Alle 77 Textkommentare von Erebus

15.04.08 - Kommentar zum Text  Lebenskurven von  souldeep: "Liebe Kirsten, zum Inhalt bleibt mir nichts zu sagen, als dass mir das Gedicht gefällt. Hier scheint es mir aber nicht um die Verbreitung einer erstaunlichen Neuigkeit zu gehen, sondern um die gelungene sprachliche "Verpackung" einer alten Erkenntnis. Wobei ich den Glaubensaspekt, der in der Offenheit der geistigen Himmelsbindung besteht, im Gegensatz zur Begrenzung der körperlich -irdischen, nicht übersehe. Erstaunt stelle ich fest, das hier formal und inhaltlich beinahe ein Distichon nach bester Tradition steht, erweitert um einen allerdings ungewöhnlichen vierhebigen Schlussvers. "Während der Bogen des Geistes sich hoch zum Himmel bindet, XxxXxxXxxXxXxXx rundet sich jener des Leibes von Geburt bis zum Tod, XxxXxxXxXxXxxX wo er still zur Erde zurückfindet." XxXxXxxXXx Schwierig sind für mich der fehlende Artikel vor der Geburt, das "wo" im zeitlichen Zusammenhang und das metrisch verquere "zurückfindet" ;-) gerne gelesen! Liebe Grüße Uli (Kommentar korrigiert am 15.04.2008)"

15.04.08 - Kommentar zum Text  stilles wasser von  michelle: "Hallo michelle, ich kann mich mit deinem Gedicht nicht richtig anfreunden. Das hat zwei Gründe. Zum einen finde ich in der Metrik zu viele Störungen, da kann ich mich auf keinen Rhythmus einlassen. Die Stellen, an denen ich immer wieder herausfliege, habe ich mal eingedickt: xXxxXxxX XxXxXxxXx xXxxXxXxX xXxXxXxXx xXxxXxxXxX xXxxXxxX xXxXxXxXxX xXxXxxX du bist meine quelle der kraft die mein herz erfüllt und mein leben bei dir endet meine wanderschaft denn mehr kann es für mich nicht geben doch wenn diese quelle kein wasser führt dann wird sie zur quelle der pein denn wer einmal dein kühles nass gespürt kann nie mehr ohne dich sein Selbst bei Behebung dieser zwei Stellen bliebe es ein metrisches Durcheinander. Aber mir ist klar, das man auf derartige Sauberkeiten auch keinen Wert legen muss. Der andere Punkt ist eine inhaltliche Schwierigkeit. Wobei mir nicht ganz klar ist, ob hier die Sehnsucht an sich gemeint ist oder ein Partner sehnsüchtig beschrieben wird. Ich tendiere jedoch zu ersterem. Die Sehnsucht als Linderung der Welt, Quelle der Kraft, das mag hingehen, zumindest lenkt sie von der Pein ab. Und weil die Sehnsucht der Realität immer ein Stück voraus, beziehungsweise transzendent gegenüber ist, ist sie logischerweise nicht erreichbar, und somit erst recht kein mehr als die Sehnsucht. Logisch gelesen richtig - ob ich damit überein gehe, steht auf einem anderen Blatt. Jedoch verstehe ich nicht, wieso die Sehnsucht selbst -im Falle ihres Versiegens- zur Quelle der Pein wird. Die Bedrohung, gegen die sie Kraft gibt, liegt demnach in der Sehnsucht selbst? Ein interessanter Ansatz. LG Uli"

