dazu haben sie sich die Ränder ihrer hauchzarten Flügelchen geschminkt. Manche von ihnen tragen auf dem gelbgelockten Haar hübsche Hüte mit breiter Krempe. Damit sehen sie aus wie kleine Damen. Sie legen die Arme umeinander und tänzeln mit grazilen Schritten von Sofa zu Sofa, bis jedes von ihnen seinen Platz ausfindig gemacht hat. Dann lassen sie sich auf das weiche Polster sinken, zupfen ihr Kleidchen zurecht und falten die kleinen Hände im Schoss zusammen. Die Gesichter zum Thron gewandt, warten sie so guterzogen auf ihre Königin.
Sie müssen sich noch ein wenig gedulden. Denn noch fehlen die Elfenbuben. Die nehmen es, ähnlich wie die Menschenjungen, manchmal mit der Pünktlichkeit nicht so genau. So oft hat die Königin deswegen schon mit ihnen gehadert und ihnen deshalb kein Stück von der Honigtorte erlaubt. Ganz bedröppelt haben die Schlingel ihre Flügelchen gesenkt und Besserung gelobt. Aber immer wieder geht der Übermut mit ihnen durch.
Heute ist es gottlob anders. Gerade eine einzige Minute verspäten sie sich. „Ihr seid heute ja richtig früh dran!“, neckt sie ein kleines Elfenmädchen. Es ist ein besonders hübsches Kind und deshalb auch etwas kecker. „Ein Bienchen hätte fast nicht mehr nachhause gefunden. Dem mussten wir doch helfen. Es war wohl zum allerersten Male ausgeflogen!“, rechtfertigt sich ein kleiner Elf.
Damit man sie auch an ihrer Kleidung unterscheiden kann, tragen die Elfenjungen keine Kleider, sondern weiße Kittel über lindgrünen oder hellblauen Kniebundhosen. Doch auch junge Männer sind eitel. So tragen auch ihre Flügel tragen farbige Enden. Fix stürmen sie, nicht ganz so anmutig wie die Mädchen, zu ihren Plätzen, streichen die Kittelchen glatt, weil sie hoffen, auf ihre Königin einen guten Eindruck zu machen und dann ein feines Lob einzuheimsen.
Plötzlich entdeckt einer von ihnen Gunnar, der zusammen mit Piri und Emir in einer der Ecken des Raumes steht und amüsiert das Treiben der Kleinen beobachtet. Die gute Erziehung ist vergessen. Der Elfenbub springt auf, obwohl das den Elfenkindern da streng verboten ist – und geht zögernd auf die Drei zu. Er nimmt all seinen Mut zusammen: „W...Wer bist denn Du? Wie kommst Du hierher?“ Langsam dämmert es ihm, wen er da vor sich hat. Scheu zeigt sich auf seinem Gesicht, die sich in deutliches Misstrauen wandelt: „Du...du kommst aus dem Menschenreich, stimmt`s? Unsere Königin hat uns erzählt, dass ihr manchmal so böse seid!“
Da mischt Emir sich ein: „Du musst dich nicht fürchten. Er – er deutet auf Gunnar – ist nicht so wie so viele von denen. Er möchte, dass endlich alles gut wird.“ „Wirklich??“, strahlt das Elfenkind. „Dann find ich dich nett.“ Spricht`s und eilt flugs zu seinem Platz zurück. Keine Minute zu früh, denn in diesem Augenblick ertönt eine zarte Musik im Hintergrund. Es ist das Grillenorchester, das, hinter dem Thron auf der untersten Stufe des Podestes stehend, der Königin zu Ehren sein schönstes Konzert anstimmt.
Hinter den fleißigen Musikern öffnet sich lautlos eine goldene Türe. Es erscheint die Herrin dieses Reiches, die Mutter all jener süßen Elfenkinder. Sie zu sehen, versetzt Gunnars Herz in Aufruhr. Es klopft wie verrückt.
Die Elfenkönigin ist eine wunderschöne Frau. Ein schmales Gesicht mit edlen Zügen, Augen, aus denen Güte und Weisheit sprechen. Ihre schlanke Figur umspielt ein strahlendweißes Kleid. Ihre Flügel sind mit Sternchen und kleinen Monden geschmückt, die Sinnbilder für Stille und Frieden. Während sie auf ihren Thron zuschreitet, bewegt sie sich leicht wie eine Feder. Bevor sie sich setzt, richtet sie das Wort an die Elfchen, die gebannt an ihren Lippen hängen.
„Ein schöner Tag geht zu Ende. Ich freue mich, dass wir alle zusammen sind. Und nun lasst es euch gut schmecken, meine Kinder!“
Emir lädt Gunnar ein, doch auch von den Leckereien zu kosten. Doch diesen bewegen ganz andere Gedanken. Wie wird die Unterredung enden? Wird alles ein gutes Ende finden?
