Alle 476 Texte von Cathleen

Advent 2022 / Ich fange an, den Weihnachtsmann zu missen. / Du wärst der Letzte, der ihn mir nicht gönnt. / Zum Teufel mit dem Nichtmehrweiterwissen! / Wer sagt mir, dass ich mir nicht helfen könnt? / Zumindest gibt es dies Jahr wieder...

Dir / Oft hab ich den Moment verpasst, / wo du dein Herz mir offen hieltest, / wo selbst im Spiele du nicht spieltest, / wo dein Gemüt nach mir gefasst. / Oft hab ich den Moment verpasst. / Du harrtest meiner so geduldig; / mit keinem...

Das Tagpfauenauge / Der Raum ist leer bis auf die Fliegenfalle, / die, übersehen, noch am Fenster klebt. / Ein Schmetterling hat sich darin verfangen, / der, rettungslos verlorn, noch immer lebt. / Er kann sein Flügelpaar nicht mehr...

Ich freue mich / Ich freue mich / an deinem Brief, / er ist schon fast / ein Leben alt; / doch jedes Wort / berührt mich tief, / weil heut noch gilt, / was damals galt. / Ich freue mich / an deinem Blick, / der Zärtlichkeit / und...

Dominik / Gleichgültig blicken die Laternen / auf seine Schneespur durch die Nacht. / Demut, er wird sie schon noch lernen. / Weil Kälte Jeden mürbe macht. / Die Würde wird er schnell verlieren; / kein Mensch lebt nur von Flaschenpfand....

Möwen mit langen Schnäbeln / Möwen mit langen Schnäbeln! / Die Schnäbel gleichen Säbeln! / Die Möwen wissen es und schweigen. / Es reicht, dass sie die Waffen zeigen. /

Du bist fort / Auch wenn Flocken fallen / und Sturmwind lärmt und pfeift, / wenn wie Vogelkrallen / der Frost die Wangen kneift, / mich hüllt deine Wärme / noch wie ein Mantel ein. / Du bist fort und schaffst es doch, / nicht fort zu...

Mein Kater konnte dich nie riechen / Du hast nem Starlet vertraut / und es hat dich mir geklaut. / Doch dann versank euer Schiff, / zerschellt am nächstbesten Riff. / Das Starlet segelte fort, / denn eine Yacht nahm’s an Bord. / Und du...

So’n kleiner Lippenstift / An deinem Hals ein roter Fleck: / Ihr Lippenstift! – Ich dreh mich weg / und schweig, statt dass ich explodier. / Verlier ich, wenn ich dich verlier? / Dein Plauderton die Zeit beschwört, / die – wie du...

Schon morgen / Du lächelst auf dem Foto. Bloß die Augen / sehn den Betrachter still und traurig an. / Du wirkst wie jemand, der an einer Grenze / nun keinen Schritt mehr vorwärts machen kann. / Du hast zu recht nach einem Stern gegriffen, /...

Stell mir morgen noch einmal die Frage / (Heurigenlied) / Soeben fiel ein Ring in das zu vielte Gläschen Wein / und die Kapelle spielt dazu ein Lied für uns allein. / Du wartest auf ein Wort, legst deine Hand in meine Hand / und wunderst...

Oft bist du fern / Oft bist du fern, ich kann dich nicht mal ahnen. / Dann mein ich fast, dass es dich gar nicht gibt. / Ein andermal führst du auf deinen Bahnen / mich bis dorthin, wo Eins das Andre liebt. / Du schaust auf mich, wenn ich...

Es gibt in Leuben ein kleines Café / Refrain / Es gibt in Leuben ein kleines Café, / dort sitzen heut / oft ältre Leut / beim tet a tet. / Und sie blicken sich frisch verliebt an, / dabei sind sie schon lang Frau und Mann. / Es gibt in...

Wo dir niemand guten Tag sagt / Früher waren hier noch Wälder, / Lerchen schwirrten über Felder / und die Wege führten weit hinaus. / Heute sieht man nur die faden, / trostlos langen Hausfassaden / und dahinter scheint die Welt schon...

Wenn du bei mir bist II / Und wieder ein verlorner Tag, / wo ich nicht weiß, wie ich es sag: / Ich will mit dir zusammen sein, / du aber wahrst nur noch den Schein. / Dein Blick, der mich nicht mehr verführt, / ist nicht drauf aus, dass man ihn...

Da schlendern Zwei / Da schlendern Zwei getrost / und bleiben manchmal stehn / für einen langen Kuss. / Die Spießer sind erbost, / denn es ist klar zu sehn, / die Zwei sind obdachlos. / Die Lust auf Zärtlichkeit / steht Bettlern gar...

Den Schöpfern solcher Qual / (Arbeit macht frei) / Wer auch nur auf zum Himmel sah, / der wurde schon geschlagen / und wenn er noch so fleißig war, / sein Schädel blutete und gar / vom Tritt sein leerer Magen. / Den Schöpfern solcher...

