Alle 699 Textkommentare von Augustus

28.01.23 - Kommentar zum Text  Der König der Ausbrecher von  EkkehartMittelberg: "In der Fabel gelingt die Flucht des Bibers mit Hilfe der Ratten. Anzumerken aber sei, dass die Fabel eine weitere Dimension beinhaltet, die den Ursprung des „technischen Fortschrittes“ aufzeigt. Der Tiger wird durch die Flucht des Bibers gezwungen, zukünftig die Gitter bzw. den Kerker zu modernisieren. Die Flucht löst langfristig den technischen Fortschritt aus, gleichwohl kurzfristig die Flucht gelingt."

28.01.23 - Kommentar zum Text  Schwarzwälder Kirsch II von  LotharAtzert: "liest sich nach Weltschmerz an."

26.01.23 - Kommentar zum Text  Haftanstalt mit Schwarzwälder Kirsch von  LotharAtzert: "Ich hörte, jeder Mensch, auch der niedrigste unter wandelnden Sonne, ist für einen selbst ein Lehrer."

26.01.23 - Kommentar zum Text  Das Geosmin in der Luft von  theatralisch: "Nun ja. Auch unser Jahrhundert ist im Begriff einen Umbruch durchzuführen. Der Transhumanismus vollzieht sich als Schmetterling aus der Raupe Industrialisierung. Die Natur nimmt dazwischen einen nostalgischen Charakter an. Seen, Gärten, Meere, Weiden, Wiesen und Berge sind Strukturen der Welt, die unser archaisches Befinden berühren, weil der Mensch daraus gewachsen ist.  Das Laufen ist in seinem Ursprung Mittel zur Wanderung von Volksgruppen gewesen. Neandertaler haben diese Fortbewegung genutzt. Sie sind nicht spaziert oder listgewandelt, sondern sind gelaufen und haben kurzzeitig sich ausgeruht und sind wieder gelaufen. Das Laufen hat also eine uralte Tradition, und ist wohl dem Überlebenstrieb zuzuordnen.  Aber umso kontrastreicher die Dichtung von ehemals zum informstuonszeitalter, umso stärker sticht ihr Wert hervor.  Es ist als hörten wir dem Gesang einer abgeschiedenen Welt, die noch in uns geheimnisvoll lebt."

25.01.23 - Kommentar zum Text  Das hat nichts mit dir zu tun: Geburtstag, Frühling, Rilke, Rodin... von  theatralisch: "Das Wetter ist tatsächlich gräulich, kaum Sonne. Winde ziehen umher, wie eiskalte Gespenster, um Wärme aus den Menschen zu saugen. Die Winterwinde ernähren sich von uns, sie kühlen und ab und entnehmen uns die Wärme und tragen sie - wer weiß wohin.  Die Erkenntnis der vier Jahreszeiten ist ja fundamental, man könnte meinen, dass wir in einem Programm leben, das sich ewig wiederholt. Frühling, Sommer, Herbst, Winter.  Wobei es auch Ecken auf der Welt gibt in denen nur Sommer oder Winter herrscht; bsp. Alaska oder Hawaii.  Schaut man sich die deutsche Poesie aus dem 19 Jahrhundert an, so finden wir hauptsächlich Naturpoesie oder die liebespoesie. Erst mit der Industrialisierung kam die Schwermütigkeit der Seele, kam der Bruch in der Anschauung des Dichters auf die Welt.  Maschine, technischer Fortschritt waren für viele ein Fremdkörper in ihrem Leben. Rilke flüchtete sich nach Italien.  Er war zu sensibel für eine Welt, die im Umbruch lag. Goethe schied von der Welt, als die Industrialisierung begann, wie als ob er keine Lust auf Maschinen hatte, wobei er gern seinen zweirädigen Ferrari“ fuhr.  Zudem war die Industrialisierung vielen auch unheimlich. Daraus gingen arbeitende Kinder und Menschen mit russschwarzen Gesichtern heraus wie Dämonen aus einer Hölle.  Nach Italien flüchtete Rilke, dorthin wo die Zitronen blühen. Dort ernährte er sich weniger von gegenwärtigem Italien, sondern von einem Italien, das weitaus früher in der Vergangenheit liegt.  Aufrufe an Orpheus, an den Panther sind Rufe nach dem Ursprung der Menschheit. Zum weiteren Male wird die Knechtschaft in die Dichtung eingearbeitet, zum weiteren Male die Epoche der Romantik heraufbeschworen.  Salve"