07.04.08 - Kommentar zum Text  Grenzgang von  Traumreisende: "Liebe Silvi, wenn ich am Ausgang dieses Gedichtes auch zu wissen glaube, worum es geht, so fällt mir die Belegung im Text schwer. Immer wieder stoße ich auf Aussagen, die in andere Richtungen weisen oder zu weisen scheinen, so dass ich wohlmeinend sagen kann: ja, das ist wie im richtigen Leben. Hier ist etwas, eine Erschließung des Seins, sie schwingt im Text mit, jedoch kann ich dies nicht an jeder einzelnen Äußerung festmachen. Jedoch verlangt mein Wesen immer nach festen, einheitlichen Äußerungen. Nun kann es aber auch sein, das ich missverstehe. Ich versuche ganz einfach einmal, im Detail deinem Gedicht auf die Spur zu kommen. Dafür muss ich es ein wenig zerfleddern: V1-3 "Und wieder quälen mich die alten Dramen aus den längst vergessnen Worten," Das erscheint mir eindeutig und leicht zu rezipieren, ich verstehe das so: Irgendetwas wird im LI hochgespült, alte Dramen, Verstrickungen, Geschehnisse, die quälten, und zwar sind diese mit Worten verknüpft. Bspw. denke ich an Liebesgeständnisse, die sich im Nachhinein als falsch erwiesen, weiß der Himmel, irgendetwas, das sich aufgrund von Worten ergab. Nun sind diese Worte "längst vergessen" - und da stolpere ich. Denn sie können nicht vergessen sein, wenn bei mir der Eindruck entsteht, das genau diese Worte die Dramen wieder hervor spülen. Sie waren vielleicht vergessen geglaubt, oder vorübergehend vergessen? Das mag sich nach Erbsenzählerei anhören, ist aber tatsächlich etwas, das mir den Zugang zu den Versen verbaut. V4-6 "als hing ein Abschied mitten drin, der mir verbat, im Gaumen sie zu horten," Das verstehe ich tatsächlich so, als hingen diese Dramen mit Verlust, sprich Abschied zusammen, für mich per se also eine Beziehungsgeschichte mit traurigem Ausgang. Die Erfahrung des LI gebietet ihm, diese Worte nicht im Gaumen zu horten. Nach meinem Empfinden ist das keine wirklich gelungene Metapher, weil sie mir zunächst ein "he?" entlockt, andererseits muss ich zugestehen, das Worte auch auf der Zunge liegen, dann mag das für die gutturalen Laute hingehen. Zusammen gefasst bis hierher: LI wird durch irgendetwas an die Enttäuschungen der Vergangenheit erinnert, und an die Worte der Liebe (unterstelle ich mal) die es eigentlich vergessen wollte. V7-10 "wo doch verlockend süß der Quell der Gier, die Sinne tanzen ließ auf dem Spalier," "wo" - das ist ganz offensichtlich nicht örtlich gemeint sondern mundartlich als Relativpronomen - das war mir nicht auf Anhieb klar, ich suchte zunächst den Quell der Gier im Gaumen. Ist hier wo im Sinnen von "Weil" gemeint? Offensichtlich nicht, denn es würde dazu führen, dass der mitten drin hängende Abschied ursachlich an der verlockenden Süße hinge. Folglich soll durch das "wo" die Gegensätzlichkeit zum Ausdruck gebracht werden ... wie das sprachwissenschaftlich heisst ist mir nicht bekannt, aber es ist mir auch recht unzugänglich, zumindest beim ersten Lesen stocke ich hier und hake nach, ob ich das auch richtig verstehe. Gehe ich dann im Text zurück, bleibe ich wieder am Gaumen hängen. Deshalb stellt sich bei mir ein stimmungsmäßiges Erfassen der Verse ein, nicht ein konkretes Verstehen. Der Quell der Gier, ja, sexuelle Erregung, Verlangen nach dem Partner in der Beziehung, lässt die Sinne tanzen. Verständlich, auch wenn das Spalier als Rankhilfe noch nicht klar wird, die Erklärung für dieses Hilfsgitter erwarte ich in dennächsten Versen. V11-14 "dem eben noch die Rettung galt und Halt vor dem im Gestern lebenden Getier." Jedoch wird der Text hier für mich sehr undurchsichtig. Dem Spalier galt "eben" noch die Rettung? Oder ist der Quell der Gier gemeint, Allerdings moniere ich dann die fehlende sprachliche Präzision. Denn die Rückbezüglichkeit führt bei einem Leser wie mir, der gerne alles schwarz auf weiß und unumstößlich hat, zur Verwirrung und verdirbt mir den Gefallen an den Versen. Denn auch der Quell als Ziel der Rettungsbemühungen ist nicht recht zu verstehen. Der ist ja nur dann Quell, wenn man ihn quellen lässt, der lässt sich ja nicht retten, indem man ihn trockenlegt, Liebe und Dramen und deren Worte aus Selbstschutz vergisst. Kann ich in der Rückbezüglichkeit noch weiter gehen, bei der Frage, wem denn die Rettung galt? Grammatikalisch bleibt nur der Abschied übrig, wie wollte man den Abschied retten? Das verstehe ich nicht wirklich. Vor allem galt dem ominösen Rückbezug nicht nur die Rettung, sondern auch der Halt vor dem im Gestern lebenden Getier. Ich gebe es aber auf, diese Verse sprachlich präzise verstehen zu wollen. Als Quintessenz ergibt sich bei mir der Eindruck, hier wird Erinnerung geweckt an etwas sehr Schönes, mit dramatischem, sprich unschönen Ausgang. Eigentlich wollte LI dergleichen vergessen, sich vor den Erinnerungen an die Enttäuschung schützen, die Finger davon lassen, aber irgendetwas scheint zu locken. Das Spalier gefällt mit in diesem Zusammenhang weniger. Ich verstehe deinen Text, aber ich verstehe ihn undeutlich auf einer Ebene, die ich textlich nicht eindeutig belegen kann. Demselben Phänomen begegne ich auch bei anderen deiner Texte, mit denen ich mich ebenfalls schwer tue - aber ich arbeite dran. Jau. Und der Titel? Nun, der ist verständlich. Das LI pendelt im Grenzland, schwankend, welches Terrain es betreten soll. Lieber Gruß Uli"

07.04.08 - Kommentar zum Text  Püree von  Isaban: "Liebe Sabine, jetzt erkenne ich auch der Form nach ein Sonett des Herrn Schüttelbirne ;-) Inhalt und Konklusio sind gekonnt in Verse gesetzt, eine stimmungsabhängig nachvollziehbare Sicht auf das Lebenspüree. Wintermüdigkeit geht in die Frühjahrsmüdigkeit über, im ersten Fall müde am, im anderen eben im. Der Lämmleinblökende Frühling nimmt nicht mit, was bleibt ist das Püree aus Schnee von Gestern, kaum ein Beben, das sich andeutet. Logisch für mich nicht einwandfrei, dass Winterschlaf Aschehäufchen entfachen soll- macht er ja auch nicht, hört sich aber so an, als habe LI dass unterstellt. LG Uli"

07.04.08 - Kommentar zum Text  Kettenkarussell von  Isaban: "Liebe Sabine, den Titel finde ich ganz ausgezeichnet! Das Reimschema der Terzette in sofern ungewohnt, als der Reim A eine sehr weite Brücke spannen muss. Aber es gelingt. Die Reime selbst sind nichts ungewohntes, auch der Inhalt nicht, es ist gut geschrieben, aber nicht so, dass es mich -abgesehen vom Titel- besonders ansprechen würde. Hier geht die formale und sprachliche Lösung sozusagen mit dem Inhalt Hand in Hand. Daran ändert auch die Wahl des verkehrten Sonettes nichts, das nur in Anklängen antithetisch agiert - das ist natürlich nur eine Meinung. Dennoch mit Verve, insbesondere durch die Kürze der Verse, inszeniert. LG Uli"