Dein Herz besuchen / In deinen Augen war ich ein Bissen. / Als läg ich unter dir in den Kissen. / Ich gab dir Texte, du wolltest mehr. / Beleidigt war ich erst hinterher. / Die braven Zeilen, die ich dir schenkte! / Du sagtest niemals was,...

Die Lerche / Die letzte Lerche… ist schon Jahre her. / Sie stieg ins Blau und fiel und stieg erneut, / wobei Gesang erschallte mehr und mehr, / als wüsste sie, dass mich ihr Singen freut. / Seit damals hab ich sie nie mehr gesucht. / Es...

Einer lieben, alten Frau / Was schenkt man einer lieben, alten Frau, / die immer sagt, dass sie nichts haben will? / Sie hat in ihrem Leben / gegeben und gegeben. / Wenn ich's ermesse, werde ich ganz still. / Was schenkt man einer lieben,...

Ich dachte, ich soll lachen / Ich dachte, ich soll lachen. / So lachte ich. / Dein Wunsch, ich soll erwachen, / befreite mich. / Erholsam war’s zu sagen, / was mich erbost, / statt immer nur zu klagen / aus Sucht nach Trost. / Längst bist du...

Als finge nun ein Wunder anDu kamst im letzten Augenblickund dekoriertest mit Geschickmein kahles Zimmer:Es sei doch schließlich Weihnachtszeit!Ich war voll Kinderseligkeitbei Kerzenschimmerund sah der Pyramide zu,die sich geräuschlos voller...

Laternenmond / Laternenmond, Laternenmond, / wir lieben deinen Schein. / Er fließt, als wär man ihn gewohnt, / in unser Herz hinein. / Die Dunkelheit, die Dunkelheit, / bezwingen wir vereint; / führt auch der Heimweg durch den Park, /...

Außerhalb / Teil I / Am Anfang warst du nur ‚nicht hier’; / hört’ ich im Aufgang Schritte gehn, / meint’ ich, es wären die von dir, / meinte, gleich klopfst du an die Tür, / und war gefasst aufs Wiedersehn. / Natürlich hab ich...

Verwandelt / Frost zieht das letzte Laub von Ahornbäumen; / es fällt so leise wie der erste Schnee. / Die Bäume stehn, geweckt aus goldnen Träumen, / erschrocken da und sind voll Abschiedsweh. / Stumm in den Himmel recken sie die Äste; / an...

Am Licht der Welt / Indem er sich mir überließ, / als ihn mein Schrei ins Fremde stieß, / befreit’ er sich aus meinem Leib, / der nicht mehr sagen durfte: Bleib! / Noch blutverschmiert, zeigt’ mir mein Sohn / mit ungeheurer Sanftheit schon...

Sternenkind / Du lehntest versunken, / das Glas ungetrunken, / im Weinlaub der Mauer / und schienst voller Trauer. / Ich mochte nicht fragen: / Willst du es mir sagen? / An Schweigen zu rühren, / verschließt manchmal Türen. / Du blicktest mir...

Du führst im Nachthemd den Dackel spazieren / Du führst im Nachthemd den Dackel spazieren, / bist ein Meister im Schlüsselverlieren, / überlistest den Parkautomaten, / säst ins Tulpenbeet heimlich Tomaten, / magst es, nachts laut Trompete zu...

Wahnsinnig schön / Der Arzt erklärte bloß / ich bliebe kinderlos. / Da war die Ehe hin, / nicht außen – innen drin. / Ich galt dir nicht mehr viel. / Weil dir mein Geld gefiel, / bliebst du mein Ehemann. / Was lag mir nur daran? /...

Tag und Traum (III. Fassung) / Bei Tag bin ich ein Feigling, der sich schämt, / den seine ungelebte Liebe lähmt. / Im Traum lass ich die Sonne ins Versteck, / bevor das Grün vertrocknet ohne Zweck. / Bei Tag kann ich ganz furchtbar prüde sein...

Die Katze und das Brötchen / Die Katze hebt das Pfötchen. / Das Brötchen grinst und spricht: / Sieh, wie sie dich missachten! / Du kriegst die Sahne nicht! / Die Katz springt auf den Esstisch. / Bevor man sie verjagt, / hat sie’s...

Duftiduft / Blickt Maskuli een Duftiduft, / Duftiduft aff Aue. / Hoppla, watt hat vor datt Schuft? / Wöll tatsäcklick datt Duftiduft / reizen opp, o Graue! / Dufti-, Dufti-, Duftiduft, / Duftiduft aff Aue. / Grunzt Maskuli: „Happ dick...

Hast du nicht längst begriffen / . / Wer hat dich aufgehalten? / Du wolltest mich doch sehn? / Ich sollte auf dich warten / hier gegen zehn. / . / Mein Handy liegt zu Hause / im Warmen. Mir ist kalt. / Läg ich in deinen Armen! / Aus...