Nach dem Dinner fordert Emir Gunnar auf, ihm zu folgen. Er führt ihn zum Thron der Königin. „Gebieterin, dieser Mensch möchte dazu beitragen, dass unser beider Völker in Freundschaft nebeneinander leben können.“
Die Königin lächelt freudig. „Ich lese in Deinem Herzen, dass da noch eine wichtige Frage offen ist. Nur Mut, stelle sie. Ich will Dir antworten.“
Zunächst redet Gunnar noch etwas stockend: „Königin, ihr wart erzürnt und habt uns mit Unglücken gestraft, weil wir nur an unseren eigenen Vorteil gedacht und darüber die Bedürfnisse eures Volkes vergessen haben. Ich habe lange darüber gegrübelt und habe den Entschluss gefasst, die Straße so um den Felsen herumzubauen, dass deine Kinder dort weiterhin wohnen können.“ „Ich ahnte es und bin sehr glücklich darüber, dass ein Wesen aus eurer Welt Einsicht zeigt und dadurch spätere kriegerische Auseinandersetzungen unnötig werden. Wir Elfen sind ein friedliebendes Volk, dass sich nur auf Streitereien einlässt, wenn es um die Grundrechte eines jeden Lebewesens geht. Zu diesen Rechten zählt auch das Recht auf Heimat. – Aber...deine Frage hast du mir noch immer nicht gestellt!?“
Gunnar nimmt all seine Gedanken zusammen, konzentriert sich auf jedes Wort. Schließlich will er die Königin auf keinen Fall verärgern. „Bitte, könntet ihr mir erklären, woher ihr das Recht für euch nehmt, in unserer Welt, die für euch fremd ist, Ansprüche zu erheben, uns zu bedrängen und uns zu nötigen, damit wir nach eurem Willen handeln?“
Einen Moment lang schweigt die Königin. Sie sieht Gunnar ruhig in die Augen. Dann antwortet sie:
„In eurem Leben stürmt sehr viel Schönes, aber auch sehr viel Schweres auf euch ein. Eure Seele braucht Vorstellungen und Träume, um all diese Eindrücke zu ertragen.verarbeiten zu können.Träume spiegeln Zufriedenheit, Freude und Glücksempfinden wieder. Genauso können sie in schweren Tagen Tränen trocknen. So bleibt eure Seele gesund."
Die Königin macht eine kurze pause. Dann fährt sie fort:
"Wir Elfen sind ein Teil dieser Traumwelt. Der Gedanke an uns entrückt euch euren Problemen, gibt euch Halt und auch Freude. So sorgen auch wir für euer inneres Wohlbefinden. Ohne jegliche Träume aber würde die menschliche Seele kranken und verkümmern.
Genau das ist der Einfluß, den wir auf euch ausüben. Weil dem so ist, sind auch wir Teil eurer Welt. Deshalb haben wir dort in gleichem Maße Heimatrecht wie ihr.“
Während des letzten Satzes überkommt Gunnar ein eigenartiges Gefühl. Nicht nur, dass die Stimme der Königin zunehmend leiser wird, nein, sie und all diese zauberhaften Wesen scheinen sich zu entfernen, unwirklicher zu werden, bis alles von den sich herab senkenden Nebelschwaden verschluckt wird. Da gibt es keine Gebieterin der Träume, kein Elfenvolk und auch kein Märchenschloss mehr.
Gunnar steht wie verloren da. Zurück in der diesseitigen Welt, aber gedanklich noch entrückt im Zauberreich. Doch dann hebt er den Blick, schaut verwirrt um sich und findet so allmählich zurück in die Realität. Er sieht sich selbst vor diesem Stein stehen, neben sich seine beiden Mitarbeiter, die ihn fragend ansehen. die Männer stehen dort gesund und munter wie vordem - zwei unwissende Menschen. Ihnen brennt eine Frage auf der Zunge, aber sie wagen es nicht, ihren Chef in seinen Überlegungen zu stören.
Gunnar weiss, dass er nicht nur geträumt hat. Nein, ihm ist etwas Wunderbares geschenkt worden. Ein kurzer Blick in seine eigene Seele, die ihm die einzig richtige Lösung ihres Problems nahe gebracht hat.
Er schaut seinen Mitarbeitern fest in die Augen und sagt entschlossen:
„Wir bauen um den Felsen herum!"