22.03.08 - Kommentar zum Text  Neige von  Isaban: "Liebe Sabine schon beim ersten Lesen hat mich dein Gedicht sehr berührt. Es enthält eine tiefe Traurigkeit, so ausweglos, das ich "halt" rufen möchte. Merkwürdig erschien mir bereits beim ersten Lesen der Bezug auf ein lyrisches ihr in Vers 8. LI bittet um Verzeihung für das Erschweigen der Endlichkeit. Das klingt nach einem voranschreitenden Prozeß, der noch nicht abgeschlossen ist. Ist das so gemeint, dass dies quasi die letzten, oder doch vorletzten Worte des LI sind, dass bald ganz Schweigen wird. Durch Wortlosigkeit, Verzweiflung oder Tod? Oder: wenn doch in sieben Versen die Endlichkeit beschworen, das Zerbrechen am Vergänglichen, bleibt sie dennoch verschwiegen? Meint LI die andere, die glückliche und hoffnungsfrohe Seite des Seins - die keinen Niederschlag in den Zeilen findet, meint Li diese in den Zeilen verschwiegene Seite? "Verzeiht", und das ist der eigentliche Aufhänger meiner Gedanken, impliziert ein Nichtgenügen, ein Enttäuschen von Erwartungen gegenüber anderen. Dafür sehe ich eigentlich keine Ursache, es stellt sich also die Frage: wer oder was veranlaßt denn das LI dazu, um Verzeihung zu bitten? Wem wird es nicht gerecht? Für mich beantwortet sich die Frage eben durch den Anspruch an Glücksgläubigkeit, dass Schöne der Welt "Müsse" sozusagen aufgefunden werden. Wem das nicht gelingt, der ist gescheitert und bittet seine Umwelt dafür um Verzeihung? Interessant ist auch der Titel. Im ersten Zug mit Vers 1 gelesen könnte sich doch die Erwartung nach einem tiefen Glück im Leser breitmachen. Der Augenblick, die Explosion der Zeit, das ist ja wertfrei, kann alles beinhalten. Nur festuzuhalten ist er nicht. Was im Falle einer glücklichen Erfahrung zu Bedauern, in dem einer unglücklichen jedoch zu Erleichterung führen könnte ... Das ist mit meinem Kopf nicht aufzulösen, und so kehrt der ursprüngliche Eindruck zurück. Ein trauriges Gedicht, die bekümmernde Einsicht des LI, von der Vergänglichkeit usurpiert zu sein, Eine Einsicht, die den Augenblick beherrscht, und zu der merkwürdigen Bitte um Verzeihung führt. Kein Selbstmitleid als viel mehr der Bezug auf die Umwelt, nahestehende Personen vielleicht. Formal handelt es sich um eine sehr interessante Umsetzung. Ließe man V7 aussen vor so hätten wir ein Reimschema ABBCCAD - also zwei Paarreime von einem umarmenden Reim umgeben mit einer assonanten Waise in Vers 7, Nun schiebt sich jedoch in Zeile sieben mit "ich schwinde mir" ein zweihebiger Vers zwischen die gleichmäßig gehaltenen fünfhebigen anderen. Damit wird auch das Reimschema aus dem Tritt gebracht, es tritt der unterstützende Innenreim auf "verzeiht" mit größerer Deutlichkeit hervor, allerdings als Anfangsreim. Der Klang des Gedichtet wird von Vers 7 in Vers 8 gezogen, während die Aussage "ich schwinde mir" in Vers sieben stehen bleibt. Irgendwie empfinde ich das als einen hervorragenden Gedichtsschluß. Ein Sinnbild des Zerbrechens, bei gleichzeitigem Willen, die Form zu wahren. Ein verstörender Schluß Liebe Grüße Uli"

18.03.08 - Kommentar zum Text  Ein Blatt, ein Brief von  Isaban: "ein sehr schönes Gedicht, Sabine, anmutig und verletzlich. Klang und Stimme lese ich leise und ich schließe mich meinem Vorkommentierer an, allerdings ist der Titel etwas papiern - ein bißchen zu spröde Liebe Grüße Uli edit: Wortwahl verbessert (Kommentar korrigiert am 18.03.2008)"

