Nicht mit ihr!

Essay zum Thema Achtung/Missachtung

von  tastifix

Sie war eine begeisterte Autorin, freute sich an jeder weiteren Geschichte und stellte sie ebenso begeistert ins Internet. Sie erntete Lob, gute Kritiken und manchmal aber auch Tadel. All dies störte sie nicht, im Gegenteil! Ánerkennung ist etwas Schönes. Kritiken und sogar auch der Tadel können eine prima Hilfe sein.

Sie war schon lange auf jener Literaturseite und fühlte sich eigentlich dort sehr wohl, tauschte sich mit anderen Autoren aus und ab und an kam es sogar zum persönlichen Kennenlernen. Es war einfach interessant, dann die eigene Vorstellung vom Gegenüber bestätigt oder auch widerlegt zu sehen.

Wieder einmal stellte sie auf jener Seite einen ihrer Artikel vor. Wieder einmal erfolgten nette Zuschriften, die so manch einen guten Tipp enthielten. Doch nach ein paar Tagen wartete eine eigenartige Meldung auf sie. Den Absender kannte sie nur vom Foto, das sie merkwürdig berührt hatte. Es war nicht das übliche, lächelnde Konterfei eines Autoren, das ihr da entgegensah, sondern ein in unangenehmer Weise entfremdetes Bild.

Das komische Gefühl, dass sie beim Betrachten dieses Fotos empfand, manifestierte sich zunehmend, als sie jene Zeilen las. Diese bezogen sich eindeutig nicht allein sachlich auf ihren eingestellten Text, sondern da schwang unterschwellig etwas anderes mit. Ihr Inneres sträubte sich, die Zuschrift zu beantworten. Sie ließ es sein. Weshalb sollte sie es denn überhaupt? Sie kannte diesen Autoren nicht, es konnte ihr egal sein.

Am Tage darauf fand sie einen weiteren Kommentar dieses Mannes. Ihr Bauchgefühl hatte sie nicht getrogen. Jener Autor legte es darauf an, zu provozieren und letztendlich in gesteigertem Maße zu beleidigen. Er hatte sich seine "Opfer" gewählt - sie und eine andere Autorin sollten es sein.

Diese andere Autorin hatte sich mit virtuellen Antworten auf die ersten Kommentare dieses Autoren zur Wehr gesetzt - im Gegensatz zu ihr selber. Die besagten Kommentare wurden daraufhin immer persönlicher, immer unverschämter. Seine Provokationsversuche waren bei ihr auf fruchtbaren Boden gefallen. Er machte weiter und weiter ...

Sie selber dagegen ließ jede Unverschämtheit an sich abprallen, war nicht gewillt, auf solche haarsträubende Äußerungen überhaupt zu reagieren. Sie las jeden seiner Kommentare und schwieg dazu. Sie sagte sich:
"Irgendwann wird er die Folgen seines Handelns zu tragen haben, irgendwann fliegt er raus!"
Sie würde er nicht beeindrucken, sie nicht. Mit einem Menschen, der sich selber so bedenkenlos einer Blamage bis auf die Knochen aussetzte, gäbe sie sich nicht ab - noch nicht einmal in der anonymen, virtuellen Welt.
Ihn zur Ordnung zu rufen, würden Andere für sie regeln.

Sie war sich einfach zu schade für ein solches Nicht-Niveau!

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Kommentare zu diesem Text


 BrigitteG (24.06.07)
Bei beleidigenden und unverschämten Nachrichten, Mails, Kommentaren immer Malik ansprechen, Gaby, egal ob Du selber betroffen bist oder eine andere Dir bekannte Autorin. So ein Text, wie Du ihn hier schreibst, wird den Druck und den Ärger, den Du hast, sicherlich etwas abbauen, aber er nützt nichts. Wenn Du nicht willst, dass Belästiger und Beleidiger bei Anderen weitermachen, dann bloß damit zum admin. Du hilfst nicht nur Dir damit, sondern auch anderen! Liebe Grüße, Brigitte.

 tastifix meinte dazu am 24.06.07:
Liebe Brigitte!

Hier habe ich so etwas, wie ich es in dem Text erzählt habe, gottlob noch nie kennengelernt.

Dankeschön für Deinen ausführlichen Kommentar und noch ein schönes Restwochenende!

Lieben Gruß
Gaby

 BrigitteG antwortete darauf am 24.06.07:
Dann ziehe ich hiermit meinen Kommentar offiziell zurück und lasse nur noch die Grüße da :).

 tastifix schrieb daraufhin am 24.06.07:
Liebe Brigitte!

Deine Grüße gebe ich Dir ganz herzlich zurück!!

Lieben Gruß Gaby
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