Dieses Elfenkind soll bald seinen Hunger stillen können. Plötzlich öffnen sich in den Längswänden des Saales ganz viele Türchen, die vorher selbst vor Gunnars ach so neugierigen Blicken verborgen gewesen sind. Große, kleine und noch kleinere Elfenkinder trippeln fröhlich herein. Die Mädchen tragen weich fallende, leicht ausgestellte Kleidchen in hellen Pastelltönen. Passend dazu haben sie sich die Ränder ihrer hauchzarten Flügelchen geschminkt. Manche von ihnen tragen auf dem gelbgelockten Haar hübsche Hüte mit breiter Krempe. Damit sehen sie aus wie kleine Damen. Sie legen die Arme umeinander und tänzeln mit grazilen Schritten von Sofa zu Sofa, bis jedes von ihnen seinen Platz ausfindig gemacht hat. Dann lassen sie sich auf das weiche Polster sinken, zupfen ihr Kleidchen zurecht und falten die kleinen Hände im Schoss zusammen. Die Gesichter zum Thron gewandt, warten sie so guterzogen auf ihre Königin.
Sie müssen sich noch ein wenig gedulden. Denn noch fehlen die Elfenbuben. Die nehmen es, ähnlich wie die Menschenjungen, manchmal mit der Pünktlichkeit nicht so genau. So oft hat die Königin deswegen schon mit ihnen gehadert und ihnen deshalb kein Stück von der Honigtorte erlaubt. Ganz bedröppelt haben die Schlingel ihre Flügelchen gesenkt und Besserung gelobt. Aber immer wieder geht der Übermut mit ihnen durch.
Heute ist es gottlob anders. Gerade eine einzige Minute verspäten sie sich. „Ihr seid heute ja richtig früh dran!“, neckt sie ein kleines Elfenmädchen. Es ist ein besonders hübsches Kind und deshalb auch etwas kecker. „Ein Bienchen hätte fast nicht mehr nachhause gefunden. Dem mussten wir doch helfen. Es war wohl zum allerersten Male ausgeflogen!“, rechtfertigt sich ein kleiner Elf.
Damit man sie auch an ihrer Kleidung unterscheiden kann, tragen die Elfenjungen keine Kleider, sondern weiße Kittel über lindgrünen oder hellblauen Kniebundhosen. Doch auch junge Männer sind eitel. So tragen auch ihre Flügel tragen farbige Enden. Fix stürmen sie, nicht ganz so anmutig wie die Mädchen, zu ihren Plätzen, streichen die Kittelchen glatt, weil sie hoffen, auf ihre Königin einen guten Eindruck zu machen und dann ein feines Lob einzuheimsen.
Plötzlich entdeckt einer von ihnen Gunnar, der zusammen mit Piri und Emir in einer der Ecken des Raumes steht und amüsiert das Treiben der Kleinen beobachtet. Die gute Erziehung ist vergessen. Der Elfenbub springt auf, obwohl das den Elfenkindern da streng verboten ist – und geht zögernd auf die Drei zu. Er nimmt all seinen Mut zusammen: „W...Wer bist denn Du? Wie kommst Du hierher?“ Langsam dämmert es ihm, wen er da vor sich hat. Scheu zeigt sich auf seinem Gesicht, die sich in deutliches Misstrauen wandelt: „Du...du kommst aus dem Menschenreich, stimmt`s? Unsere Königin hat uns erzählt, dass ihr manchmal so böse seid!“
Da mischt Emir sich ein: „Du musst dich nicht fürchten. Er – er deutet auf Gunnar – ist nicht so wie so viele von denen. Er möchte, dass endlich alles gut wird.“ „Wirklich??“, strahlt das Elfenkind. „Dann find ich dich nett.“ Spricht`s und eilt flugs zu seinem Platz zurück. Keine Minute zu früh, denn in diesem Augenblick ertönt eine zarte Musik im Hintergrund. Es ist das Grillenorchester, das, hinter dem Thron auf der untersten Stufe des Podestes stehend, der Königin zu Ehren sein schönstes Konzert anstimmt.
Hinter den fleißigen Musikern öffnet sich lautlos eine goldene Türe. Es erscheint die Herrin dieses Reiches, die Mutter all jener süßen Elfenkinder. Sie zu sehen, versetzt Gunnars Herz in Aufruhr. Es klopft wie verrückt.
Die Elfenkönigin ist eine wunderschöne Frau. Ein schmales Gesicht mit edlen Zügen, Augen, aus denen Güte und Weisheit sprechen. Ihre schlanke Figur umspielt ein strahlendweißes Kleid. Ihre Flügel sind mit Sternchen und kleinen Monden geschmückt, die Sinnbilder für Stille und Frieden. Während sie auf ihren Thron zuschreitet, bewegt sie sich leicht wie eine Feder. Bevor sie sich setzt, richtet sie das Wort an die Elfchen, die gebannt an ihren Lippen hängen.