11.03.08 - Kommentar zum Text  Verinnerlicht von  Isaban: "Liebe Sabine, Auffällig ist die unpoetische Sprache, was nicht meint, Sprache ohne Poesie, sondern ganz einfach nicht die aus dem Poetenbaukasten. Mit gefällt das schlichte, fast sachliche, beschreibende in deinen Worten. Allerdings schlägt es bei den Worten "Contest", und "raffitückisch" in die andere, mir zu moderngewollte, saloppe Richtung aus. Dies Worte gefallen mir weniger. Das Reimschema ist interessant, ich sitze davor und versuche darin eine Ordnung festzumachen, glaube aber eher, es ist das Resultat eines strengen formalen Beginnens mit Kompromiss und dem Ergebnis, das die Reimstruktur der Strophen mit ABBAA den Anfang des Reimschemas wieder aufnimmt. ABB AAC DDC EFF EEF A....B ....B......A.... A Das finde ich nicht schlecht, sondern interessant und respektabel, vor allem wenn Du es so von Anfang an so plantest. Das sind mir bei der Textbetrachtung aber eher unwesentliche, schablonenhafte Kriterien. Und meine Vermutung an das formelle Zugeständnis beruht darauf, dass mir selbst so etwas bisweilen beim Schreiben entgleitet. Oder weil ich mir, bei dem Beharren auf einem symmetrischen, oder gänzlich runden, formellen Rahmen die Möglichkeiten verbauen würde, die mich mehr reizen. Wobei die Reimworte deines Gedichtes eher simpel sind, mal abgesehen von den klangvollen -ockt -appen Endungen, die gewiss einen größeren Reiz hätten, stünden sie noch näher beieinander. Insgesamt finde ich den Text etwas lang geraten. Meine eigene, vielleicht vergleichbare Empfindung, die ich zu dem Text hervorhole, die sich aber durch den Text nicht selber hebt: Ich denke an meine hingerissene kindliche Faszination beim Anblick von Glasperlen, so unsagbar köstlich und delikat, dass der verlockten Seele nur das Verschlucken bleibt, um sich mit ihnen zu vereinigen. Tatsächlich ist die Macht vollkommener Schönheit derart Gier-auslösend, dass man sie zerstören will, auffressen will, um sich an ihr zu befriedigen - und das finde ich, ist eine ganz wunderbare Idee für ein Gedicht. Wobei es mich in der Umsetzung allerdings nicht so packt, wie einst die Glasperlen. Liebe Grüße Uli"

01.03.08 - Kommentar zum Text  Nordwind von  Traumreisende: "Liebe Silvi, ich gestehe, dass ich den Text nicht recht verstehe, ich meine, als logisch zusammenhängendes Bild. Aber vermutlich fehlt mir ganz einfach die Möglichkeit, mich soweit darauf einzulassen. Es sind, als Beispiel, die ungewohnten Formulierungen wie "(der) Wind, der nordwärts schlug" oder "der mir schweren Wein auf trockne Lippen netzt" . Das ist mir nur schwer zugänglich. Gleichzeitig finde ich aber die Hörversion so dicht und überzeugend gesprochen, das ich irgendwie ratlos bleibe. Ich habe das Gefühl, das diese Sprache nicht die ist, die mich erreicht, und dennoch kann ich mich damit nicht zufrieden geben. Aber das soll nur eine vorläufige Rückmeldung sein. Denn ich habe beschlossen, mich eingehender mit Deinen Texten auseinander zusetzen. Vielleicht finde ich dann ja das Verständnis. Heute wurde ja ein weiterer ausgegraben, der mir im Gegensatz zu diesem, sehr eingeht. Lieber Gruß Uli"

28.02.08 - Kommentar zum Text  Zwei Häfen von  Peer: "Im Hafen sieht sie Qualm aus Schiffskaminen steigen, und folgt den Dampfern, bis sie sie im Meer verliert. Und während Brücken sich im Takt der Stunden neigen, scheint's ihr, als ob der Rauch ins Abendrot gefriert. Hallo Peer, ein schöner Titel, stimmige Bilder in stimmungsreicher Sprache. Ein wenig kurz ist der Text, der eine Ewigkeit transportieren soll, geraten, was eine leichte Unzufriedenheit in mir hinterlässt. Es erscheint wie eine herausgeschnittene Strophe von etwas Längerem. Und gerade das finde ich sehr passend, genau dadurch wird die menschliche Unfähigkeit angedeutet, das Thema Ewigkeit wirklich zu beschreiben, hier kann nur angedeutet werden. Sprachlich ungünstig ist das gedoppelte "sie" in V2, sowie das Du die "lyrische Sie" zur Gänze den Dampfern folgen lässt, es sind wohl eher ihre Blicke und Gedanken, die da aufs Meer ziehen. Der Vers 3 erschien mir im ersten Moment etwas gewollt, wenn ich jedoch an stündlich betätigte Klapp-, Dreh- oder Schwenkbrücken denke, passt es sehr gut. Nachdem ich dieses Bild hatte, blieb es mir. Die Elision in V4 verkorkst Dir allerdings den runden Abschluss. Ich meine, hier könntest Du getrost auf das Abendrot verzichten und den Rauch lieber sprachlich einwandfrei gefrieren lassen. Das verdichtet den Blick auf die Ewigkeit und nimmt das, wie ich meine, überflüssige Bild des Abendrots heraus, das sich ja bereits in so vielen anderen Gedichten verliert. Mir gefällt's aber dennoch LG Uli"