24.01.23 - Kommentar zum Text  Football ist halt auch nur (irgend)ein Game (Teil 2). von  theatralisch: "Der Freitod ist heutzutage verpönt. Die katholische Kirche hat ja durch die Einführung der Hölle im 6 Jahrhundert den Freitod als ketzerische Haltung verurteilt. Der polygottische Einwohner, der Heide, konnte unbestraft zu seinen Göttern nach dem Freitod. Für die japanischen samurais war es sogar eine große Ehre, wenn sie sich selbst das Leben nehmen dürften, wenn sie ihr Gesicht verloren haben, undicht fortleben und Schande bedeutete. Die katholische Kirche hat also dem mündigen Menschen versklavt und ihm die Freiheit zum Suizid genommen. Nimmt man somit das frei aus dem Freitod weg, verbleibt bloß der Tod.  Der letzte Satz am Sterbebett ist deshalb so bedeutend, weil es der letzte Satz ist, den ein sterbender aushaucht.  Es könnte auch lauten; Ötzi ist der beste oder ich glaube nicht an UFOs oder Bayern München wird wieder Meister.  Ein Schmunzeln huscht über die Lippen der anwesende ob seines Witzes, während der Abgeschiedene die Welt verlässt.  Sicherlich geht es auch ernster und tiefgründiger beim ableben."

23.01.23 - Kommentar zum Text  Überzeugungen im Kaffeehaus von  Regina: "man möchte meinen, wenn man es unfreundlich beurteilen würde, es sprechen bei dem ausgewählten Thema, Blinde über Farben, die sie nicht sehen. Umso höherer ist der fantasiegehalt der Gesprächspartner zu schätzen, wodurch das Thema getragen wird, gleichwohl die Wahrheit niemand kennen kann. Sofern keiner für sich die Wahrheit beansprucht und mit Feuer und Schwert bereit ist diese zu verteidigen, so haben alle sicherlich einen Gewinn aus dem Gespräch.  Salve"

23.01.23 - Kommentar zum Text  Aphorismen zum Tod von  EkkehartMittelberg: "man sollte sich die Frage stellen, wo das Licht hin ist, wenn jemand den Schalter auf Aus betätigt und plötzlich reine Dunkelheit herrschst? Ist das Licht fort, für immer? Ist es noch da, wenn ja wo?"

17.01.23 - Kommentar zum Text  Ein Drama von  Graeculus: "Odysseus handelt aufgrund eines für ihn höheren erwählten Zwecks unmoralisch. Er erdenkt sich einen lügnerischen Plan aus, der als Mittel seine Zwecke heilen soll. Damit fügt er eine negative Variable in eine sonst positive Gleichung ein, die plötzlich unlösbar wird.  Die Wahrheit lag nicht auf dem Tisch ausgebreitet; denn die Wahrheit hätte ergeben, dass Philoktet den Bogen niemals im Tausch für sein verhungern ausgehändigt hätte.  Hier ist weitaus mehr die Lüge als das Übel des unlösbaren Konfliktes anzusehen.  Die Machtverhältnisse in der Gruppe wechseln von 2:1 hin zu 1:2. bei 3 Personen also ist demnach entweder von einer absoluten Gleichheit 3:0 oder sonst immer von einer Ungleichheit die Rede.  Das Thema wirft höchst moralische Fragestellungen auf. Darf ich für einen höheren Zweck lügen?  Darf ich einen Menschen (Freund) opfern, um einen unbesiegbaren Feind zu töten? Sophokles zeigt uns, wie das Gewissen eines Menschen seine Position je nachdem zu was es in Beziehung und Entscheidung tritt, wechselt. Er stellt uns alle möglichen moralischen und unmoralischen konstellationen in einer Gruppe von drei Personen vor und wählt die Stellung aus, in der ein unlösbares Problem auftritt, während er dies dynamisch darstellt (2:1, dann 1:2)  Im Grunde zeigt er uns dadurch die menschliche Vielfalt, die für solche Konflikte sorgt, und die nur durch göttliche Eingriffe wieder gelöst werden können.  Meistens durch göttliche Eingriffe in Form von menschlichen Kriegen, die als Entflechtung von Strängen, die aus falsch undurchschaubaren, verflochtenen Lügen und sonnenklaren Wahrheiten, bezeichnet werden können."

13.01.23 - Kommentar zum Text  Extranormative Fauxpässe von  Terminator: "Es wird halt gerne von sich aus auf andere geschlossen. Darüber hinaus hört das Vorstellungsvermögen auf. Menschen sind Affen."

Diese Liste umfasst nur eigenständige Textkommentare von Augustus. Threads, in denen sich Augustus an der Diskussion zu Textkommentaren anderer Leser mit Antworten bzw. Beiträgen beteiligt hat, findest Du  hier.

 
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Augustus hat übrigens nicht nur Kommentare zu Texten geschrieben, sondern auch  einen Rezensionskommentar,  einen Autorenkommentar und  2 Kommentare zu Teamkolumnen verfasst.

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