Alle 9.573 Textkommentarantworten von Graeculus

16.12.23 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Zur Frage des Antisemitismus: "Ich stimme Dir in allem zu - natürlich auch dort, wo Du mir zustimmst. Danke für die mit fehlende Information über die Protestanten. Ich vermute allerdings, daß auch bei ihnen die Taufe eines unmündigen Kindes als unauslöschlich gilt. Bei den Katholiken ist das Kirchenrecht ganz rigide. Allerdings hat die katholische Kirche in den letzten Jahren ihr Ansehen dermaßen ruiniert, daß es wohl kein Land mehr gibt (nicht einmal Irland oder Polen), in dem der Austritt aus der Kirche eine soziale Ächtung zur Folge hat. Und ja, es ist auffallend, daß es auch atheistische Juden gibt, sogar sehr berühmte: Karl Marx, Sigmund Freud, Herbert Marcuse, Ernst Bloch, Woody Allen und sicher noch viele mehr. Sie sind halt ein Volk, das zusätzlich eine Spezialreligion hat. Die Beschneidung sehe auch ich kritisch, mehr noch als die Kindstaufe im Christentum. Aber sie gibt es ja auch im Islam und ist keine Grundlage für Antisemitismus."

16.12.23 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Zur Frage des Antisemitismus: "Unter den Semiten verstehe ich eine Sprachgruppe (keine Rasse!), und zu dieser gehören auch die Arabischsprechenden."

16.12.23 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Zur Frage des Antisemitismus: "Wenn ich Dich recht verstehe, erweckt die Größe des Universums Neugier und Faszination bei Dir. So geht es auch mir. Mein Problem ist aber, daß ich nicht nachvollziehen kann, aus welchem Grund sich der Schöpfer des Gesamtuniversums gerade für unseren kleinen Ort besonders interessieren sollte - vor allem dann, wenn es auf den Tripstrillionen Planeten dieses Universum noch andere belebte, bewohnte geben sollte. Dieses Mißverhältnis bzw. Mißverständnis erkläre ich mir so, daß es damals, als die monotheistischen Religionen entstanden sind, so schien, daß die Erde im Mittelpunkt des Universums stehe. Ein kosmologischer Irrtum, den man heute nicht mehr aufrechterhalten kann. Ich sehe allerdings nicht, daß die moderne Kosmologie schon die gebührende Aufmerksamkeit in der Theologie gefunden hätte. Da ist die unserer Eigenliebe schmeichelnde Ansicht, wir seien die Krone von Gottes Schöpfung, zu stark."

16.12.23 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Zur Frage des Antisemitismus: "Wozu soll es denn da passen? "Was beschäftigt mich gerade?" Dahinein könnte man natürlich alles Mögliche packen."

17.12.23 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Zur Frage des Antisemitismus: "An Regina: Ich kenne nur (von einem japanischen Autor, dessen Name ich vergessen habe) die Unterscheidung in Wasserreligionen (Hinduismus, Buddhismus), Wüstenreligionen (Judentum, Christentum, Islam) und Waldreligionen (germanische, nordische). Der Autor bezieht das auf die herrschenden klimatischen Verhältnisse (Indien: Wasser/Monsunregen als Gefahr; Arabien/Mesopotamien: Wassermangel als Gefahr) und leitet daraus bestimmte Charaktereigenschaften der Religionen ab: von duldend bis kämpferisch. Zur Ausarbeitung der Waldreligionen ist er nicht mehr gekommen."

18.12.23 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Zur Frage des Antisemitismus: "An Trekan: Möglicherweise hängt es damit zusammen, daß zumindest die monotheistischen Religionen beanspruchen, den einzig wahren Gott zu vertreten. Der Apostat ist dann nicht nur jemand, der etwas anderes glaubt, sondern jemand, der etwas Falsches, Sündhaftes glaubt. Das ist wohl vergleichbar mit der Einschätzung der Juden im christlichen Mittelalter: ihre bloße Fortexistenz schien gleichzusetzen mit der Feststellung: Jesus Christus ist nicht der Messias. Ähnlich stünde es im Islam: Mohammed ist nicht der Prophet Gottes, sagt der, der vom islamischen Glauben abfällt. Das hören sie nicht gerne. Dagegen hat die heidnische Antike nicht einmal den Begriff der Rechtgläubigkeit entwickelt."

18.12.23 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Zur Frage des Antisemitismus: "An Taina: Ich merke schon wieder, daß ich - obwohl schon lange aus der katholischen Kirche ausgetreten - immer noch katholisch denke, d.h. durch dieses mir in der Kindheit eingeimpfte Denken geprägt bin. In der Geschichte seit der Reformation waren die Evangelischen ja nicht immer besser - man denke an die heftigen Auseinandersetzungen, z.B. zwischen Lutheranern und Reformierten. Gewiß, durch eine Taufe nimmt man keinen physischen Schaden, und offenbar hat der Kirchenaustritt für Evangelische keine weiteren negativen Folgen. Wir haben hier im Dorf viele Pietisten ("Entschiedene Christen"), und ich bin mir nicht ganz sicher, was unter denen ein Kirchenaustritt für die Familie und die soziale Gemeinschaft bedeutet."

18.12.23 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Zur Frage des Antisemitismus: "Gott hat - christlich gesehen - ja nicht nur unsere Entwicklung mit Interesse verfolgt, sondern dafür seinen einzigen Sohn geopfert. Macht er das auf anderen Planeten auch? Und von denen, zumindest von den Planeten, gibt es ja extrem viele. Ist Jesus da ständig unterwegs? Nein, solche Fragen haben die Christen sich nicht gestellt, weil ihre Religion auf der damals gängigen, geozentrischen Kosmologie beruhte. In der Genesis ist das ja ganz deutlich."

18.12.23 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Zur Frage des Antisemitismus: "Ich habe es jetzt dort einmal mit Überlegungen zum Sprachgebrauch versucht."

18.12.23 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Zur Frage des Antisemitismus: "Der Begriff "semitisch" stammt aus der Sprachwissenschaft, und in diesem Sinne habe ich gesagt, daß auch die Araber dazugehören. Selbstverständlich können diese dennoch judenfeindlich sein. Und selbstverständlich kann man diese Feindschaft "Antisemitismus" nennen. Man blendet dann arabischerseits diese (sprachliche) Gemeinsamkeit aus. Sofern die Feindschaft religiös gefärbt ist, ziehe ich den Begriff Antijudaismus vor."

Diese Liste umfasst nur von Graeculus abgegebene Antworten bzw. Reaktionen auf Kommentare zu Texten. Eigenständige Textkommentare von Graeculus findest Du  hier.

 
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