28.02.08 - Kommentar zum Text  Traumlos von  Isaban: "Hallo liebe Sabine, Dein Gedicht, es ist von dunklem vielstimmigen Klang, es berührt. Und es gefällt mir. Wenn ich irgendwelche Details aufzähle, ist es nicht so, als würde ich Dein Gedicht in Frage stellen, es sind nur kleine Dinge, an denen ich ein wenig in Gedanken verweile, weil sie mir auffallen. Ich habe dazu sehr wohl erwogen, ob diese Ecken und Kanten ganz bewusst gesetzt sind. Allein, auch wenn es so ist, so erscheinen sie mir nicht rund. Ich habe gewartet, gewartet, da stürzten die Stunden stumpf ab, am Morgen erloschen die Sterne, am Abend dann grub ich ein Grab. Das stumpfe Abstürzen in Vers 2 ergibt bei mir kein Bild, es ist und bleibt ein nebeneinander zweier Dinge, der Stunden und einer evozierten Stumpfheit, das will bei mir nicht zusammen. Vielleicht soll hier zu viel gesagt werden? Ich würde es mit einem "herab" bewenden lassen. S1V3 und -vorweggenommen- S3V4 finde ich, passen mir nicht recht. Sowohl die Sterne als der Horizont sind zu sehr lyrischer Allzweckkleber. Diese zu ersetzen wäre nun Deine Aufgabe, denn Du kannst wie ich weiß, frische und unverbrauchte Eindrücke erzeugen. S1V4 "dann" behagt mir nicht, Füllwort. Gebete sprach ich dabei keine, begrub nur die Nacht, die nie kam und wusch mich, und wusch mir die Hände, den Kopf wusch ich mir und die Scham. S2V1 in der Versmitte "ich" mit Hebung. Angedeutete Egozentrik? Das finde ich unmelodiös und es stört mich gewaltig. Weniger störend, aber durch den Charakter einer Beurteilung eingeschränkt empfinde ich das "nur" in S2V2. S2V4 fände ich "ich wusch mir den Kopf und die Scham." günstiger. Wobei ich diesen Vers als den herausragenden des Gedichtes empfinde, er ist sehr schlicht und doch sehr weit. Derartiges würde ich mir anstelle von Sternen und Horizont wünschen. Ich möchte das Schlafen vergessen, vergäße zu gerne die Zeit, zu lange hab ich still gesessen; zum Horizont ist es noch weit. Schade, das Du in S3V3 nicht ohne Elision auskommst, wie ich ihn auch drehe und wende, er will nicht richtig sauber sein. So. Alles kein Beinbruch, wie gesagt, ein kleines bisschen störend, mehr nicht. Liebe Grüße Uli edit. Ich weiß gar nicht, woher ich die Hebung auf "ich" genommen habe - das ist natürlich Stuß. Ich glaube, ich sitze ein wenig neben mir. Ohne Daktylus funktioniert es ja LG Uli (Kommentar korrigiert am 28.02.2008) (Kommentar korrigiert am 28.02.2008)"

24.02.08 - Kommentar zum Text  Friss oder stirb von  Isaban: "Liebe Sabine, es ist für mich hochinteressant, die Änderungen an Deinem Text abzulesen und zu sehen, wieweit auch mir an den betreffenden Stellen etwas auffällig erschien. So hast Du den ersten Vers geschmeidiger geschrieben, was dem Leser einen verbesserten Einstieg erlaubt. Ebenso hast Du Hamsterrad und Degen entfernt. Insbesondere zu letzterem hätte ich Dir auch geraten. Der knallte regelrecht aus Deinem Gedicht hervor. Der Kampf ist nun eine wesentlich verbesserte Wahl und auch, dass das "vielleicht" getilgt ist, bekommt dem Text gut. Was von meinen Einwände dann noch übrigblieb: "Der Ausgang stinkt" - das gefällt mir nicht. Ich weiß, die Zweideutigkeit ist verführerisch, aber es triftt für mich auf beiden Ebenen nicht richtig. Denke ich an eine Höhle, eine tierische Behausung, so mag der Ausgang stinken, aber er stinkt vermutlich weniger, als der eigentliche Innenraum. In sofern ist der Ausgang immer noch ein Ausgang, aber er wird in diesem Text sozusagen um diese Eigenschaft betrogen. Das klingt für mich ein wenig nach sprachlicher Willkür. Auf der anderen Ebene, wenn damit der unsaubere Ausgang einer Entwicklung, bspw. eines Streites gemeint ist, in der Art eines "faulen Kompromisses", dann fehlen mir dazu die Bezüge. Warum haben wir hier einen stinkenden Ausgang? Dazu müßte ich inhaltlich bereits entschlüsselt haben. Albträume, mutmasst Farnaby, ich denke an Ängste, es könnten aber auch "bloß" die Auseinandersetzung mit unakzeptierten Gedanken sein, die unter dem Moralverschluß konserviert liegen. Oder oder, und vermutlich ist es etwas ganz anderes. Mir gelingt es bis zum Schluß nicht, das zu entschlüsseln. Also, sage ich mir, liegt vielleicht gerade in diesem stets verbleibenden Gestank ein wichtiger Fingerzeig. Was lauert hinter den Lidern und bleibt stets unbehoben? Mir fällt nichts ein, ich bin Optimist. Aus diesem Grund bleibt mir die Formulierung "Der Ausgang stinkt" bis zuletzt unklar und auffällig. Der Hamster ist fort, die Lemminge stehen stattdessen dort, nach dem Volksglauben das wesentlich verbesserte Bild, das allerdings der Wahrheit naturwissenschaftlicher Erkenntnisse spottet. Lemminge fliehen nicht, das ist projezierte Dummheit, aber wir Dichter dürfen da: wir lassen Reinecke schlau und Isegrimm boshaft und den Lemming einen roboterhaften Selbstmörder sein. Ratten verlassen sinkende Schiffe, Kapitäne gehen zuletzt. Die sind voller Pflichtgefühl, weniger voll Stolz, letztedlich ist es nur die Angst um den Job und die Reputation, aber sie gehen später. Will LI also Käptn sein. Auch LI, hier allerding als "man", geht letzten Endes, so denke ich. Denn: wenn nicht, was stänke dann? Aber "man" geht stolzen Hauptes. Da wäre also noch ein klitzekleiner Einwand: der umfangreiche Ausflug mit dem neutralisierenden "man", den das LI unternimmt. Nun noch zu S4. Der grade Nacken steht nach meinem Empfinden nicht für Trotz sondern für tugendhaftes Einstehen. Und weil Nacken ein eher seltenes Bild ist, denke ich hier an Ledernacken, an Rednecks, an etwas tumbe Kampfmaschinen - aber das ist wirklich etwas weit hergeholt. Nichtsdesto: Trotz, so meine ich, der bedeutet einen steifen Nacken, keinen graden. Aber vielleicht kommt das alles zusammen, was dann wieder tugendhaft ist. Hier stößt noch ein LD hinzu, nachdem LI grade von seinem normativ begründeten Ausflug zu sich zurückkehrte. Wer ist LD? Der Leser, der um Beistand angegangen wir, der eigene Verstand, ein Gott? Das ist wohlgemerkt kein Einwand, es ist etwas, von dem ich das Gefühl habe, ich müsse es klären, um den Text zu verstehen. Dennoch gelingt es mir nicht. Andererseits ist dies ein Text, der in mir nach konkreter Aufklärung verlangt, keiner, den ich als vexierbares Spiel der Möglichkeiten akzeptieren will. Was mich dann auch wirklich stört, das ist wiederum die doppelte Lesbarkeit des letzten Verses. Weil ich zunächst nur die "ausgesucht selten" las, also im Sinne von kostbar. Was will sie mir? - frug ich mich. Nun, das hast Du so beabsichtigt. Du foppst mich! Insgesamt gut gemacht, aber in meinen Augen nicht so gut, wie Du kannst. Und jetzt verrate mir bitte, worum es geht. LG Uli"

