Aphorismen

Freilich ist es frustrierend, keine einfachen Antworten und Lösungen parat zu haben, noch frustrierender allerdings ist es, Menschen zuzuhören, die meinen, sie hätten sie parat. /

Die Lüge muss prachtvolle Gewänder anlegen, um sich als nackte Wahrheit zu verkleiden. /

Die schärfsten Stacheln sind oft die, die aus einem verletzten Herzen wachsen. / ©Sigrun Al-Badri / 2024 /

Dort, wo die Meinung endet, beginnt die Wahrheit erst. /

Man spielt noch mit dem Feuer, wenn man die Funken bereits im Haar hat. / Auch Stellvertreterkriege lassen sich nicht folgenlos eskalieren. / Ein umzingelter Feind wird unberechenbar. / Der dritte Weltkrieg wird mit Raketen herbeigeschossen. ...

1.) Die Süße des Lebens entfaltet sich oft erst nach dem Genuss der Bitterkeit. / 2.) Jede Bitterkeit trägt das Potenzial zur Süße in sich, wenn wir bereit sind, aus ihr zu lernen. / © Sigrun Al-Badri / 2024 /

Lieber etwas nicht schlecht machen, um es so gut zu heißen, als etwas Gutes schlecht werden zu lassen? /

Bei Teutonen muß ein Warner sich immer erst ausweisen, ob er eine Warnberechtigung hat. / Mars in der Jungfrau - das sollte genügen. /

Je größer man sich wähnt, / desto größer ist der Wunsch, / über die Winzigkeit der eigenen Existenz / hinauszuwachsen. /

Die Begegnung mit einem Seelenverwandten ist wie das Finden eines verlorenen Puzzlestücks, das das Bild unseres Lebens vervollständigt. / ©Sigrun Al-Badri / 2024 /

Mit dem menschlichen Gehirn die ganze Welt zu erfassen, wäre so, / wie einen Elefanten mit einer Mausefalle einzufangen. /

Viele Menschen, die nicht zu leben verstehen, üben den kategorischen Imperativ auf immer exzessivere Weise aus und wundern sich über das zunehmende Böse in der Welt. /

Bosheit ist der süße Nektar für die, die sich an der Schwäche anderer laben. / ©Sigrun Al-Badri / 2024 /

1. Feige Heilige lieben die Bosheiten anderer. / 2. Selbstverliebte Narren eignen sich als Polemiker. / 3. Gegen Einfältige ist die Zweifalt (Zweifel) machtlos. / 4. Unter lächelnden Heiligen sehnt man sich nach einem maliziösen Grinsen. /...

Wer seit Jahren nur denselben ausgetretenen Pfaden folgt und nicht bereit ist, einmal neue Wege zu gehen, darf sich nicht wundern, wenn er immer öfter durch Schlaglöcher stolpert und irgendwann auf der Nase liegt. /

Mit nachlassender Erkenntniskraft wächst die Sicherheit des Urteils. /

Wenn Weihnachten endlich kommt, hat die Werbung es zur ollen Kamelle gemacht. /

Es gibt die Plutokratie, die Aristokratie, die Autokratie, die Theokratie, die Egalokratie, die Stultokratie und die Demokratie. Letztere ist gegenüber den anderen immun. /

Wer sich von der Verantwortung drückt, / drückt sich gewissermaßen vom Leben / und das kann durchaus tödlich sein. /

Es kommt die Zeit, in der man Geschenke und Wahlversprechen unter den Weihnachtsbaum legt – beides schön verpackt, aber selten von Wert. / Weihnachts-Neuwahlen: Ein Fest der Illusionen, wo die Geschenke glänzen und die Versprechen verblassen...

Nach neuen Wahlen drohen neue Qualen. / Politiker gehen in Pension, Wähler zahlen für ihre Fehler. / Politiker haben die Freiheit zu manipulieren, Wähler dies zu bestätigen. /

Wer seine Phantasie mit der Wirklichkeit verwechselt und dann mit etwas Wirklichem konfrontiert wird, das seiner Phantasie, die er für die Wirklichkeit hält, widerspricht, hält das für Geschwätz. /

Frühere Aphorismen / 1. Du kannst die Zeit kurzfristig ignorieren, aber sie fängt dich immer wieder ein. / 2. Die Zeit ist lautlos, farblos, unsichtbar. Ihrer unerbittlichen Macht mussten sich sogar Götter beugen. / 3. Nach der...

Die Verkehrsteilnehmer und der Zebrastreifen bleiben dieselben. Die Hoffnung auf Erleuchtung ist groß. /

Das schlimmste Gift für einen Tyrannen / ist die Selbstachtung seiner Untergebenen /

Ältere Aphorismen / 1. Sich mit der Dummheit anderer zu beschäftigen, lenkt von der eigenen ab. / 2. Dummheit bewahrt vor Selbstzweifeln. / 3. Wenn es Dummheit nicht gäbe, könnte man sich nicht dumm stellen. / 4. Wer sich für dummer als...