„Ein schöner Tag geht zu Ende. Ich freue mich, dass wir alle zusammen sind. Und nun lasst es euch gut schmecken, meine Kinder!“
Emir lädt Gunnar ein, doch auch von den Leckereien zu kosten. Doch diesen bewegen ganz andere Gedanken. Wie wird die Unterredung enden? Wird alles ein gutes Ende finden?
Nach dem Dinner fordert Emir Gunnar auf, ihm zu folgen. Er führt ihn zum Thron der Königin. „Gebieterin, dieser Mensch möchte dazu beitragen, dass unser beider Völker in Freundschaft nebeneinander leben können.“
Die Königin lächelt freudig. „Ich lese in Deinem Herzen, dass da noch eine wichtige Frage offen ist. Nur Mut, stelle sie. Ich will Dir antworten.“
Zunächst redet Gunnar noch etwas stockend: „Königin, ihr wart erzürnt und habt uns mit Unglücken gestraft, weil wir nur an unseren eigenen Vorteil gedacht und darüber die Bedürfnisse eures Volkes vergessen haben. Ich habe lange darüber gegrübelt und habe den Entschluss gefasst, die Straße so um den Felsen herumzubauen, dass deine Kinder dort weiterhin wohnen können.“ „Ich ahnte es und bin sehr glücklich darüber, dass ein Wesen aus eurer Welt Einsicht zeigt und dadurch spätere kriegerische Auseinandersetzungen unnötig werden. Wir Elfen sind ein friedliebendes Volk, dass sich nur auf Streitereien einlässt, wenn es um die Grundrechte eines jeden Lebewesens geht. Zu diesen Rechten zählt auch das Recht auf Heimat. – Aber...deine Frage hast du mir noch immer nicht gestellt!?“
Gunnar nimmt all seine Gedanken zusammen, konzentriert sich auf jedes Wort. Schließlich will er die Königin auf keinen Fall verärgern. „Bitte, könntet ihr mir erklären, woher ihr das Recht für euch nehmt, in unserer Welt, die für euch fremd ist, Ansprüche zu erheben, uns zu bedrängen und uns zu nötigen, damit wir nach eurem Willen handeln?“
Einen Moment lang schweigt die Königin. Sie sieht Gunnar ruhig in die Augen. Dann antwortet sie:
„In eurem Leben stürmt sehr viel Schönes, aber auch sehr viel Schweres auf euch ein. Eure Seele braucht Vorstellungen und Träume, um all diese Eindrücke zu ertragen.verarbeiten zu können.Träume spiegeln Zufriedenheit, Freude und Glücksempfinden wieder. Genauso können sie in schweren Tagen Tränen trocknen. So bleibt eure Seele gesund."
Die Königin macht eine kurze pause. Dann fährt sie fort:
"Wir Elfen sind ein Teil dieser Traumwelt. Der Gedanke an uns entrückt euch euren Problemen, gibt euch Halt und auch Freude. So sorgen auch wir für euer inneres Wohlbefinden. Ohne jegliche Träume aber würde die menschliche Seele kranken und verkümmern.
Genau das ist der Einfluß, den wir auf euch ausüben. Weil dem so ist, sind auch wir Teil eurer Welt. Deshalb haben wir dort in gleichem Maße Heimatrecht wie ihr.“
Während des letzten Satzes überkommt Gunnar ein eigenartiges Gefühl. Nicht nur, dass die Stimme der Königin zunehmend leiser wird, nein, sie und all diese zauberhaften Wesen scheinen sich zu entfernen, unwirklicher zu werden, bis alles von den sich herab senkenden Nebelschwaden verschluckt wird. Da gibt es keine Gebieterin der Träume, kein Elfenvolk und auch kein Märchenschloss mehr.
Gunnar steht wie verloren da. Zurück in der diesseitigen Welt, aber gedanklich noch entrückt im Zauberreich. Doch dann hebt er den Blick, schaut verwirrt um sich und findet so allmählich zurück in die Realität. Er sieht sich selbst vor diesem Stein stehen, neben sich seine beiden Mitarbeiter, die ihn fragend ansehen. die Männer stehen dort gesund und munter wie vordem - zwei unwissende Menschen. Ihnen brennt eine Frage auf der Zunge, aber sie wagen es nicht, ihren Chef in seinen Überlegungen zu stören.
Gunnar weiss, dass er nicht nur geträumt hat. Nein, ihm ist etwas Wunderbares geschenkt worden. Ein kurzer Blick in seine eigene Seele, die ihm die einzig richtige Lösung ihres Problems nahe gebracht hat.
Er schaut seinen Mitarbeitern fest in die Augen und sagt entschlossen:
„Wir bauen um den Felsen herum!"