23.02.08 - Kommentar zum Text  Der Neid von  Omnahmashivaya: "ist doch ganz einfach: Neid ist grün und gelb ist Geiz. Und plus ist minus."

21.02.08 - Kommentar zum Text  Offene Türen von  Hoehlenkind: "Hallo Hoehlenkind, also, ich finde den Aphorismus eigentlich ganz gut. Aber: mich stört das "immer noch", denn es ist in meinen Augen ein zu offensichtlicher Widerspruch. Dadurch verschenkst Du einen Teil der Suggestivkraft, denn ich habe das Bild vor mir, das man die Tür auch tatsächlich durchschreitet. Mit Schwung. Wie kann man da noch draußen sein? Bildlich gefiele es mir mehr, wenn es wie das Durchqueren einer Kulisse wäre. Also ein "wieder draußen". LG Ulrich (Kommentar korrigiert am 21.02.2008)"

20.02.08 - Kommentar zum Text  Trau keinem über sechs von  Isaban: "Liebe Sabine, viel Platz für Spekulation, der dem Leser zwischen der kindlichen Sicht auf die Dinge eingeräumt wird. Die gesamte Vorgeschichte will vom Leser selbst gestrickt werden. Aus den Andeutungen und dem Ausweichen vor der klaren Benennung der Ursachen entsteht die Verletzungen des Kindes. Eine Geschichte vom (Ver)Bergen und Entlarven. Das ist gut geschrieben, mehr als eine Kinderwelt, die auf Schritt und Tritt mit der unausgeloteten Bosheit/Unachtsamkeit derer über sechs konfrontiert wird. Es ist eine einsame Welt, mit den Resten des Verträumtseins in ihrer Durchmischung mit Erkenntnissen der unausweichlichen Konsequenzen. So ist der Schluss für mich frei von bösen Männern, und frei von der märchenhaften Erlösung eines Sterntalers. Hier findet für mich keine Bedrohung statt, sondern ganz einfach die Nichteinlösung der Befreiung. Darin sehe ich den eigentlichen Betrug, den ein Kind von sechs Jahren kaum aushalten kann, ohne die Kindheit zu verlieren. Lieber Gruß Uli"

19.02.08 - Kommentar zum Text  hinter mir von  Traumreisende: "Hallo Silvi, ein Text, der langsam und bewusst gelesen werden will. Auch wenn er bei mir eher Gedanken als Bilder hervorruft, finde ich ihn in seiner Mischung aus Eindrücken und Abstrakta gelungen und stimmig. Aber düster. Was mir nach mehrmaligem Lesen immer noch auffällt sind zum einen die "Siegerpose", die finde ich überhöht, vielleicht wäre eine "leere" oder "hohle" Pose angebrachter, und zum anderen der Dativ bei "seinem Zwängen" - klar, das geht, ist aber ungewohnt - ich würde da "seinen Zwängen" bevorzugen. Besonders hervorzuheben finde ich Vers 6 "Wie kann die Hand, aus Nichts, mich doch bedrängen" sowie den Abschlussvers. LG Uli"

19.02.08 - Kommentar zum Text  Symbiose am See von  Owald: "Hallo Owald, weil es ja bereits zweimal zur Sprache gebracht wurde schlage ich direkt nochmals in die Kerbe. "Labern" klingt mir zu salopp, für mein Teil träfe das nicht das Gewicht, mit denen eben diese Sinne zu mir sprächen. Es klingt ein wenig danach, als habe der Autor versucht, damit die Getragenheit der Stimmung aufzulösen, dabei schießt er aber übers Ziel hinaus. Für mich ist der Text schon durch die Einbeziehung von "Waden" und "Fleisch" - übrigens blieb ich dort ebenfalls einen Tick hängen - in der wahren Welt zu hause. Wobei ich das Berühren der Haut (die ich passender fände) als sehr treffendes Bild für das Verbleiben an der Oberfläche empfinde. So, wie der Nebel undurchdringlich bleibt. Ansonsten ein Sonett, das mir sehr gefällt, ganz besonders durch die bildhafte Sprache und Nachvollziehbarkeit. LG Uli"

15.02.08 - Kommentar zum Text  Zweidrittelich von  Isaban: "Hallo Sabine, also. Die erste Strophe find ich echt saustark! (bis auf das "frank", das stößt mir ein wenig auf.) Vermutlich ist sie ganz einfach zu gut, um noch fortgesetzt zu werden. Und auch wenn ich weiß, das ein Sonett aus vierzehn Zeilen besteh,t könnte ich mir die zehn letzten sparen, da kommt ja eigentlich nichts neues mehr. Doch einer flog Spiralen. War so frei. war so frei LG Uli"