Dass ich das einmal tu / Dass ich das einmal tu, / mit einem Lächeln mein’, / lass mich für heut in Ruh! / So fremd kann ich mir sein. / Es tut mir selber weh. / Warum bin ich nicht echt? / Dass ich nicht zu mir steh / und dir, ist ungerecht....

Ich frage mich, was ich hier such / Es ist so kalt, ich hauch die Hände an / und schau umher nach einem Glühweinstand, / obwohl ich’s mir nicht wirklich leisten kann. / Die Glühweinpreise sind exorbitant. / Ein kleines Mädchen zupft am...

Nachtgedanken / Im Haus gegenüber brennt Licht. / Ich zähle die Fensterreihn. / Wie schade, dein Licht ist es nicht. / Wo magst du so spät noch sein? / Das Fenster links im sechsten Stock / war eins von hundert andern auch. / Doch nun ist...

Tausendfacher Kerzenschein / Nun tausendfacher Kerzenschein / strahlt in die dunkle Welt, / vieltausend Lichter funkeln drein / vom samtnen Himmelszelt. / Die frohe Botschaft geht heut Nacht / durch Stadt und Land geschwind, / dass unser...

Die Vogelscheuche / Die Spatzenkinder sind ganz platt, / was Papa Spatz für Nerven hat: / setzt er sich doch mit Heldenmut / der Vogelscheuche auf den Hut! / Tschilp, tschilp schallt’s weithin durchs Gelände, / Tschilp, tschilp –...

Mein Kalender zeigt noch Sommer / Mein Kalender zeigt noch Sommer. / Davon wird der Tag nicht heller. / Um mich abzulenken, kauf ich / Sachen für die Weihnachtsteller. / Immerhin ein Dutzend Leute, / die was Hübsches kriegen werden, / denn ich...

Lied der neugierigen Kinder / Seht nur den hellen Schein! / Was hat das Strahlen zu bedeuten? / Es muss was Schönes sein! / Eilen wir ihm doch hinterdrein! / Uns zermartert Wissbegier, / warum bleibt das Licht nicht hier? / Ist es in der Nacht,...

Meine Lust auf dich / Wir trinken Wein / und… trinken Wein. / Erregt schätzt du / die Wirkung ein, / ich fühl, woran / du gerade denkst: / Kommt sie nun mit? / Gern tät ich’s längst. / Doch ohne Rausch / geht’s bei mir nicht. / Ich bin...

An der Wand lehnt die Gitarre / Du nennst mich spießig, weil ich Lotto spiele / und selber träumst du noch vom großen Hit, / verfolgst auf deine Art die gleichen Ziele, / nur leider spielt das Publikum nicht mit. / Wie ich greifst du nie...

Erbarmen (2. Fassung) / Als er sie wieder schlug, war sie erstaunt, / dass sie auch diesmal gar nicht aufbegehrte; / sie fand es komisch, dass sie sich nicht wehrte / und musste lachen, seltsam gut gelaunt. / Das Lachen irritierte ihn so sehr, /...

Leise, aber eindringlich zu sprechen / Du wartest wohl auf eine Träne? / Ich fletsche nicht mal meine Zähne, / schütt mich auch nicht vor Lachen aus. / Pack deine Sachen! Fahr nach Haus! / Trotz ihrer Wut wird sie verzeihen, / ihr werdet euch...

Tag und Traum (II. Fassung) / Bei Tag sehn mich die Leute seltsam an / und sagen, dass dich Keine haben kann. / Im Traum hab ich darüber oft gelacht. / Wir sind an keine Rollen festgemacht. / Bei Tag kann ich ganz furchtbar prüde sein /...

Da bleibt etwas / Der Druck der Lider auf den harten Augen – / wie gerne würde ich bloß drüber lachen. / Dumm, dass sie kleben und mir Panik machen! / Als ob Polypen an der Seele saugen! / Wär dies jetzt meine allerletzte Stunde / und ich...

Leon oder das Schulschiff / Ich möchte nicht als Schulschiff taugen! / Du hast ja fast noch Kinderaugen, / die meine Vorsätze versenken, / ohne bewusst daran zu denken! / Ich bin noch ohne Plan für heute. / Hier sind mir echt zu laute Leute. /...

Vermächtnis / Wenn ich ins Licht geh und die Tür schlägt zu, / sollt ihr euch freuen, denn ich hab’s geschafft: / Ich schnüre wiederum die Wanderschuh, / der Weg durchs Jenseits braucht genau so Kraft. / Was ich zurücklass, teile euer...

Stern, der Menschen gläubig macht / Schnee knirscht leis bei jedem Schritt. / Hoch über uns die Sterne stehn; / als ob man einen Ort betritt, / wo Uhren noch geruhsam gehn. / Frost, der in die Wangen kneift / und Atemwolken vorm Gesicht… /...

Herr, der du kommst / Herr, der du kommst, / vergeude nicht Zeit vor verschlossner Tür, / beug dich in unsre Nächte nicht, / so fremd und ferne dir. / Herr, der du kommst, / oft glückt es nicht, auf keine Art und Weis’, / willkommen...