Wird das Unbestimmte nicht mehr bestimmt, weil es durch Menschenwillkür nicht mehr zum Ursprung kommt, fällt die Bestimmung aus und fügt sich in der Folge nicht mehr zur schicksalhaften Lebensgestalt. Das nichtgefügte Gestaltlose wird dann...

Die größte Dummheit ist nicht die Unwissenheit, sondern die Weigerung, die Dummheit zu erkennen. / ©Sigrun Al-Badri / 2024 /

Streitgespräche zu vermeiden ist eine Art der Toleranz gegenüber denen, die Unrecht haben. /

Kriegsverherrlicher kommen aus der Mode und Kriegsgewinnler schweigen. / Nach dem Zweiten Weltkrieg ist keinem die Hand abgefallen, der freiwillig wieder eine Waffe in die Hand genommen hat. / Das Grauen des Kriegs verblasst und Kriegsspiele...

Die Kunst des Zuhörens ist die Fähigkeit, die Stille zwischen den Worten zu verstehen. / ©Sigrun Al-Badri / 2024 /

Offensichtlich sind meine Frau und ich im Relaxsessel um 20:30 am Abend deutlich interessanter als das Fernsehprogramm. Anders lässt sich nicht erklären, dass der Fernseher nicht vor uns einschläft. /

Mit den Menschen ist es wie mit den Ideen: manche reifen und bleiben jung dabei, da sie sich früherer Irrtümer entledigen und sich dem öffnen, was bislang im Verborgenen lag, über andere kann gesagt werden, dass sie schlicht schlecht gealtert...

China wird das Land des Lächelns genannt und über Deutschland lacht die ganze Welt (auch in Ländern, die hunderttausend Kilometer voneinander entfernt sind). / . /

... wenn sie allen dient - und nicht nur den superreichen Nachkommen von Räuberbanden und Plünderern. / . /

Das Verhalten mancher Menschen ist mit Zecken vergleichbar: Sie wollen dich nicht nur beißen, sie wollen dich aussaugen und vernichten. / ©Sigrun Al-Badri / 2024 /

You reap what you sow / and what you let grow. /

1.) Das Böse ist wie ein ungebetener Gast, der sich in der schönsten Stube breitmacht und mit einem Lächeln die besten Manieren vortäuscht, während er heimlich die Kaffeekasse plündert. / 2.) Das Böse ist wie ein charmantes Lächeln, das...

Die Trauer ist konstruktiver als die Melancholie, aber in der Melancholie ist immer noch ein Funke Lebendigkeit, der sich der Hingabe an die Gleichgültigkeit verwehrt. /

Ganz so, wie es Phantomschmerzen gibt, gibt es auch eine Phantomliebe. /

Hunger frisst den Körper und die Hoffnung. / ©Sigrun Al-Badri / 2024 /

Gehässigkeit ist der scharfe Verstand der Schwachen, die sich in der Kunst des Stichelns üben, während sie im Spiegel ihrer eigenen Unzulänglichkeiten versinken. / ©Sigrun Al-Badri / 2024 /

Gehe von Wahrscheinlichkeiten aus, die Wahrheit liege schon im Wort. / © Rainer M. Scholz /

Jedes Land braucht seine Haitianer. Bei uns heißen sie Die Grünen. /

Neid ist der einzige Luxus, den sich jeder leisten kann – und doch bleibt er immer auf der Strecke, wenn es um wahres Glück geht. / ©Sigrun Al-Badri / 2024 /

Wer eine gelungene Satire schreiben möchte, benötigt zwei Fähigkeiten: Realitätsbewusstsein und Selbstdistanz. Dem Verschwörungsgläubigen fehlt beides. / Der ihm abhandengekommene Realitätssinn ist ihm zu einem prekären Zustand geworden,...

Ein Aphorismus ist der scharfe Pfeil der Gedanken, der in der Kürze der Worte die Weite der Weisheit trifft. / ©Sigrun Al-Badri / 2024 /

Wo alles VOR-geschrieben ist, wird NACH-denken gefährlich. /

Die tragische Hoffnungslosigkeit des gegenwärtigen Menschen zeigt sich in der Tatsache, dass er eine Technologie erfunden hat, die ihm das Kunstschaffen abnimmt, während er seine Wohnung immer noch selber putzt. /

Mal erscheint der Blick in die Zukunft wie die helle Sonne, mal wie die finstere Nacht – aber so oder so kann man nichts Genaues sehen. /