07.02.08 - Kommentar zum Text  Rattatonie (neu: mit Hörtext) von  Isaban: "Hallo Sabine. Mir gefällt dieser Text sehr gut. Weil ich aber viel zu ungeduldig bin, um mir die Kommentare und Erwiderungen durchzulesen, will ich ganz einfach nur meine Adresse dalassen. Eine wunderbare Bahnfahrt. Beim Anblick des Schriftbildes assoziiere ich die Verse mit Schwellen, die unter mir durchrauschen. Manchmal enthält ein Text in Bildern, Klang und Tempo eine solche verweisende Eigenständigkeit, dass er sich ganz in den Lesenden fügt, zum Erlebnis wird. So wie hier. Keine Hinterfragung, kein Nachhaken ist nötig. Das war's, eine Bahnfahrt, mit allem, was sie ausmacht. Gerne mitgefahren. Leider kann ich die Hörversion jetzt nicht probieren, das würde zu Aufruhr führen. Ich hebe sie mir auf .. LG Uli"

07.02.08 - Kommentar zum Text  Azrael von  Isaban: "Hallo Sabine was soll ich dazu noch sagen! Wundervoll verdichtet und bebildert und: kommentiert. Also werde ich es genießen und halte die Klappe, denn mehr ist mir nicht gegeben. LG Uli (Kommentar korrigiert am 07.02.2008)"

27.01.08 - Kommentar zum Text  Wendepunkt von  Peer: "Hallo Peer, Du schreibst ein Wenn - Dann - Gedicht in einer sehr ansprechenden Form. Genau genommen führen mich sechs Wenns zum abschließenden Dann. Dabei läßt Du jeden wenn-Vers (auch wenn es durch Elision verloren ging wie in S1V3 und S3V3) in vierhebigen Trochäen männlich enden und reichst ihn übers Kreuz gereimt zum nächsten weiter. Dazwischen finden sich ergänzend bzw. als Konsequenz formuliert dreihebig weiblich endende Verse. Die Strophen bauen sich in gleicher Weise auf. Vers eins: Formulierung der Bedingung Vers zwei: Ergänzung Vers drei: eine weitere Bedingung Vers vier: eine Konsequenz zu den Versen eins bis drei Adäquat verfährst Du mit Strophe vier, dabei sind die Wenns durch ein Dann ausgetauscht. Das finde ich absolut sauber gelöst. So sehr ich mit der formellen Lösung auch übereingehe, inhaltlich kann ich Deinem Gedicht wenig abgewinnen. Zunächst einmal sei gesagt, dass Wenn-Dann-Gedichte eine starke Kongruenz zur normalen Sprachlogik haben. Sie geben immer eine Konzeption an und überlagern reine Lyrik mit einer gedanklichen These, Behauptung etc. Nach meiner Meinung muss das immer zurückhaltend geschehen, sprich die angegebenen Bilder sollen immer noch den Vorrang besitzen, sich selbst entfalten können und nicht der logischen Erwägung des Autors zum "so ist die Welt" untergeordnet sein. Falls sich das jetzt so anhört, als würde ich Dein Gedicht derart lesen: nein, so ist das nicht. Die inhaltlich wenn-dann Konstruktion wird für mich nicht zu vordergründig. In sofern stellt Dein Text für mich einen Zwitter dar: Denn die Bilder wollen mir nicht entstehen. Weder die Augen des Himmels, noch die Ohren der Lüfte, das gläsern schnappende Herz(e - das ist sehr auffällig der Metrik geschuldet und fällt ebenso aus dem Sprachrahmen, wie das "schnappt"- unreim gereimt und schwer zu vermitteln), der Spiegel, der ein Lachen vermisst und das Weinen bestraft etc.pp. Das sind Konstrukte, die Poesie nur im Wortanklang vermitteln, jedoch keine Bilder gebären. Ich muss auf einer geistigen Ebene übersetzen, bevor ich zu verstehen beginne. Und selbst das gelingt mir nur unzureichend. Nachdem ich den Text drei- viermal gelesen habe, ging mir ein kleines Licht auf: Wenn alle Mittel und Ausdrucksmöglichkeiten verbraucht sind, kein Bestehen erzeugt werden kann, soll man sich schlicht und einfach neue zulegen.. oder missverstehe ich das jetzt? Geht es um die Erfindung einer neuen geistigen Basis (=Gespensterkreis) um die alte, untaugliche zu ersetzen? Und was hätte ganze mit Konspiration zu tun? Wenn das so gemeint ist, müsste ich doch davon ausgehen, dass diese Konsequenz als Konsequenz absurd ist. Dann ginge es wohl letztlich darum, wie sich LD im Kreise seiner Gespenster einschätzt, bzw. ob es - wenn es schon damit leben muss - sich karmatisch Entflechten könnte oder so.. Na ja, Du siehst, ich habe meine Schwierigkeiten mit Deinem Text, dessen Gerüst ich vorzüglich finde, dessen Bilder und Inhalt mich aber kaum erreichen. LG Ulrich"

25.01.08 - Kommentar zum Text  Denkweise von  Omnahmashivaya: "gar nicht denken zu können ist ein optimistischer Gedanke (Kommentar korrigiert am 25.01.2008)"

23.01.08 - Kommentar zum Text  Unbedachte Nachrufe von  Malik: "Dieser thread erinnert mich nach Intention und Erscheinung an einen dieser voodoo-Altäre, wo zwischen Totenköpfen und blutenden Hühnern Strohpuppen der persönlichen Feinde aufgereiht werden, um im Bedarfsfall rostige Nadeln hinein zu stecken. Damit wird niemandem Recht getan, soviel ist doch schon mal klar. Will der Priester Gläubige um sich scharen und eine schwarze Messe zelebrieren um den Geist der Avatare zu bannen? Nicht mein Fall. Und sowenig ich zu zwei dieser Puppen sagen kann, so viel fällt mir zur Lucy-Puppe ein. Der habe ich persönlich nämlich einiges an meinem eigenen Fortkommen zu verdanken, und weiß Gott, ich geriet oft genug unter die Räder. Das hat nichts mit Masochismus zu tun, sondern vielmehr mit späten Einsichten. Ich weiß sehr wohl, dass die luziden Kommentare sehr schmerzhaft sein können und ich wünschte mir oft genug, einen anderen Tonfall vorzufinden, auch bei den Kommentaren zu den Werken anderer User. Dennoch ist für mich unwiderlegt: Lucys Kommentare waren ein echtes highlight in diesem Forum, sowohl was ihren Biss, als auch, was ihre Hellsicht und die Unverblümtheit ihrer Argumentation betrifft. Deshalb finde ich es nicht richtig, zu schreiben, der gebannte User hätte das Zeug zu einem guten Kritiker gehabt... Er ist in meinen Augen der Beste. Und er ist einer, der seine Kunst nicht so sehr in Versen zu komplettieren versucht, sondern mit seinen Kommentaren. Das der Stil nicht gefällt - schade, klar und interessant. Und der Inhalt? Sowenig der Dichter in seinen Werken die Befindlichkeiten seiner Leser berücksichtigt, so wenig nimmt Lucy Rücksicht auf den Dichter. Na und. LG Ulrich edit: die RSFehler (Kommentar korrigiert am 23.01.2008)"

18.01.08 - Kommentar zum Text  Vernichtung von  Isaban: "Liebe Sabine. verflixt! Das ist so wunderbar düster, gekonnt, expressiv in dunklen Bildern gedichtet, dass ich es bei einem "Absolut Gelungen!" bewenden lassen könnte. Mir hat es die nachtverschluckte Weide angetan! Und: "ein Etwas saugt die Welt ganz leer," Jedoch, es muss sein: die Erbsen. Zu Beginn der Strophe 2 ist es, im Gegensatz zum Schweigen des Himmels, "sonst" ganz still. Das fällt natürlich auf. Der Rabe wäre mir lieber als "geahnt"/"verwischt"/"finster" etc. nicht "getarnt", denn dieses impliziert, das der Rabe sich selbstständig tarnt, schöner fände ich, wenn auch ihm etwas "widerfährt". Nicht ganz ins Bild passen m.E. die "Ranken", sie ließen mich auf ein anderes Gewächs - konkret: Efeu - umschwenken, erst nachträglich kaum ich wieder zur Trauerweide und fand es machbar. ..und etwas störte der Wiedereinstieg, als ich bemerkte: Oh, schon fertig? Ach nein, da unten geht's noch weiter. Die Conclusio geht dann aber vorzüglich geht, nur bedarf sie nicht der Deutlichkeit des 2-zeiligen Absetzens, das wirkt ein wenig notgelöst -jedenfalls bleibt mir die Notwendigkeit verborgen. Dein Reimschema ist raffiniert - hat es einen Namen? Wäre da nicht Reim C, so hätte ich ein Sonett unterstellt. Aber, unterm Strich: klasse! Lieber Gruß Ulrich Quatsch, wie komme ich auf "Aber"? (Kommentar korrigiert am 18.01.2008)"

16.01.08 - Kommentar zum Text  [Antifiktion.] von  Elén: "Hallo Elén Wow! Grandios geschrieben, wundervoll in Sprache und Bild. Ich gebe Frau Dation aber Recht, in dieser Länge ist der Text schon sehr weit gereizt, ich lechze nach Befreiung, nach Schlüssigkeit, nach Auflösung. Ich habe mir die umfangreichen Kommentare nicht durchgelesen, vielleicht wiederhole ich - vielleicht verstehe ich aber auch den Text nicht ganz..: etwas verunsichert mich der Tagebucheintrag 3 "Waelas(?) zerschnittene Hand verbunden" sowie diese Stelle: "Waela ist abwesend. Waela ist sprungbereit." da verstehe ich die Abwesenheit nicht, die liefe meinem Empfinden im Text zuwider, ich sehe eher absolute Anwesenheit, Konzentration. Hat mir ganz ausgezeichnet gefallen, ich werde unbedingt mehr von Dir Lesen LG Ulrich (Kommentar korrigiert am 16.01.2008) edit: Danke schön, dass Du mir Gelegenheit gabst, selbst darauf zu kommen: beschäftigt sich mit dem zunehmenden Wahnsinn der Protagonistin, der Verstand (Kordula) verabschiedet sich, der Wahnsinn (Waela) greift Raum Ich habe mir die umfangreichen Kommentare nicht durchgelesen - das war natürlich ein Fehler, bzw. typisch, dass ich dem Hinweis nicht nachkam (Kommentar korrigiert am 17.01.2008)"

Diese Liste umfasst nur eigenständige Textkommentare von Erebus. Threads, in denen sich Erebus an der Diskussion zu Textkommentaren anderer Leser mit Antworten bzw. Beiträgen beteiligt hat, findest Du  hier.

 
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Erebus hat übrigens nicht nur Kommentare zu Texten geschrieben, sondern auch  einen Autorenkommentar und  10 Gästebucheinträge verfasst.

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